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Tango Vitale

Tango Vitale

Titel: Tango Vitale Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Wlodarek
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muss, könnte doch sein Leiden bis zum Tode noch anderen Menschen von Nutzen sein. Er könnte sich auf dem Weg zum Sterben zu Forschungszwecken zur Verfügung stellen, sozusagen als menschliches Lehrbuch: »Studier mich, wie ich langsam und geduldig sterbe. Lern mit mir.« 32 Während er jene Brücke zwischen Leben und Tod überquert, würde er darüber Bericht erstatten. Es geht ihm darum zu beweisen, dass das eine tödliche Krankheit kein Synonym für »nutzlos« ist.
    Unerwartet erhält er für sein Projekt einen Chronisten. Mitch Albom, ein bekannter Sportjournalist, hat vor 16 Jahren bei Professor Schwartz studiert. Zufällig sieht er in einer Talkshow seinen ehemaligen Professor, der über die Möglichkeit spricht, mit Würde, Mut, Humor und Gelassenheit dem Tod entgegenzugehen. Spontan beschließt Mitch, ihn zu besuchen. Was als einmalige Begegnung gedacht ist, entwickelt sich zum regelmäßigen Treffen. Jeden Dienstag nimmt sich der Workaholic Albom einen Tag frei und fliegt 1500 km hin und zurück zum letzten Kurs im Leben des Soziologieprofessors Morrie Schwartz. Die beiden sprechen über den Sinn des Lebens, über Liebe, Arbeit, Gemeinschaft, Alter, Verzeihen. Um nichts von den weisen Worten seines Lehrers zu vergessen, nimmt Mitch sie auf einem Kassettenrekorder auf. Morrie lehrt ihn, im Angesicht seines eigenen Todes, das Leben zu lieben. Während er körperlich zunehmend verfällt, vermittelt er ihm und den Menschen um ihn herum, wie wichtig Liebe, Sanftheit, Zärtlichkeit und Vertrauen sind.
    Morrie Schwartz stirbt an einem Samstag im November. Seine Beerdigung ist wie eine Abschlussfeier zur Beendigung seines Kurses in Lebenskunst für Fortgeschrittene. Mitch Albom dokumentiert die gemeinsamen Gespräche in seinem Buch
Dienstags bei Morrie. Die Lehre eines Lebens
. In den USA wird es zu einem der erfolgreichsten Sachbücher des vergangenen Jahrzehnts und hält sich mehr als drei Jahre an |114| der Spitze der Bestsellerlisten. Auf diese Weise dringt die Lehre des Professors auch über das private Umfeld hinaus und berührt viele Leser.
    Wir sind nicht machtlos
    Schicksalsschläge machen uns demütig, ob wir es wollen oder nicht. Wir müssen erkennen, dass wir nicht allmächtig sind und keineswegs alles in der Hand haben. Wir erfahren, wie klein, zerbrechlich und verletzlich wir tatsächlich sind. Aber dennoch sind wir nicht machtlos. Unsere Macht liegt in unserem Geist und in unserer Seele, in der Entscheidung, wie wir reagieren wollen. Wir können aufgeben, uns beklagen, Schuld zuweisen, mit Gott und der Welt hadern. Oder wir können beschließen, dem Schicksalsschlag mit Tapferkeit und Mut zu begegnen. Wir können das Beste aus dem machen, was uns bleibt. Das ist manchmal sehr viel, manchmal fast nichts.
    Wir sollten uns in guten Zeiten daran erinnern, dass Gesundheit, Harmonie, Erfolg und Glück Geschenke sind, auf die es keine Garantie gibt. Es kann sein, dass Sie gleich aus dem Haus gehen – und fünf Minuten später ist in Ihrem Leben nichts mehr, wie es war. Dann wird es wichtig sein, dass Sie die beiden entscheidenden Schritte kennen: Nehmen Sie an, was ist, und erkennen Sie den Sinn darin.

|115| Gefahren
    Das Damoklesschwert einer Katastrophe oder einer Gefahr hängt immer über uns. Zum Glück sind wir uns nicht ständig aller möglichen Gefahren bewusst, sonst würden wir uns kaum noch aus dem Haus trauen. Andererseits ist der Glaube »Es wird schon gut gehen« reichlich naiv. Von daher ist es notwendig, dass wir zwischen übertriebener Ängstlichkeit und fahrlässigem Verdrängen einen angemessenen Weg finden.
    Falls Sie einmal überprüfen möchten, welche Einstellung Sie selbst zur Gefahr haben, beantworten Sie sich die folgende Frage. Welches Sprichwort trifft für Sie am meisten zu?
     
Wer sich in Gefahr begibt, der kommt darin um.
Gefahr erkannt – Gefahr gebannt.
No risk, no fun.
    Wenn Sie die erste Antwort gewählt haben, sind Sie vermutlich ein sehr vorsichtiger Mensch und begeben sich ungern in unbekannte Situationen. Zwar schauen Sie manchmal ein bisschen neidisch auf Menschen, die sich etwas trauen. Aber wenn die damit scheitern, sagen Sie erschüttert oder schadenfroh: »Das habe ich kommen sehen!«
    Ihnen liegt eher Antwort Nr. 2? Dann scheuen Sie sich gewiss nicht, Herausforderungen anzunehmen, aber Sie behalten dabei gerne die Kontrolle. Dazu gehört, dass Sie sich gründlich auf eine unbekannte |116| Situation vorbereiten. Die Kehrseite der Medaille: Sie geraten ins

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