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Tango in Tucson

Tango in Tucson

Titel: Tango in Tucson Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dawn Atkins
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kehrte sie ins Café zurück und stellte zu ihrem Entsetzen fest, dass zwischen Stuhlsitzen und Tischplatten nur ungefähr fünf Zentimeter Platz war. Kein Mensch konnte darauf sitzen und die Beine unter den Tisch schieben. Kein Wunder, dass die Stühle so billig gewesen waren.
    In diesem Moment krachte es in der Küche. "Madre de Dios!" schrie Ramon.
    Und Jasper, der gerade einen der Kartons öffnete, sagte "Oh, oh".
    "Was ist los?"
    Jasper hielt eine Serviette hoch. Darauf war die Silhouette einer vollbusigen Frau abgebildet. Es waren die falschen Servietten.
    Ramon kam herein und hielt die Backofentür in den behandschuhten Händen.
    "Sie ist abgefallen!" erklärte er vorwurfsvoll, als handle es sich um Sabotage.
    Ich mache das." Max griff nach einem Schraubenzieher.
    Bas Telefon klingelte. Cassie lief auch in die Küche, um dort abzunehmen.
    Jasper folgte ihr.
    Max hatte bereits den Hörer abgenommen, als Cassie die Küche betrat. "Das ist zu dumm", sagte er. "Nein, irgendwie kriegen wir das schon hin." Dann hängte er wieder ein. "Die Band kann nicht kommen.“
    "Nein!" rief Cassie.
    "Sie sind in New Mexico und haben alle eine Lebensmittelvergiftung."
    "Wahnsinn", sagte Jasper.
    "Na toll", begann Cassie. "Was kann jetzt noch schief gehen?"
    Ein plötzlicher Schrei von der Bühne her beantwortete ihre Frage.
    Alle vier rannten zum Durchgang. Der Tigerfellstoff, den Max nicht sorgfältig genug befestigt hatte, war auf Rodney gefallen und hatte außerdem die Venus
    Statue aus Zuckerwürfeln mitgerissen. Rodney war von Webpelz bedeckt und stolperte zwischen Zuckerwürfeln herum.
    In diesem Moment ging auch noch das Licht aus. Sie hatten keinen Strom mehr.
    Cassie geriet in Panik. Um sie herum brach alles zusammen. "Was soll ich nur tun?" flüsterte sie und hätte heulen können. Aber sie wusste, das durfte sie nicht.
    "Du wirst damit fertig", sagte Max leise. "Du weißt, dass du es kannst." Er sah ihr beschwörend in die Augen.
    Sie atmete tief ein und verkündete laut: "Keine Panik. Es ist bloß eine Sicherung durchgeknallt. Ramon, kümmere dich darum."
    Einen Moment später ging das Licht wieder an. Ein Problem weniger. Cassies Blick fiel auf eine Säge, die Rodney am Tag zuvor benutzt hatte. Sie griff danach.
    Ramon sah sie entsetzt an. "Moment. Du willst doch niemandem an den Kragen, oder?" Er hob die Hände.
    "Mach dich nicht lächerlich." Sie nahm einen der Stühle, stellte ihn umgekehrt auf die Bühne, sägte von jedem Bein exakt zehn Zentimeter ab und stellte ihn wieder an den Tisch. "Voilà."
    Alle applaudierten, und sie verbeugte sich. "Wirst du mit dem Rest fertig, Ramon?"
    "Kein Problem, Boss."
    "Gut." Cassie sah auf ihre Armbanduhr. "Ich muss nämlich den Kellnerinnen unsere Geschäftsphilosophie erläutern."
    "Wie kann ich helfen?" fragte Jasper. Ausnahmsweise hatte sie mal seine volle Aufmerksamkeit.
    "Hol die Liste der Bands, die wir uns angehört haben, und besorg einen Ersatz."
    "Okay." Jasper lief davon.
    "Rodney, würdest du den Backofen in Ordnung bringen? Er muss sicher geschweißt werden." Wenn es kein Notfall gewesen wäre, hätte sie das gern selbst gemacht. Sie mochte das Schweißen und hatte unter Rodneys Aufsicht schon einiges zu Stande bekommen. Rodney ging, und sie wandte sich Max zu.
    "Würdest du bitte den Stoff festnageln und hier aufräumen?"
    "Dein Wunsch ist mir Befehl."
    "Danke. Und würdest du danach bitte in die Stadt fahren und unbedruckte Servietten besorgen?"
    "Natürlich."
    Cassie atmete tief ein. Wenn Jasper eine vernünftige Band auftrieb, würde alles klappen. Und das musste es.
    Zwei Stunden später kam Max zurück. Cassie war im Bühnenbereich mit den vier Kellnerinnen beschäftigt, die alle Kostüme trugen, wie Cassie ihm vor längerer Zeit eins vorgeführt hatte. Und keine sah darin so gut aus, wie sie das getan hatte.
    Er beobachtete, wie sie die Computerkasse erklärte und es die Kellnerinnen dann selber probieren ließ. Genau so wollte er sie in Erinnerung behalten...
    voller Energie. Aber nach der Eröffnung gab es keinen Grund mehr für ihn, noch länger bei ihr zu bleiben.
    Allerdings konnte er es noch etwas länger auf der Ranch aushalten. Riley Stoker machte Fortschritte mit seinem Geschäftsplan und konnte weitere Hilfe gebrauchen. Dann gab es noch einen Freund von Riley, der Stiefel herstellte und Max für seine Beratung bezahlen wollte. Das würde Spaß machen.
    Max hatte außerdem Jasper geholfen, ein Darlehen für die Galerie zu bekommen. Das hatte er

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