Tango in Tucson
die Tür zufallen. Mit einem bedauernden letzten Blick auf ihr Heilmittel ging sie hinaus, um den ersten Gast des Tages zu begrüßen. Und ihr Herz machte einen kleinen Sprung, als sie sah, dass es Max war.
Das Einzige, was schlimmer war, als nach einer schlaflosen Nacht um fünf aufstehen zu müssen, war, das in einer Cowboyunterkunft tun zu müssen. Max stöhnte. Es ging ihm wirklich schlecht, und er würde wieder reiten müssen.
Doch ausnahmsweise machte ihm das fast nichts aus. Bis gestern hatte er es nur mit Tieren und Kakteen zu tun gehabt. Aber jetzt gab es auch noch eine ungewöhnliche attraktive Frau, die hinter ihm her war. Wenn Cassie sich noch mal an ihn heranmachte, konnte er für nichts mehr garantieren.
Er dachte darüber nach, wie er Wade erklären sollte, dass er nicht mehr auf sie aufpassen konnte, aber jede Variante klang, als würde er aufgeben. Und Max McLane war ein Mann, der niemals aufgab.
Die brennende Sonne stärkte seine Entschlusskraft. Er würde sich einfach beherrschen, Cassie vom Alkohol fern halten und ihr ihren Plan ausreden. Er musste ihr Vertrauen gewinnen, und das bedeutete, dass er mehr Zeit mit ihr verbringen musste ... wobei er wieder ihre Brüste vor sich haben würde.
Verdammt. Lieber würde er Pferden die Hufe auskratzen.
Eine Sekunde lang sah er Cassie vor sich, wie sie auf dem Bett gelegen und ihn gefragt hatte, ob er sich zu ihr hingezogen fühlte.
Zugegeben, es würde schwer sein, ihr zu widerstehen. Aber vielleicht konnte er erreichen, dass sie ihn nicht mehr wollte.
Sollte er ihr sagen, er wäre schwul? Nein. Dann würde sie versuchen, ihn zu bekehren. Er konnte behaupten, er wäre verheiratet. Aber wo war sein Ring? Er konnte eine Kriegsverletzung vortäuschen. Aber sie würde bald herausfinden, dass er durchaus in der Lage war ...
Wie konnte er sie sonst von ihren Fantasievorstellungen über ihn kurieren? Sie wollte einen Cowboy, aber offenbar hatte sie keine Ahnung, wie Cowboys wirklich waren. Wenn er ihr die Schattenseiten des Ranchlebens zeigte ... Ja, er würde verschwitzt und nach Pferdemist stinkend ins Café gehen. Das würde sie abschrecken.
Mittags waren sie fertig, und Max stieg von seinem Pferd ... dem zahmsten, das Buck hatte. Nachdem er es in den Stall gebracht hatte, musterte er sich selbst. Er roch nicht zu schlimm, wenn man bedachte, dass er den ganzen Vormittag geschwitzt hatte, aber er hatte Dreck und Stroh an den Jeans, und seine Stiefel waren voller Schlamm. Sicherheitshalber rieb er sich noch ein bisschen Dreck auf die Wangen.
Nun sah er, wie Buck sich gerade Kautabak nahm. "Hey, kann ich was davon haben?" fragte er.
"Seit wann kauen Sie denn?'
"Ich denke daran, damit anzufangen."
Buck reichte ihm das zerknautschte Päckchen. „Aber seien Sie erst mal vorsichtig."
"Danke." Max steckte sich etwas von dem Zeug in den Mund. Grrr! Es schmeckte, als hätte man Pfefferminz, Dreck und Kaffeesatz
zusammengemischt, und war so bitter, dass ihm Tränen in die Augen traten.
Sein Herz schlug schneller ... von dem Nikotin, wie er hoffte, und nicht, weil er Cassie gleich sehen würde. Doch als er sie dann wirklich sah, vergaß er den bitteren Geschmack in seinem Mund.
"Hi." Sie lächelte schüchtern und sah so gut aus, dass Max fast seine Mission vergessen hätte. Cassie trug ein enges Top mit Zebramuster, durch das man ihre Brustspitzen erkennen konnte, einen kurzen schwarzen Rock und schwarze Sandaletten mit hohen Absätzen. Außerdem hatte sie eine schwarze Kappe auf dem Kopf. Max fand sie darin noch verführerischer als in dem Minikleid am Abend zuvor.
"Selber hi." Max erschrak, als er seinen eigenen lüsternen Unterton hörte.
"Ich probiere das Kellnerinnenkostüm aus, um sicherzustellen, dass es bequem ist. Sieht es okay aus?" Sie drehte sich langsam vor ihm, ein bisschen wie eine Tänzerin, und Max stellte sie sich unwillkürlich nackt vor, abgesehen von diesen Sandaletten ... und vielleicht der Kappe. Sein Herz schlug noch heftiger als eben schon.
"Ich habe diese Trikots zu einem tollen Preis bekommen. Sie stammen von einer Balletttruppe, und das Muster passt zu dem Stoff, mit dem ich die Barhocker beziehen will. Der Rock ist nicht zu kurz, oder? Ich will nicht, dass die Mädchen dauernd angestarrt werden. Was meinst du?"
Dass er sie am liebsten sofort ausgezogen und mit ihr geschlafen hätte. "Ich finde, es sieht nett aus." Er schluckte etwas Tabaksaft herunter.
„Aber die hohen Absätze sind unmöglich. Kellnerinnen brauchen
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