Tango in Tucson
Cassie de Sade. "Vielen Dank", stieß er hervor.
"Es war mir ein Vergnügen." Das klang verführerisch. Sie beugte sich vor, und er hatte ihr verlockendes Dekollete unter der Nase.
Verdammt. Sogar Gestank, Dreck und Kautabak hatten keine abschreckende Wirkung auf Cassie. Max dagegen brachte das alles allmählich um.
Gab es einen anziehenderen Mann? Cassie beobachtete, wie Max nach Atem rang. Vielleicht hatte sie ein bisschen zu viel Chilisoße in ihre Katermedizin getan. Max roch ein wenig nach Schweiß, aber durchaus angenehm, und seine Muskeln waren einfach perfekt. Der Schmutz im Gesicht hatte wie eine Kriegsbemalung ausgesehen, und sie hatte ihn nur ungern abgewaschen, weil es toll aussah.
In Max' Nähe wurde sie immer ganz zittrig. Aber sie durfte nicht mit der Tür ins Haus fallen. Er musste sich ihr nähern. Allerdings fiel es ihr schwer zu warten, wenn er sie so anstarrte, wie er es beim Hereinkommen getan hatte.
Sie musste weibliche Zurückhaltung an den Tag legen, dann würde Max schon bald etwas unternehmen. Und dann würden sie sich im Heu wälzen ... was vermutlich ziemlich unbequem und voller Ungeziefer war. Cassie beschloss, diese Entscheidung Max zu überlassen, behielt sich jedoch ein Vetorecht vor.
Man durfte einen Mann nicht alles bestimmen lassen ...
In diesem Moment hörte sie einen großen Lastwagen näher kommen. Auf der Ladefläche lagen Stapel von Metallteilen und Holz. Cassie lief nach draußen, wo Jasper gerade auf den Wagen stieg.
"Ist es, was ich glaube, das es ist?" rief sie zu ihm hinauf.
"Sicher. Es ist mein Schuppen."
,Aber das sind ja lauter Einzelteile."
"Deshalb war er so billig. Kannst du das mal halten?" Er reichte ihr eine Blechplatte.
"Warte mal. Lass uns erst überlegen, wo der Schuppen genau aufgestellt werden soll."
Aber Jasper hatte das entweder nicht gehört, oder er ignorierte sie. Ihr blieb nichts anderes übrig, als das Metallteil zu nehmen. Als sie damit einen Schritt rückwärts trat, stieß sie gegen etwas Warmes, Festes.
"Kann ich helfen?" fragte Max.
„Wer ist das?" Jasper sah ihn an.
„Max McLane. Ich arbeite hier drüben auf der Ranch." Max reichte Jasper die Hand.
"Ich bin Jasper Wellington. Nett, Sie kennen zu lernen, junger Mann. Sie wollen mit anpacken?"
"Gern. Wenn Sie einen Moment warten, überlege ich mir was."
Jasper dachte nach, nickte dann und setzte sich auf einen Holzstapel auf der Ladefläche.
Max begutachtete die Teile, sah sich im Hof um und blickte schließlich zur Sonne auf. Dann deutete er auf eine Stelle ein paar Meter nördlich des Cafes.
"Man sollte den Schuppen da aufbauen. Dann haben Sie auf der Westseite den Schatten der Bäume. " Er gab dem Fahrer Anweisungen.
Cassie wollte ihm folgen, als er hinter dem Wagen herging, aber er hielt sie zurück. "Ich helfe Jasper. Du kannst wieder hineingehen. "
„Das ist mein Projekt. Ich tue, was nötig ist."
„Bist du sicher? Du wirst dir deine ... Kleidung schmutzig machen. "
"Natürlich mache ich mit. Außerdem werden wir gemeinsam Jasper bremsen müssen, bevor er einen Hitzschlag bekommt. " Ihr Onkel hüpfte gerade auf der Ladefläche des Lasters herum und warf fröhlich Blechplatten und Pfähle auf den Boden.
Ramon kam nun auch heraus, und bald sah es im Hof ziemlich chaotisch aus.
Wie Max vorausgesagt hatte, wurde Cassies Kellnerinnenkostüm schmutzig.
Ihre Arme taten weh, und sie war in Schweiß gebadet. Die Sandaletten hatte sie bereits durch vernünftige Schuhe ersetzt.
"Sie müssen hier unterschreiben ... und bezahlen." Der Fahrer reichte ihr nun ein Klemmbrett.
Sie hätte fast nach Luft geschnappt. Wenn das billig war, wollte sie gar nicht wissen, was die teurere Version gekostet hätte.
Nachdem sie dem Fahrer den Scheck gebracht hatte, merkte sie, dass Max sie beobachtete.
"War es sehr teuer?" fragte er, als der Lastwagen weg war.
"Das Dreifache von dem, was ich erwartet hatte." Sie seufzte. "Aber ich habe Jasper noch nie so glücklich gesehen. Und wenigstens muss ich mir jetzt keine Sorgen mehr um ihn machen, weil er in der prallen Sonne arbeitet." Sie versuchte zu lächeln. "Macht mal eine Pause", rief sie dann Jasper und Ramon zu. "Ich hole uns Eistee."
"Ich helfe dir." Max ging mit ihr zum Café. Cassie gefiel es, ihn an ihrer Seite zu haben. Bisher hatte sie es geschafft, nichts Aggressives zu tun. Ihre Finger hatten sich nur ein paar Mal berührt. Andererseits war sie in ihrem momentanen Zustand ganz bestimmt kein bisschen sexy.
In der Küche holte
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