Tansania Stefan Loose E-Book Reisef¿hrer
Tansania
bajaji (nach
dem indischen Hersteller) heißen. Bei Einheimischen wegen der günstigen Tarife (nur wenige 100 TSH) beliebt, gelten sie als nicht sehr sicher – nicht wegen der Machart, sondern vor allem wegen der rücksichtslosen Fahrweise der Driver.
Mietfahrzeuge
Freiheit auf vier Rädern ist natürlich auch in Tansania möglich, Reisende mit eigenem Mietfahrzeug sind allerdings eher die Ausnahme als die Regel, denn aus vielerlei Gründen ist Tansania eben kein klassisches Selbstfahrerland. Überhaupt, seitdem Fahrzeuge die Tala-Lizenz (die nur Safari-Agenturen erhalten) vorweisen müssen, macht es noch weniger Sinn, einen Geländewagen anzumieten.
Allein auf großer Safari
Folgende Utensilien gehören unbedingt in jedes Fahrzeug:
gefüllter Ersatzkanister Benzin (Kanister aus Blech)
intakter Ersatzreifen (Reifenpannen sind beinahe an der Tagesordnung)
ausreichend Trinkwasser
Abschleppseil, Wagenheber
(car jack),
evtl. Seilwinde (vor allem in der Regenzeit)
Schaufel, Sandblech
Überbrückungskabel
(s. auch S. 60 , Ausrüstung für den Mietwagen)
In den Ballungszentren existieren vor allem zahlreiche lokale Agenturen. Internationale Agenturen wie Avis oder Hertz genießen keinen sonderlich guten Ruf in Tansania. Der Großteil der Vermieter besteht darauf, dass man einen Fahrer engagiert (US$10–30 pro Tag) – in Anbetracht des oft miserablen Straßenzustands und der mitunter katastrophalen Fahrweise anderer Verkehrsteilnehmer eine durchaus sinnvolle Investition.
Für die Anmietung eines Fahrzeugs gelten je nach Unternehmen unterschiedliche Bedingungen, doch in der Regel beträgt das Mindestalter 22 oder 23 Jahre. Damit genügend Fahrpraxis vorhanden ist, muss der Führerschein außerdem mindestens zwölf Monate alt sein. Zur Hinterlegung der nicht geringen Kaution
(deposit) wird
eine Kreditkarte verlangt.
Für einen guten Geländewagen müssen ab US$100 pro Tag veranschlagt werden. Die im Preis eingeschlossenen Leistungen sind aber genau zu prüfen, da Versicherungen, Kilometerpauschalen
(limited mileage)
und Ähnliches gerne separat berechnet werden. Hier lohnt genaues Nachrechnen, denn in Tansania fährt man schnell einmal 100 km, ohne irgendwohin zu gelangen.
Auf Tansanias Straßen sollte ein Fahrzeug gut gewartet und in einwandfreiem Zustand sein, denn in brenzlige Situationen gerät man oft schneller, als einem lieb ist. Bevor ein Fahrzeug – auch von einem noch so renommierten Unternehmen – gemietet wird, muss es genau unter die Lupe genommen werden. Notfalls ist die Annahme zu verweigern! Für die meisten Nationalparks und abseits der geteerten Routen ist ein Geländewagen mit hoher Bodenfreiheit
(clearance)
ein Muss (Fahrzeuge der Marke Toyota RAV sind daher ungeeignet). Land Rover und Toyota Landcruiser stellen die gängigsten Fahrzeuge in Tansania dar, mit denen sich selbst im Busch Mechaniker auskennen. Ersatzteile für beide Typen sind normalerweise in Dar es Salaam erhältlich. Für die Stadt genügt ein normales Auto; sobald man in den Busch oder außerhalb der Stadt fahren möchte, ist ein Fahrzeug mit Allradantrieb zu mieten. Wer eine Tagestour plant, sollte einen Fahrer dazumieten oder gleichein Taxi nehmen. Dies ist mit Sicherheit günstiger und problemloser, als selbst zu fahren.
Grenzübertritte werden selten erlaubt, sie sind zudem mit viel Bürokratie verbunden. Erforderlich sind beispielsweise die Green Card Insurance und eine offizielle Bestätigung der Mietfirma, dass die Grenzüberquerung gestattet wird. Solche Extrawünsche erhöhen selbstverständlich den Mietpreis enorm.
Hinweise für Selbstfahrer
Allgemeines
In Tansania herrscht Linksverkehr. Das Tempolimit auf Landstraßen beträgt 100 km/h, in Städten und Nationalparks liegt es bei 30 km/h. Als Verkehrsberuhigung werden überall unangenehme Straßenschwellen
(speed bumps)
eingebaut, die zeitweise völlig unmotiviert (und unmarkiert!) wie aus dem Nichts auftauchen. Schon allein deshalb sind Nachtfahrten nicht anzuraten, da die Straßenschwellen dann im Normalfall nicht rechtzeitig zu sehen sind. Ebenso wenig sind Menschen oder Tiere in der rabenschwarzen afrikanischen Nacht erkennbar.
Der Verkehr in Tansania ist – wie in den meisten afrikanischen Ländern – mörderisch. Nicht nur die desolaten Straßenverhältnisse verlangen dem Fahrer alles ab, sondern auch die übrigen Verkehrsteilnehmer, wie rasende Autofahrer, spielende Kinder und stoische Kühe. Es gilt das Gesetz des Stärkeren, d. h. LKWs sind
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