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Tango Vitale

Tango Vitale

Titel: Tango Vitale Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Wlodarek
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ihrem Opferdasein selbst schuld sind. Aber das Experiment zeigt besonders eindringlich, wie lohnend es ist, einmal über den eigenen Beitrag zum Geschehen nachzudenken
    Die Umwelt ist Ihr Spiegel
    Wenn Sie Ihr Schicksal mithilfe des Resonanz-Gesetzes beeinflussen wollen, müssen Sie sich gut kennen lernen. Je bewusster Sie sich Ihrer selbst sind, desto klarer sehen Sie Ihren Anteil an dem, was Ihnen widerfährt. Nützlich ist dabei die Rückmeldung anderer Menschen. Mit ihrer Reaktion auf uns spiegeln sie offen oder indirekt wider, wer wir sind und wie unser Verhalten ankommt. Ist das Feedback positiv, sollten Sie es dankbar aufnehmen. Offenbar sind Sie auf dem richtigen Weg und dürfen gerne so weitermachen – vorausgesetzt, Sie fühlen sich auch selbst wohl damit. Es geht nicht darum, dass Sie sich durch Zustimmung dazu verführen lassen zu tun, was andere wollen. Aber keine Sorge, Sie werden den Unterschied ganz bestimmt spüren. Ein echtes positives Feedback macht einfach froh und glücklich, das Herz geht einem dabei auf. Weniger einfach ist es, wenn die Rückmeldung negativ ausfällt. Dann sind wir leicht versucht, unsere Schwäche auf andere zu projizieren.
     
    Wie schwer es ist, mit negativem Feedback umzugehen, erlebte ich vor kurzem als Gasthörerin bei einem Vortrag. Das Publikum, etwa 300 Personen, bestand aus Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen eines Konzerns, |64| die sich praktische Hinweise für ihr Arbeitsgebiet erhofften. Im Programm war die Referentin als versierte Rednerin angekündigt worden. Bedauerlicherweise fand sie trotzdem keine Resonanz bei ihren Zuhörern. Mir war bald klar, warum: Ihre leichtfüßigen Ausführungen und blumigen Beispiele gingen an der Arbeitsrealität der Angestellten völlig vorbei. Einige standen auf und holten sich einen Kaffee vom Buffet, viele begannen, sich mit ihren Nachbarn zu unterhalten, der Lärmpegel stieg. Unbeirrt fuhr die Referentin in ihrem Vortrag fort. Dabei betonte sie mehrfach ihre Kompetenz auf dem Gebiet der Präsentation und verwies immer wieder auf ihre jahrelang erworbene Eignung in Sachen Rhetorik. Ich kann ihr nur wünschen, dass sie sich nach dem Vortrag selbstkritisch gefragt hat: »Womit genau habe ich diese Resonanz bewirkt?«
    Das Schöpfer-Experiment
    Um einen Überblick über die eigene Resonanz zu erhalten, probieren Sie es doch einmal mit einer Fantasieübung: Angenommen, Sie hätten alles, was Sie umgibt, selbst geschaffen. Sind Sie damit zufrieden?
     
Gefällt Ihnen Ihre Wohnungseinrichtung?
Haben Sie den richtigen Partner oder die richtige Partnerin?
Haben Sie einen Beruf, der Ihnen Freude macht?
Haben Sie nette Kolleginnen, Kollegen, Kunden?
Verdienen Sie genügend Geld?
Haben Sie so viele gute Freunde, wie Sie möchten?
Tragen Sie die Kleidung, die Ihnen gefällt?
Behandelt man Sie so, wie Sie es sich wünschen?
Haben Sie genügend Zeit für sich?
Erleben Sie, was Sie interessiert, zum Beispiel Reisen, Einladungen, kulturelle Events?
    |65| Ihre Antworten zeigen nicht nur, was Ihnen das Schicksal geschenkt oder verweigert hat, sie geben auch einen Hinweis auf Ihre Stärken und Schwächen. Ich behaupte keineswegs, dass wir mit dem Gesetz der Resonanz das Geheimnis entdeckt haben, wie wir alles, was wir uns wünschen, in unser Leben ziehen und damit unser Schicksal komplett bestimmen können. Aber machen Sie sich bewusst, dass Sie durch Resonanz zumindest einen großen Einfluss darauf haben. Wie eine chinesische Weisheit sagt: »Du kannst nicht verhindern, dass die Vögel der Sorge über deinem Kopf kreisen, aber du kannst verhindern, dass sie dort Nester bauen.« Das möchte ich ergänzen: »Wenn die Vögel der Freude und des Glücks über deinem Kopf kreisen, dann kannst du dafür sorgen, dass sie dort Nester bauen.«

|67| Teil II
Bausteine des Schicksals

|69| Alles nur vererbt?
    Stellen Sie sich das Schicksal wie einen genialen Architekten vor, der noch so interessante Projekte entwerfen kann – ohne das passende Material gelingt es ihm nicht, sie zu verwirklichen. Die Bausteine, mit denen das Schicksal arbeitet, sind unsere individuellen Eigenschaften. Es kann sich nur dessen bedienen, was wir als Person zu bieten haben. Dabei stellt sich sofort eine wichtige Frage: Was spielt dabei die größere Rolle, unsere angeborenen Eigenschaften oder das, was wir von frühester Kindheit an erlebt haben?
    Diese Frage beschäftigt die Forschung schon seit langem. In der Vergangenheit wurde die Debatte häufig in der extremen Form eines

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