Tango in Tucson
einfach gut mit Zahlen umgehen.
Dass Wade ihr mehr Kapital zugestanden hatte, wusste sie nicht, und wenn es nach Max ging, würde sie es auch nie erfahren.
"Gut", fuhr Wade fort. "Sie bekommt, was sie will, also müsste sie glücklich sein. Ist sie das?"
"Ober das Projekt? Ja", antwortete Max wahrheitsgemäß. "Aber es ist etwas passiert, und das will ich dir erklären, bevor Winslow es tut.“
"Was hat Pierce denn damit zu tun?"
"Er war gerade hier. Und es ist etwas vorgefallen."
"Was?" fragte Wade sofort angespannt. "Ist Cassie verletzt worden?"
"Nein, es geht ihr gut." Mehr oder weniger, dachte Max. "Sie hatte offenbar mit dem Mann Schluss gemacht, aber er wollte es nicht akzeptieren, also wollte sie ... es ihm verdeutlichen."
"Was tat sie getan?" erkundigte Wade sich müde.
Max atmete tief ein. "Sie hat ihm vorgespielt, sie und ich wären ... äh ... ein Liebespaar."
"Du und Cassie?"
"Ja. Es tut mir wirklich Leid, Wade. Ich hätte es ihr ausreden sollen, aber ..."
Wade schwieg, und Max bereitete sich auf schlimme Vorwürfe vor. Doch plötzlich lachte Wade. "Und Pierce ist tatsächlich darauf hereingefallen?"
"Ja." Wieso auch nicht? Max hätte es fast selbst geglaubt.
"Es ist einfach unmöglich. Du und Cassie ... "
"Ja." Max versuchte zu lachen, aber Wades Reaktion ärgerte ihn.
"Sie hält dich für einen Cowboy, um Himmels willen."
"Manche Frauen haben was für Cowboys übrig."
"Klar. Aber nicht Cassie. Sie will nur ihre Unabhängigkeit beweisen. Pierce und sie passen gut zusammen. Wahrscheinlich werden sie sich versöhnen, wenn sie wieder hier ist. Es tut mir Leid, dass Cassie dich da hineingezogen hat."
"Kein Problem." Am liebsten hätte Max erwidert, dass es nicht gerade unangenehm gewesen war. Er hatte Cassies süßen Mund noch bestens in Erinnerung, ebenso wie ihre Brüste, die er in den Händen gehalten hatte ... Hör auf, ermahnte er sich.
"Meine Schwester ist das sturste Mädchen der Welt."
Sie ist kein Mädchen, sondern eine Frau, hätte Max gern erwidert. Vom Scheitel bis zu den hübschen Zehen. Und so sexy, dass kein Mann, der bei Verstand ist, sie abweisen würde. Stattdessen atmete er tief ein. "Jedenfalls wollte ich dir erzählen, was passiert ist, damit du nicht auf falsche Gedanken kommst, wenn Pierce sich meldet."
Wade lachte wieder. "Entspann dich, Max. Ich weiß, dass du meiner Schwester nie zu nahe treten würdest. Ein Glück, dass du es warst und nicht irgendein Arbeiter. Ich weiß, dass du gut auf sie Acht gibst. "
Na toll. Nun fühlte Max sich wirklich wie ein Mistkerl. Er legte auf. Außerdem ärgerte er sich jetzt darüber, dass Wade meinte, er wäre nicht Cassies Typ. Das bedeutete wohl, dass er nicht gut genug für sie war.
Und er stellte fest, dass er Cassie immer mehr begehrte, so sehr, dass er sich kaum noch zurückhalten konnte. Das lag nicht an ihren lächerlichen Versuchen, ihn zu verführen. Und es war auch nicht einfach nur sexuelle Begierde, was er empfand, obwohl die eindeutig dazugehörte. Cassie hatte alle Barrieren durchdrungen, die er um sich herum errichtet hatte. Er liebte ihre Energie, ihre großen grünen Augen, ihre Entschlossenheit, ihre Intelligenz, ihre Offenheit.
Ständig musste er gegen den Drang ankämpfen, sie an sich zu ziehen und wie verrückt zu küssen.
Und er liebte es, wie sie Ramon unterstützte, selbst wenn der sich unmöglich benahm. Es gefiel ihm, wie sie sich um Jasper kümmerte, dessen Atelier immer mehr Geld verschlang.
Sie war so großzügig. Und er war froh, dass sie ihm vertraute und sich auf seinen Geschäftssinn verließ. Doch gleichzeitig fühlte er sich deswegen schrecklich, weil er sie ja hinterging. Auch wenn es zu ihrem eigenen Wohl geschah.
Und wenn sie gewusst hätte, wer er war? Max seufzte. Wahrscheinlich würde sie sich sofort nicht mehr zu ihm hingezogen fühlen. Cassie wünschte sich eine gehobene Position in der Firma ihrer Familie, und das war ein Leben, das Max für immer hinter sich gelassen hatte.
Wade hatte Recht. Sie passten nicht zueinander. Also sollte Max sich auf seine Aufgabe konzentrieren.
Ja, eine Beziehung kam nicht infrage. Doch ein Teil seines Ichs weigerte sich hartnäckig, Cassie aufzugeben. Auch wenn alles dagegen sprach, wollte er versuchen, sie für sich zu gewinnen. Mit diesem Gedanken im Kopf ging er nun zu ihrem Wohnwagen.
8. KAPITEL
Als Cassie Max die Tür öffnete, riss sie die Augen weit auf. "Was ist passiert?"
fragte sie nüchtern, als könnte nur etwas Schreckliches
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