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Tango Mosel

Tango Mosel

Titel: Tango Mosel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mischa Martini
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erst wenn ich genau weiß, dass alles so stehen bleibt, werden die Bilder aufgehängt. Thomas meint ja, nach vier Wochen sollte ich so langsam wissen, was wohin gehört.«
    »Der Thomas, das ist Ihr …«
    »Mein Neffe, er hat eine Menge Geduld mit mir.«
    Die Kellnerin brachte den Kaffee und stellte ein Croissant vor Frau Wohlenberg.
    »Das Mittagessen gibt es ziemlich früh, daran habe ich mich noch nicht gewöhnt.« Sie schaute auf ihre Uhr. Walde sah Weißgold, mit Brillanten eingefasst.
    »Wir sind wegen Ihrer alten Wohnung gekommen, dem Penthouse.«
    »Tut mir leid.« Die Haltung der Frau wurde noch eine Spur gerader. »Dieses Kapitel ist für mich abgeschlossen. Darüber möchte ich nie wieder sprechen.«
    »Es geht nicht um den Rechtsstreit, wenn Sie das meinen. In Ihre Wohnung ist wahrscheinlich letzte Nacht eingebrochen worden. Jemand ist dabei die Treppe hinabgestürzt. Kennen Sie vielleicht einen Niklas Domski?«
    »Nein, nie gehört, den Namen, aber was sollte jemand jetzt noch in der Wohnung suchen?«
    »Eigentlich wollten wir das von Ihnen wissen.«
     
    Wenig später verabschiedete sich Frau Wohlenberg, nachdem sie der Bedienung signalisiert hatte, sie solle die Rechnung anschreiben.
    Walde blieb sitzen, weil Gabi noch eine Zigarette rauchte. »Ich kann die Frau verstehen, das war ein jahrelanger Ärger, den sie mit ihrer Wohnung hatte. Ihr Mann ist darüber gestorben. Weißt du, wie lange der schon tot ist?«, fragte Gabi.
    »Ich glaube, Grabbe sagte was von drei Monaten.«
    »Und Frau Wohlenberg hat dann letztlich nachgegeben.« Gabi drückte die Kippe in den Aschenbecher. »Was sollte sie auch ganz allein da oben in dem Penthouse?«
    »Darf ich Ihnen noch was bringen?«, fragte die Kellnerin.
    »Stimmt es, dass Sie sich die Lieblingskuchen Ihrer Gäste merken?«, wollte Gabi wissen.
    »Ja, manchmal«, die junge Frau schmunzelte, »aber Frau Wohlenberg hat das noch längst nicht nötig.«
    Auf dem Weg zum Auto klingelte Waldes Telefon.
    »Da ist nichts mehr,« meldete Sattler.
    »Wo ist nichts mehr?«
    »Das ist total bekloppt hier, auf der Baustelle, das Penthouse …« Die normalerweise ruhige Stimme des Technikers überschlug sich.
    »Hat jemand die Akten geklaut?«
    »Da oben liegen nur noch Trümmer. Die reißen die Bude ab!«
    »Das gibt’s doch nicht!« Walde winkte Gabi und setzte sich ins Auto. »Wir kommen!«
     
    Noch bevor Gabi den Motor ausgeschaltet hatte, sprang Walde aus dem Wagen. Sattler hatte auf ihn gewartet und zeigte nun stumm zu dem Gebäude, wo sich zwischen Staubwolken ein Bagger in die Mauern grub.
    Walde nahm im Laufschritt die Stufen zu den oberen gelben Containern. Ohne anzuklopfen riss er die Metalltür auf.
    »Ist Ihnen klar, was Sie mit dem Abriss des Gebäudes angerichtet haben?«, brüllte er Susanne Hörmann an. »Die Technik hatte noch nicht alle Spuren gesichert, außerdem war die Wohnung versiegelt!«
    »Tut mir leid, uns blieb leider keine Wahl. Das Gebäude war akut einsturzgefährdet.« Winzige Fältchen erschienen auf ihrer Oberlippe. »Wir mussten handeln, um unsere Leute und das Leben anderer nicht zu gefährden.«
    »Das gibt Ihnen noch längst nicht das Recht, sich über polizeiliche Anweisungen hinwegzusetzen.«
    »Das haben wir auch nicht getan.«
    »Wie soll ich das verstehen?«
    »Das Präsidium wurde gestern Nachmittag über die Situation in Kenntnis gesetzt. Polizeipräsident Stiermann persönlich hat dem Abriss zugestimmt.«
    »Wie bitte?«
    Ihre Lippen waren nur noch dünne Striche. »Wenn man Sie intern nicht informiert hat, ist das bedauerlich.« Ihr Tonfall ließ jedes ihrer Worte in Waldes Ohren schmerzen.
     
    Unten auf der Straße, wo Gabi und Sattler auf ihn warteten, blieb Walde stehen. »Das hat uns der Stiermann eingebrockt!« Er zog schnaufend Luft ein. »Und die Trauer um Domski war bei der Hörmann nur geheuchelt.« Walde hätte sich wohin beißen können, als er daran dachte, dass er die Managerin nach der Todesnachricht mit seinen Fragen verschont hatte. Er nahm sein Mobiltelefon heraus.
    »Wen rufst du an?« Gabi legte ihm eine Hand auf den Unterarm.
    »Ja, wen schon, du wirst doch noch wissen, wer unser Vorgesetzter ist!« Er schüttelte ihre Hand ab.
    »Warte noch einen Moment!«
    »Worauf soll ich warten?«
    »Bis du dich etwas abgeregt hast.«
    »Ich möchte nur prüfen, ob es stimmt, was mir Frau Hörmann gesagt hat.«
    »Okay, das kann ich ebenso gut tun.« Sie nahm ihm das Telefon aus der Hand. »Und wenn es so ist, frag

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