Tango mit dem Tod
Ermittlungen ohnehin auch mit dem Tod von Dana Sumter."
„Dann helfen Sie mir also?" Ein Hoffnungsschimmer blitzte in Harveys Augen auf.
„Wenn wir unseren Fall lösen, dann helfen wir vielleicht dadurch auch Ihnen, Mr. Sumter", sagte Doug.
Sumter stand auf. Er sah aus, als habe er seine Haltung wieder gefunden und neue Zuversicht geschöpft. „Danke", sagte er ruhig. Dann ging er zur Tür zu dem wartenden Wachposten und hielt ihm die Hände hin.
„Warum wurde keine Kaution für ihn festgesetzt?" wollte Doug wissen, als sie zu dritt das Gefängnis verließen.
„Der Richter war der Ansicht, es handele sich hier um eins der abscheulichsten Verbrechen der letzten Jahre", meinte Olsen.
Doug zog fragend die Augenbrauen hoch. „Ich will gar nicht darüber urteilen, wie schrecklich diese Tat war oder nicht, aber es sind schon bedeutend üblere Verbrecher auf Kaution freigekommen."
„Dana Sumters Mörder hat auch ihren Hund umgebracht, mit einem Fußtritt ins Genick. Der Richter ist ein großer Tierfreund", erklärte Olsen. „Ich halte Sie auf dem Laufenden, wenn ich etwas erfahre, Liam. Mr. O'Casey, es war mir ein Vergnügen. Und wenn Sie beide etwas herausfinden sollten, dann lassen Sie es mich auch wissen, verstanden?" Er ging zu seinem Wagen und ließ die beiden auf dem Parkplatz zurück.
„Barscher Typ", meinte Doug.
„Aber er ist in Ordnung."
„Denke ich auch. Was halten Sie von Harvey Sumter?"
„Entweder ist er unschuldig ... oder ein verdammt guter
Schauspieler. Liam rieb sich gedankenverloren das Kinn, während er neben Doug herschritt."
„Dann müsste er besser sein als die Hälfte aller Schauspieler in Film und Fernsehen", sagte Doug.
„Sie halten ihn also für unschuldig", wollte Liam wissen.
„Darauf halte ich jede Wette."
„Schade. Ich kann nicht dagegen setzen. Ich bin der gleichen Meinung."
„Das könnte gut sein für Sumter ... und schlecht für andere Leute. Denn das heißt, dass der Killer noch frei herumläuft und jederzeit wieder zuschlagen kann."
Sie gingen zu Liams Wagen. „Werden Sie Kelly von unserem Besuch hier erzählen?"
„Haben Sie es ihr nicht schon erzählt?" fragte Doug trocken und musterte Liam von der Seite.
„Sie glaubt, wir spielen Golf."
„Weiß Serena, wo wir sind?"
„Natürlich."
„Dann weiß es Kelly auch", stellte Doug fest.
„Kann sein, dass Sie Recht haben. Was haben Sie als nächstes vor?"
„Nach Florida zu fliegen."
„Das ist eine gute Idee. Was glauben Sie, ist die Frau in Ohio von demselben Mann umgebracht worden?"
„Sie sind sicher, dass es ein Mann ist, richtig?"
„Außer, es ist eine Frau, die von Catchern ausgebildet wurde", erwiderte Liam. „Es erfordert schon eine Menge Kraft, jemand auf die Art zu erwürgen, wie es bei Dana Sumter geschah."
„Guter Einwand. Aber Dana Sumter wurde hier in Kalifornien umgebracht. In Florida wird Kelly weit weg sein von all den Leuten, die mit der Fernsehserie zu tun haben."
„Ja, von hier zu verschwinden ist eine hervorragende Idee."
Tango. Enger Körperkontakt. Es war, als ob der Stoff seines Hemdes und der ihrer Bluse gar nicht da waren. Es war ein seltsames Gefühl. Sie wurde sich bewusst, wie gut sie ihn inzwischen kannte, alle intimen Einzelheiten seines Körpers. Aber sie war an diesem Morgen ziemlich verärgert gewesen. Sie wusste nicht genau, ob Serena es ihr eigentlich nicht hatte sagen sollen, wohin die beiden Männer gefahren waren, aber sie hatte es jedenfalls getan.
Zu Serenas Ehrenrettung musste gesagt werden, dass sie das alles völlig normal fand. Sie war der Ansicht, Kelly könne dankbar dafür sein, dass ihr Tanzlehrer gleichzeitig ihr Bodyguard war. Ein ganz besonderer zudem, denn Serena wusste aus Erfahrung, dass Bodyguards nur äußerst selten so attraktiv waren.
Kelly hatte kein Wort gesagt, als Doug und Liam zurückkamen. Serena hatte gefragt, welchen Eindruck sie von Harvey Sumter gehabt hätten. Liam hatte gemeint, dass Harvey möglicherweise die Wahrheit sage. Doug hatte keine Meinung geäußert. Nach einem kurzen Mittagessen hatte er vorgeschlagen, ins Tanzstudio zu fahren, wenn ihr danach wäre. Sam sollte den Nachmittag über bei Serena bleiben.
Als sie zu proben anfingen, war Doug ganz der Profi, voll konzentriert. Kelly hingegen war nervös und machte mehrere Schrittfehler.
„Entschuldigung."
„Ist schon gut", sagte Doug, stellte die Musik ab und drehte sich zu Kelly um. „Du kannst mich immer noch rauswerfen. Lance Morton würdest du damit
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