Tango mit dem Tod
doch."
„Ich finde, das ist wirklich eine gute Idee", meinte Doug.
Kelly war mehr als überrascht. Sie hatte gedacht, Doug wolle mir ihr allein sein. Als Abby und Jennifer mit ihrer Tochter und den schlafenden Zwillingen gegangen waren, war plötzlich auch Doug verschwunden.
Kelly stand etwas verloren mit Liam und Conar an der Eingangstür und runzelt die Stirn. „Wo ist Doug?" Sie hatte gar nicht bemerkt, dass er gegangen war.
„Er holt Sam."
„Wie?"
„Ich habe ihm meinen Zweitschlüssel für dein Haus gegeben", sagte Serena.
„Aber Serena ..."
„Glaub mir, Kelly", sagte Liam. „Es ist besser so."
„Keine Sorge, eure Zimmer haben eine Verbindungstür."
„Das ist nicht der Punkt."
„Was dann?" wollte Serena wissen.
„Ich kann doch nicht quasi bei euch einziehen."
„Es ist doch nur für eine Nacht", versuchte Liam sie zu beruhigen. „Doug und ich wollen morgen sehr früh los." Er gab Serena einen Kuss. „Was dagegen, wenn ich nach oben gehe?"
„Geh nur. Und sieh noch mal nach dem Baby."
„Mache ich", sagte er und stieg die Treppe hinauf.
Kelly starrte Serena an. „Ich bin erwachsen. Warum behandelt ihr mich alle wie ein Kind? Mir ginge es weit besser, wenn ihr mir nicht permanent Angst machen würdet."
„Wir lieben dich und sind eben einfach besorgt um dich. Ist es denn wirklich so schlimm, hier bei uns zu bleiben?"
Kelly schüttelte den Kopf. „Natürlich nicht. Aber ich muss doch mein eigenes Leben leben. Ich komme mir ja beinahe vor, als wäre ich vor irgendetwas auf der Flucht."
„Es ist doch nur für eine Nacht, Liebes."
„Jetzt sag nicht, dass du auch noch mit mir nach Florida fliegen willst, damit du auch da auf mich aufpassen kannst."
„Nein", lachte Serena. „In Florida wird dir nichts passieren."
„Und wieso bist du dir da auf einmal so sicher?"
„Nun, er wird auf dich aufpassen ... Doug, meine ich. Und da er mal bei der Polizei war ..."
„Wie bitte?"
„Hat er dir das nicht erzählt?"
„Nein, aber ich hätte es mir denken können. Jetzt wird mir einiges klar."
„Warum bist du auf einmal so böse?"
„Ich bin nicht böse."
„Doch, das bist du. Aber die Tatsache, dass er dich beschützt, sollte dich nicht ärgerlich machen, im Gegenteil."
„Noch einmal, ich bin nicht böse."
„Bist du doch."
„Nein. Und überhaupt, was soll mir das schon nützen, dass er mal Polizist gewesen ist?"
Serena zuckte die Achseln. „Er hat das Recht, eine Waffe zu tragen."
„Als ehemaliger Cop?"
„Nein, als Privatdetektiv. Er hat eine Lizenz, wie Liam."
„Wie bitte?"
„Hast du das etwa auch nicht gewusst?"
„Nein. Und woher weißt du das alles?"
„Nun, Liam hat selbstverständlich Erkundigungen über ihn eingeholt."
Natürlich! Kelly hätte es sich ja denken können. Aber sie konnte selbst auch nicht sagen, warum sie so verärgert war. War es nicht tatsächlich, wie Serena gesagt hatte, eigentlich gut so?
Natürlich ... und auch wieder nicht, dachte Kelly. Weil sie plötzlich das ungute Gefühl hatte, er könne nur mit ihr zusammen sein, weil er seine Beschützerrolle spielen musste. War sie für ihn vielleicht nur ein Fall? Deshalb witterte er auch überall Unheil. Sie hätte es wissen müssen.
Es klopfte, und draußen vor der Tür bellte Sam. Serena ging an Kelly vorbei und öffnete die Haustür.
„Sam!"
Der Hund wollte an Serena hochspringen. Er liebte sie. „Mach Platz, mein Junge. Dann streichele ich dich auch." Sam setzte sich sofort hin und Serena begann, ihn zu kraulen. Einen Moment später sprang er auf und lief zu Kelly. Kelly bückte sich zu ihm hinunter und schaute über Sam hinweg auf Doug.
Doug wusste sofort, dass irgendetwas vorgefallen war. Aber er fragte nicht, weil sich Serena gerade anbot, ihm sein Zimmer zu zeigen.
„Komm, mein Junge", sagte Kelly zu Sam. „Wir gehen in unser Zimmer."
Doug zog die Augenbrauen hoch, doch Serena hatte die Bissigkeit von Kellys Bemerkung nicht mitbekommen. Kelly ging vor ihm die Treppe hoch. Sie hatte schon früher hier übernachtet, wenn sie zum Beispiel sehr früh am Morgen fliegen musste und Liam oder Serena sie zum Flughafen bringen wollten. Sie ging schnurstracks in ihr Zimmer und schloss die Tür hinter sich.
Sie ertappte sich dabei, wie sie nervös auf und ab lief. Zehn Minuten später öffnete sich die Verbindungstür und Doug kam herein, schloss die Tür hinter sich und lehnte sich mit dem Rücken dagegen. „Also, was ist los?"
„Du bist Polizist", sagte Kelly.
Er zog die Stirn
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