Tansania Stefan Loose E-Book Reisef¿hrer
vielleicht interessanter ist die nahe gelegene Isimila-Schlucht , die mit ihren bizarren 15 m hohen Säulen wie eine Miniaturausgabe des Bryce Canyon in Utah (USA) aussieht.tgl., Eintritt 3000 TSH. Der kundige Aufseher Mohammed führt durch das Gelände und geizt nicht mit interessanten Details. Ein kleines, erst kürzlich erbautes Museum komplettiert den Besuch. Der 1 1/2-stündige Spaziergang ist übrigens ideal, um sich nach der langen Autofahrt die Beine zu vertreten.
15 HIGHLIGHT
Ruaha National Park
Zugang: Der einzige Zugang mit der Zahlstelle befindet sich am Msembe Gate im Süden.
Eintritt: US$20 pro 24 Std.
Beste Reisezeit: Im November beginnen die Regenfälle, die bis Mai anhalten. Im April/Mai ist der Park unpassierbar. Die besten Monate für Besuche sind Juli bis Mitte November und Januar/Februar.
1877 berichteten Forschungsreisende das erste Mal von einem magischen Ort voller Wildtiere, und 1912 richtete die deutsche Kolonialregierung deswegen hier ein Naturreservat ein. 1964 erhielt Ruaha schließlich den Status eines Nationalparks. Erst 2008 wurde dessen Fläche auf 20 500 km 2 verdoppelt. Als größter Park Tansanias bietet er heute noch immer alles, womit die großen Namen des Nordens locken – außer Verkehrsstaus auf der Piste –, doch nur wenige Reisende entscheiden sich für einen Besuch. Das hat durchaus sein Gutes, denn so besteht keine Gefahr, dass die spektakuläre, raue Schönheit des Parks wie bei der Konkurrenz im Norden von Safarifahrzeugen entzaubert wird. Die Anreise ist lang, aber problemlos, und wer es eilig hat, kann das Flugzeug nehmen.
Die Bruchstufe
Quer durch den Ruaha-Nationalpark verläuft eine auffällige, etwa 200 m hohe Bruchstufe, die den Park zweiteilt: Im südlichen, zugänglichen Teil des Parks befindet sich das Tal (ca. 900 m Seehöhe), im nördlichen dominiert ein Plateau mit bis zu 1800 m hohen Bergen, wo Besucher keinen Zutritt haben. Dorthin wandern alle Tiere im November, wenn sie riechen, dass der Regen kommt, denn oben am Escarpment setzen die ersten Regenfälle ein. Dann ist der südliche Teil wie verwaist – kein guter Monat für Safaris. Besonders während der Regenzeit schießen Bachläufe die Bruchstufe hinunter und graben sich Jahr für Jahr tiefer ins Gestein – gut sichtbar bei der Mdonya Gorge. Die Höhenlage und das Hügelland sorgen nicht nur für eine abwechslungsreiche Landschaft, sondern auch für ein angenehmes, trockeneres Klima als beispielsweise im schwülen Selous Game Reserve. Zum gewaltigen Ruaha-Ökosystem gehört nicht nur der Ruaha National Park selbst, sondern auch die westlich und nördlich davon gelegenen, unzugänglichen Game Reserves. Das an die 45 000 km 2 große Areal, das die Größe von Niedersachsen hat, bildet eine Pufferzone, um die Migrationskorridore der Wildtiere zu schützen.
Vegetationsformen
Trockene Dornstrauchsavanne und Akazienwald dominieren im hügeligen, tiefer gelegenen Süden. Majestätische alte Baobab-Bäume bilden dazu einen attraktiven Kontrast und tolle Fotomotive. Auf der Bruchstufe hingegen herrschen Miombo-Wälder (trockene Waldsavannen) vor. Durch den lockeren Bewuchs lassen sich die Wildtiere im gesamten zugänglichen Areal verhältnismäßig gut beobachten.
Der Great Ruaha River
Das Herz des Parks schlägt ähnlich wie im Selous am Great Ruaha River, der zugleich im Osten die natürliche Grenze markiert. In den Trockenmonaten konzentriert sich entlang des Flusses die ganze Tierwelt, die sich mit einsetzender Regenzeit in nicht zugängliche Teile des Parks zurückzieht. Der Fluss mündet im Selous Game Reserve in den Rufiji. Daneben gibt es eine Reihe kleinerer Flussläufe, die in den Regenmonaten März bis Mai als reißende Ströme viele Pisten überschwemmen, um danach für neun Monate unter ihrem Flussbett zu schlummern. Die „Sand-Flüsse” scheinen ausgetrocknet zu sein, doch zwischen hartem Granitstein imUnterboden und der Sandschicht an der Oberfläche verbergen sich unterirdische Rinnsale, die während der Trockenzeit vielen Tieren als Tränke dienen. Am Mwagusi und Mdonya Sand River kann man oft Elefanten dabei beobachten, wie sie mit ihrem Rüssel Wasserlöcher bohren.
Wie alle Gewässer in Tansania hat auch der Ruaha River mit einem Rückgang der Wasserstände zu kämpfen, vor allem aufgrund der bewässerungsintensiven Reisfarmen und massiven Rinderwirtschaft flussaufwärts. 1993 trocknete der Fluss das erste Mal seit Menschengedenken aus, und seitdem werden die
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