Tango mit dem Tod
verlässlichen, treuen Partner hat. Aber ein hübscher Hintern kann nicht schaden."
„Ihr wisst, dass ich ihn erst seit kurzem kenne", sagte Kelly. Serena warf Jennifer einen kurzen Blick zu, den sie mit einem wissenden Lächeln erwiderte.
„Na, was denkt ihr beiden gerade", wollte Kelly wissen.
„Oh ... gar nichts."
Abby rupfte einzelne Stängel aus einem Bund Petersilie. „Sie denken, mein Schatz, dass du bereits mit ihm geschlafen hast. Und das halten sie für ganz okay, weil sie meinen, dass er in Ordnung ist. Und dass die Sache deshalb auch für sich in Ordnung ist."
„Mutter!" protestierte Jennifer.
Abby blickte die drei lächelnd an. „Habe ich vielleicht Unrecht?"
Jennifer und Serena antworteten nicht.
Abby blickte Kelly an. „Ihr seid alle noch ziemlich grün hinter den Ohren, verglichen mit mir. Ich habe schon viel erlebt und viele Menschen kennen gelernt. Was mich angeht, ich mag den Mann. Während meines langen Lebens habe ich manche harte Lektion lernen müssen. Und ich bin ziemlich kritisch geworden. Aber sieh ihn dir an, wie er mit Conar und Liam redet. Die beiden sind seit langem befreundet. Und dein Freund macht eine gute Figur. Ich rate dir, Kelly, halte ihn fest."
Kelly schüttelte lachend den Kopf. „Abby, ich habe keinen Anspruch auf ihn. Wir arbeiten zusammen. Und das nur für kurze Zeit. Wenn das Video fertig ist, wird jeder wieder seiner Wege gehen. Dann kehrt er zurück in seine Welt."
„Und was ist seine Welt?" wollte Abby wissen.
„Nun, er ist Lehrer, Tanzlehrer", erwiderte Kelly. „Und er tanzt auf Profiturnieren."
„Aha", kommentierte Abby und musterte Kelly aufmerksam. „Trotzdem, halte ihn fest, meine Liebe."
Serena drehte sich um und lehnte sich gegen die Anrichte. Sie sah Kelly prüfend an. „Hm ... irgendwie wirkt Kelly heute völlig verändert, stimmt's, Jennifer?"
Jennifer tuschelte Serena etwas zu, und beide fingen an zu kichern.
Kelly stöhnte. „Ich trage jetzt mal die Fleischplatten raus, damit die Männer mit dem Grillen anfangen können." Sie ergriff die Platten und wollte sich umwenden.
„Kümmere dich nicht um das Geschnatter dieser beiden Gänse, Kelly", sagte Abby. „Das ist ein Mann fürs Leben."
„Aber wie könnte ich ihn denn halten?"
„Wir sollten damit jetzt aufhören", sagte Serena. „Es wird sich ja zeigen, was passiert."
„Wunderbar", stimmte Kelly zu. „Dann können wir ja endlich essen und über etwas anderes reden als über mein Liebesleben und darüber, ob und wann ich Sex mit ihm hatte."
„Einverstanden", lächelte Serena und errötete leicht.
„Wir hätten bestimmt keine Einzelheiten wissen wollen", beteuerte Jennifer.
„Nicht, so lange wir nicht unter uns sind", feixte Serena grinsend und zwinkerte Kelly zu.
„Schreit da nicht ein Baby?" sagte Kelly plötzlich.
„Meins etwa?" fragte Serena.
„Oder meins?" Das war Jennifer.
Sie sahen sich an und verschwanden dann gemeinsam aus der Küche.
Sie sprachen natürlich auch über Kellys aktuelle Situation, aber erst nach dem Essen. „Kelly", fing Serena an. „Ich finde es gar nicht gut, dass du momentan allein in deinem Haus bist."
„Ich bin nicht allein", protestierte Kelly. „Ich habe Sam."
„Sam ist ein Hund. Du weißt, dass sich ihn mag, aber ... ich finde es trotzdem nicht gut, dass du dort allein bist."
„Ich lebe dort schon seit Jahren allein, Serena."
„Ich kann bei dir bleiben", meldete sich Doug zu Wort.
Kelly versuchte, nicht zu erröten.
„Ich meine, ihr solltet beide heute Nacht hier bleiben", schlug Serena vor.
„Ich muss aber nach Hause und nach Sam sehen", wandte Kelly ein. „Außerdem kann ich mich ja kaum für immer hier bei euch einquartieren."
„Aber wenigstens heute Nacht solltest du hier bleiben", insistierte Serena.
„Doug hat doch angeboten, er würde bei mir bleiben. Außerdem ist dein Haus auch so schon voll genug, Serena."
„Wir fahren ohnehin gleich nach Hause", sagte Jennifer. „Und nehmen die Kinder mit."
„Das macht doch überhaupt keinen Sinn."
„Und ob das Sinn macht. Doug will doch morgen sehr früh mit Liam aufbrechen", widersprach Serena.
Überrascht sah Kelly Doug an. „Was habt ihr denn vor? Wollt ihr zum Golfplatz?"
Er beantwortete ihre Frage nicht, aber das fiel ihr zunächst gar nicht auf. „Ich fahre zu dir nach Hause und hole Sam, wenn du einverstanden bist."
„Großartig", stimmte Serena ihm zu.
„Serena, ich habe nichts dabei ..."
„Oh, dir passen meine Sachen, das weißt du
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