Tango mit dem Tod
ich kann sie schließlich nicht mit ins Flugzeug nehmen."
„Ich lasse dich nicht allein. Ich rufe Liam an."
Sie stieß einen tiefen Seufzer aus. „Also gut, schön. Aber dann hör endlich auf, hinter allem und jedem Unheil zu wittern."
Er blickte sie wortlos an. „Komm, Sam, wir gehen aus", rief er dann. „Und schließ hinter mir ab."
„Darauf kannst du wetten."
Eine Viertelstunde später war sie einen Moment lang in Versuchung, das Klopfen an der Tür einfach zu überhören Aber er hatte Sam dabei. Also öffnete sie, immer noch verärgert. Sie sagte kein Wort. In diesem Moment fuhr Liam in die Einfahrt. Sie sah Doug Stirn runzelnd an. Ah, er hatte sein Handy benutzt.
„Interessanter Strauß", bemerkte Liam.
„Was Besonderes", meinte Kelly.
„Vielleicht zu Halloween", fuhr Liam fort.
Sie seufzte. „Ich weiß nicht, was in euch beide gefahren ist. Es sind nur Blumen, sonst nichts."
„Ich weiß nicht. Ziemlich merkwürdiger Geschmack, wenn ihr mich fragt. Ich denke, Detektive Olsen kann was damit anfangen." Er sah auf die Uhr. „Ich warte, bis ihr fertig seid. Ich liefere die Blumen unterwegs auf der Wache ab, wenn ich euch zum Flughafen bringe."
„Ich bin einverstanden. Du auch, Kelly?"
„Würde es etwas ändern, wenn ich nein sagte?" murmelte Kelly.
Die beiden Männer sahen sie verblüfft an. Sie schüttelte den Kopf und ging ins Schlafzimmer, um sich noch einmal zu vergewissern, dass sie alles eingepackt hatte, was sie in den nächsten drei Wochen brauchen würde. Dann fiel ihr plötzlich etwas ein. Sie lief ins Wohnzimmer zurück.
„Was gibt's?" fragte Doug.
„Sam."
„Was ist mit Sam?" fragte Liam. „Wir können ihn auch zu uns nehmen, so lange du in Florida bist, wenn du meinst, das wäre besser."
„Nein, nein ... ich muss nur vor dem Flug noch mit ihm zum Tierarzt. Er braucht ein Beruhigungsmittel für den Transport in der Hunde-Box. So ein Flug ist schrecklich für ein Tier."
Liam und Doug wechselten einen Blick. „Gut, dann fahren wir erst beim Tierarzt vorbei, dann bei der Polizeiwache", sagte Liam geduldig. „Und dann nichts wie zum Flughafen."
Doug nickte. Kelly ging zurück ins Schlafzimmer und packte weiter.
18. KAPITEL
Als sie vor der Polizeiwache hielten, stieg Liam aus und ging hinein, während Kelly und Doug im Wagen warteten. Kelly war sich sicher, dass Detektive Olsen es genau so abwegig finden würde wie sie, dass die beiden Männer sich wegen eines Blumenstraußes so aufregten und die kostbare Zeit der Polizei verschwendeten. Jedenfalls kam Liam schon nach kurzer Zeit zurück.
„Und? Was hat Olsen gesagt?" wollte Doug wissen.
„Sie werden den Strauß nach allen denkbaren toxischen Stoffen untersuchen und auch versuchen, den Blumenladen zu ermitteln", sagte Liam. Er drehte sich zu Kelly um. „Olsen sagte, es wäre absolut richtig gewesen, die Rosen zu ihm zu bringen."
Am Flughafen fiel Kelly plötzlich selbst auf, dass sie etwas zu sehr an Liam hing und zu Doug Abstand hielt.
„Geh zu ihm, Kleines, er ist in Ordnung", sagte Liam.
„Nun, jemand anderen habe ich ja wohl nicht", murmelte Kelly.
„Wenn es brenzlig werden sollte, nehmen wir das nächste Flugzeug und kommen", versprach Liam.
Kelly musste lachen. „Mit einem kleinen Kind und einem halben Dutzend Haustieren?"
„Wir kommen, verlass dich drauf."
„Mit mir ist alles in Ordnung", sagte Kelly. „Aber einige Leute in meiner Umgebung wittern anscheinend überall Probleme."
„Du wärest beinahe über einen Abhang gestürzt, ein Wagen hätte dich fast totgefahren - meinst du nicht, du solltest wirklich etwas vorsichtiger sein, Kelly?"
Kelly sah zu Doug hinüber. Das also war von seinem Versprechen zu halten, über die Sache mit dem Wagen zu schweigen.
Hinter ihnen hupten mehrere Autos. Liam musste den Platz freigeben. Er streichelte Sam über den Kopf, schüttelte Doug die Hand und winkte Kelly noch einmal zu.
Sam war unter dem Einfluss des Beruhigungsmittels trotz der hektischen Betriebsamkeit in der Abflughalle ganz ruhig. In Kelly hingegen pulsierte die Unruhe, wie immer, wenn sie ihren Hund auf einen Flug mitnahm. Aber sie wollte ihn nicht so lange allein lassen. Er war noch so jung. Sie hatte fürchterliche Geschichten gehört, was einem großen Hund in einer engen Frachtkiste im Gepäckraum eines Flugzeuges alles passieren konnte. Der Tierarzt hatte ihr jedoch versichert, dass Sam mit dem Beruhigungsmittel den Flug ohne Probleme überstehen würde.
Auch wenn Doug viele Fragen im
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