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Tango mit dem Tod

Tango mit dem Tod

Titel: Tango mit dem Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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Charme, hatte er es nicht leicht gehabt. Aber er war clever gewesen und hatte durch harte Arbeit und Zielstrebigkeit eine Menge Geld gemacht.
    Jetzt musste er drei Ex-Frauen unterhalten, die sich alle Mühe gaben, sein Geld unter die Leute zu bringen. Die eine lebte relativ zurückgezogen in einer Kleinstadt an der Westküste. Sie war dankbar für seinen monatlichen Scheck und stellte keine weiteren Ansprüche. Die zweite war im Vergleich dazu unerträglich. Ständig beschwerte sie sich und verlangte mehr Geld. Als er zum dritten Mal heiratete, hatte er dazugelernt und einen Ehevertrag geschlossen, der seiner Frau enge Grenzen setzte für den Fall der Scheidung. Er hatte sie „zum Vorzeigen" geheiratet, nicht etwa aus Liebe. Nach dem Ende dieser dritten Ehe hatte er sich entschlossen, nicht wieder zu heiraten. Nun gut, die Frauen, mit denen er zeitweise zusammen war, kosteten ihn ebenfalls eine Stange Geld. Aber Ehefrauen waren auf die Dauer doch erheblich teurer. Vor allem nach der Scheidung.
    Frauen spielten in seinem Leben eine wichtige Rolle. Obwohl sie ihm schnell auf die Nerven gingen, waren sie eine seiner großen Schwächen, wie er zugeben musste. Aber er hatte gelernt, mit ihnen umzugehen. Und die Erfahrungen, die er gemacht hatte, ließen ihn heute viel vorsichtiger sein.
    Er fuhr sich mit den Fingern durch das silbergraue Haar. Die Farbe war nicht ganz echt, aber das waren die Haare schließlich auch nicht. Haarverpflanzung. Er strich über seinen Nasenrücken. Die neue Nase gefiel ihm. Und bei seiner etwas schwachen körperlichen Konstitution erforderte es regelmäßiges Training, um den Bauchumfang geringer und die Muskeln kräftiger werden zu lassen. Aber Anstrengung hatte er noch nie gescheut.
    Auch sein Beruf erforderte großes Engagement, aber zum Glück konnte er heute das Meiste an seine Mitarbeiter delegieren. Er hatte gelernt, die richtigen Aktien und Finanzanlagen zu wählen, um sein Vermögen zu mehren. Er verfügte zudem über einen guten Riecher für gute Gelegenheiten zum richtigen Zeitpunkt. Die Baufirma, die ihm gehörte, wurde von einem guten Management erfolgreich geführt. Also konnte er sich heute auch mal etwas riskantere Investitionen erlauben. Natürlich wurden auch solche Unternehmungen sorgfältig analysiert und vorbereitet. Er wusste, er konnte sich auf seinen Instinkt und seine persönlichen Vorlieben verlassen.
    Zum Beispiel die Musik. Wäre er damals nicht ein schmächtiger Junge in der New Yorker Bronx gewesen, wäre er vielleicht Schlagzeuger geworden. Er liebte Schlagzeug über alles und hatte immer eine Schwäche für Rockmusik gehabt. Der Sound, der Rhythmus, die Action auf der Bühne, die Energie, die Fans, die weiblichen Fans, die sich den Musikern in die Arme warfen ... das alles faszinierte ihn. Deshalb produzierte er jetzt das Video der Band Kill Me Quick und genoss es in vollen Zügen, nun Teil der Musikszene zu sein.
    Und das Sahnehäubchen auf dem Kuchen war Kelly Trent.
    Er war stolz, dass er es sich hatte leisten können, sie zu engagieren. Sie selbst hatte wahrscheinlich überhaupt keine Vorstellung davon, wie großartig sie in dem Video sein würde. Er wollte so oft wie möglich bei den Dreharbeiten dabei sein, obwohl er einen Produktionsleiter engagiert hatte, der die Kosten im Griff behalten sollte. Aber er wollte unbedingt dabei sein - das hatte er sich fest vorgenommen.
    Lächelnd trat er vom Fenster zurück, ging wieder zu seinem
    Schreibtisch und drückte einen Knopf. „Betsy, geben Sie mir Harry Sullivan auf Dead Man's Key, bitte."
    „Es ist schon nach fünf, Sir. Vielleicht ist er nicht mehr zu erreichen."
    „Ja, es ist schon nach fünf. Aber ich wette, dass er für mich zu sprechen sein wird."
    „Gut, Sir, Ich stelle den Anruf sofort durch."
    Ein paar Sekunden später hörte er seine Sekretärin über den Lautsprecher. „Mr. Sullivan ist jetzt am Telefon, Mr. Logan."
    „Danke, Betsy."
    Bei der Wahl seiner Sekretärin hatte er eine besonders gute Hand gehabt. Sie war ungeheuer effizient und verlässlich. Gebaut wie ein kanadischer Holzfäller und hässlich wie die Sünde. Selbst von seinen drei Ehefrauen hatte sich keine je über Betsy beklagt.
    „Guten Abend, Mr. Logan. Was kann ich für Sie tun?"
    „Harry, ich bin gerade dabei, die Planung für das Video noch mal durchzugehen."
    Einen Moment lang schwieg sein Gesprächspartner. „Sir, Betsy hatte bestätigt, dass ..."
    „Oh, keine Sorge. Unsere Abmachung gilt. Ich wollte nur selbst noch

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