Tansania Stefan Loose E-Book Reisef¿hrer

Vorstellungen europäischer Eltern entsprechen. Einige Anlagen sind beispielsweise auf Stelzen gebaut oder nur über kleine Holzbrücken ohne Geländer erreichbar. Wege sind selten gesichert, ebenso wenig existieren Badeaufsichten oder Absperrungen auf Aussichtsplattformen. In den meisten Safari-Lodges können sich Wildtiere Tag und Nacht frei durch das Gelände bewegen, ein Umstand, der im schlimmsten Fall lebensgefährlich werden kann.
    Generell sollte man beachten, dass Safaris für Kinder unter acht oder zehn Jahren ungeeignet sind. Abgesehen von den lückenhaften allgemeinen Sicherheitsvorkehrungen in den Unterkünften (siehe oben) ist es fraglich, ob Kinder in diesem Alter wirklich ihre Freude an stundenlangen Safaris – oft in sengender Hitze – auf holprigen Straßen haben. Nach drei Giraffen und sieben Zebras wird die Aufmerksamkeitsspanne jedes Kindes vermutlich erschöpft sein. Und schließlich ist ein Familienurlaub mit Kindern sehr teuer. Für Kinder über fünf Jahren ist in den meisten Nationalparks fast der Vollpreis zu bezahlen, bei Flügen sind es üblicherweise zwei Drittel des Erwachsenen-Flugpreises.
    Anders sieht die Situation bei Kindern über zehn Jahren aus. Hier ist es wichtig, die Reise im Vorfeld gründlich zu planen. Es hat sich bewährt, einen oder zwei benachbarte Nationalparks auszusuchen, um lange Transfers und wiederholtes Ein- und Auschecken zu vermeiden. So könnte man z. B. eine oder zwei Lodges im Selous Game Reserve oder in der Serengeti oder jeweils eine Unterkunft im Tarangire und Lake Manyara Park wählen. Zudem sollte im Vorfeld überprüft werden, welche Einrichtungen die Lodge besitzt, um den Kindern Zerstreuung bieten zu können (Pool, Spielplatz, Bird Walk usw.). Während viel Spielzeug und Bücher mit ins Gepäck sollten, empfiehlt es sich, nur kurze Safaris zu wählen (drei bis maximal vier Stunden). Bei der Wahl eines Strandhotels sollte sichergestellt werden, dass es auch wirklich einen Strand gibt (denn gerade auf Sansibar haben zahlreiche Unterkünfte keinen direkten Zugang zum blütenweißen Sandstrand).
    Grundsätzlich muss bei einer Buchung die Unterkunft über das Alter der Kinder informiert werden. Manche Lodges verfügen auch über Familien-Bandas; andere wiederum bieten nicht einmal die Möglichkeit, ein Extrabett in das Schlafzimmer zu stellen. An solchen Dingen kann man bereits erkennen, ob Kinder erwünscht sind oder nicht. Die meisten Hotels heißenFamilien mit Kindern herzlich willkommen – außer im Fall von Sicherheitsbedenken, die zu akzeptieren sind.
    Kinder kennen keine Berührungsängste in Tansania.
Maße und Elektrizität
    In Tansania verwendet man das metrische und das englische System parallel. Gewichtsangaben erfolgen meist in Kilogramm, während Längen oft in Fuß oder Zoll
(foot
und
inches)
angegeben werden. Im Normalfall werden aber die Maßeinheiten beider Systeme verstanden, wobei das metrische dominiert.
    Wie in allen ostafrikanischen Ländern ist die 220/230/240-Volt Wechselspannung vorherrschend. Britische dreipolige Adapter passen in die hiesigen Steckdosen; europäische Lodges haben oftmals auch EU-Stecker. Strom vom öffentlichen Netz gibt es in den größeren Städten und den wichtigsten Orten, abseits davon muss das warme Bier am Abend im Schein der Kerosin-Lampen getrunken werden. Mit häufigen (oft täglichen, teilweise auch stundenlangen) Ausfällen und Spannungsschwankungen muss gerechnetwerden, besonders bei anhaltender Trockenheit. Spannungsschwankungen fängt man am besten mit einem günstigen Überspannungsschutzstecker auf. Die klobigen und schweren Batterien für UPS
(uninterrupted power supply)
oder USV (Unterbrechungsfreie Stromversorgung) sind im Normalfall nicht notwendig.
    Viel verlässlicher ist da die Stromversorgung der Camps und Lodges im Busch. Meist wird der Strom mittels eines Generators erzeugt; von 18 bis 22 oder 24 Uhr gibt es dann in den Unterkünften Strom. In vielen dieser Lodges gibt es keine Steckdosen in den Zelten; Kameras müssen im Büro oder der Lobby aufgeladen werden. In den Top-Lodges läuft der Generator den ganzen Tag. Viel zu wenig Lodges setzen bislang auf die Solarenergie – und das, obwohl die Äquatorsonne dazu prädestiniert wäre. Wo sie eingesetzt wird, ist Elektrizität rund um die Uhr vorhanden.
Medien
    Tansania verfügt über eine bunte und vielfältige Medienlandschaft. Die meisten Reisenden kommen leider nicht in den Genuss des reichhaltigen Lokalkolorits der verschiedenen