Tango mit dem Tod
proben. Die können ihr die letzten Feinheiten besser beibringen als ich."
„Oh", sagte Mel. „Das scheint tatsächlich Sinn zu machen." Er räusperte sich. „Kelly fliegt nur Erster Klasse. Das steht in ihrem Vertrag."
„Ich weiß", meinte Doug.
„Nur noch eine Frage: Was ist mit den Hotelbuchungen?" wollte Mel wissen.
„Nicht nötig", erklärte Doug. „Kelly wird bei Verwandten von mir wohnen, bei meinem Bruder und meiner Schwägerin. Sie ist die Eigentümerin des Tanzstudios, wissen Sie?"
Kelly warf Doug einen fragenden Blick zu.
Mel schien irritiert. „Du weißt, Kelly, dass du laut Vertrag Anspruch hast auf das beste Hotel am Ort. Ich kann ein paar Anrufe machen und ..."
„Mel", sagte Kelly. „Es ist alles in Ordnung. Je mehr Zeit ich mit Jane und Shannon im Tanzstudio verbringe, desto besser für mich."
„Aber ...", begann Mel wieder.
„Shannon hat mehrere Meisterschaften in lateinamerikanischen Tänzen gewonnen, darunter auch in der Kategorie Tango", warf Doug rasch ein.
„Ach so", sagte Mel. Er sah Kelly an und lächelte. „Also scheinst du jetzt auch zu glauben, dass es richtig war, dir dieses Video vorzuschlagen."
„Absolut, Mel. Und wenn ich es schon mache, dann so gut wie nur möglich", pflichtete Kelly ihm bei.
„Ich kann leider nicht schon so früh mit nach Miami kommen", bedauerte Mel. „Und ich kann auch nicht die ganze Zeit bei den Dreharbeiten dabei sein."
„Mel, du hast alles perfekt vorbereitet", sagte Kelly und lächelte ihm dankbar und voller Wärme zu. Ihr Blick strahlte Vertrauen und Zuneigung aus, die offensichtlich in einer langen und intensiven gemeinsamem Zeit gewachsen waren. Doug war ganz plötzlich neidisch auf ihn.
„Du musst dich auch mal um deine anderen Klienten kümmern", meinte Kelly. „Ich schätze es, wenn du mich an die Hand nimmst, aber das musst du ja nicht ständig tun."
„Es ist mir jederzeit ein Vergnügen, Kelly", sagte Mel mit einem Lächeln.
Eine Seitentür öffnete sich, und Marc Logan kam herein. Er strahlte. „Miss Trent. Mel ..." Dann zögerte er einen Moment, als ob er Dougs Namen vergessen hätte.
„O'Casey", half Doug ihm.
„Richtig. Entschuldigung, Mr. O'Casey. Ich hoffe, Sie haben alles vorgefunden, was Sie brauchen."
„Sie haben wirklich für alles gesorgt, danke", sagte Kelly. „Das ist ein phantastisches Studio. Ich hatte mich schon gefragt, warum Sie die Aufnahmen nicht in Miami machen, wo es eine Reihe bekannter Studios gibt. Aber jetzt weiß ich es."
„Oh, wir werden bald auch ein ähnliches Studio in Miami eröffnen", sagte Logan fröhlich. „Aber da Sie hier in Los Angeles leben, habe ich gedacht... Nun gut, da wären wir."
„Sie haben meinetwegen alle Musiker nach L.A. kommen lassen?" fragte Kelly.
„Die Band mag mit ihren Songs in den Charts ganz oben stehen", meinte Logan. „Aber für mich sind Sie die Nummer eins bei diesem Projekt."
„Ich will mich nicht kleiner machen, als ich vielleicht bin, Mr. Logan, aber ...", begann Kelly.
„Marc, bitte."
„Also, Marc. Aber Unterhaltungsserien sind für viele Menschen nicht das Wichtigste auf Erden."
Logan kam zu ihr und ergriff ihre Hand. „Sie, meine Liebe, sind für mich ein Traum, der wahr wird. Es gibt nichts, was ich nicht tun würde, damit Sie sich wohl fühlen."
„Danke Marc", sagte Kelly leise und zog ihre Hand zurück. „Sie machen mich verlegen. Ich hoffe, ich werde Sie nicht enttäuschen."
„Niemals, das weiß ich", versicherte Logan." Wenn Sie soweit sind, gehen wir in Studio neun. Gentlemen, Sie können alles von draußen verfolgen."
Von draußen, das hieß durch eine große Glasscheibe. Im Studio waren Türme von technischem Geräten und mehrere schalldichte Kabinen zu sehen. Kelly bekam einige Manuskriptseiten und wurde in eine der Kabinen geführt.
„Es wird nicht lange dauern, es ist ja nur ein Backup", sagte Mel zu Doug. „Und Billy Oddhan, der Typ mit dem Bart da im Studio, ist einer der besten Musikproduzenten der Branche. Logan mag der Besitzer des Studios sein, aber Billy ist die Seele des Ganzen. Ohne ihn läuft nichts. Manchmal hört sich eine Band auf CD super an und ist live auf der Bühne eine Katastrophe." Mel schnippte mit dem Finger. „Ohne den Produzenten ist die beste Band gar nichts."
Doug erwiderte nichts. Er sah zu Kelly hinüber, die jetzt Kopfhörer trug und irgendwelchen Anweisungen lauschte.
„Ich habe nicht die geringste Ahnung, was da abläuft", sagte Doug.
„Sie spielen ihr die Backupmusik
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