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Tante Dimity und das verborgene Grab

Tante Dimity und das verborgene Grab

Titel: Tante Dimity und das verborgene Grab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Atherton
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öffentlicher Parkplatz.
    Es gab jedoch Zeichen von Menschenleben.
    Am östlichen Rand des Feldes, nahe dem Weg und zum Teil von Bäumen verdeckt, stand unter einem blauen Zeltdach eine bunte Ansammlung von Klappstühlen und tischen. Die obere Hälfte des Feldes war mit dünnen Metallstäben und Schnüren, an denen Wimpel flatterten, in Quadrate unterteilt. Zwischen dem Zeltdach und diesem Teil des Feldes lagen Eimer, Pinsel, Siebe und Handschaufeln verstreut – die Werkzeuge eines Archäologen.
    Katrina Graham, in orangefarbenem TankTop, weiten Shorts und mit einem roten Stirnband, leerte gerade in der Mitte der Quadrate einen Eimer Erde in einen Schubkarren. Als sie unser Auto entdeckte, hielt sie inne und sah auf.
    Adrian, in staubiger Arbeitskleidung und mit einem Hut, der recht mitgenommen aussah, saß unter dem blauen Zeltdach auf einem Klappstuhl, vor ihm auf dem Tisch lag ein großer Zeichenblock. Sobald er uns sah, sprang er auf und kam uns entgegen.
    Rainey benahm sich mustergültig. Sie rührte sich nicht, ehe Francesca den Zündschlüssel herausgezogen, ihren Sitzgurt gelöst und die Tür entriegelt hatte. Doch dann explodierte sie förmlich aus dem Auto heraus und sprintete über das Feld, als sei der Teufel hinter ihr her.
    »Halt«, sagte Adrian und stellte sich ihr mit ausgebreiteten Armen in den Weg. Als sie stehen blieb, ging er zu ihr und legte ihr die Hände auf die Schultern. »Du musst etwas vorsichtiger sein, Rainey. Wir wollen doch nicht, dass du über die Seile stolperst.« Er hob den Kopf und rief: »Miss Graham!«
    Katrina ließ den Eimer in den Schubkarren fallen und kam auf dem abschüssigen Feld zu Adrian herunter. Schweiß glänzte auf ihrer Haut, und ihr Stirnband war durchtränkt, aber man sah ihr keinerlei Erschöpfung an. »Ja, Dr. Culver?«
    Adrian bückte sich, um Raineys Hut aufzuheben, der ihr vom Kopf gefallen war. »Wir haben eine neue Helferin«, sagte er und setzte den Hut wieder an seinen Platz. »Bitte sorgen Sie dafür, dass Miss Dawson mit Sonnenschutzcreme ausgestattet wird, und dann zeigen Sie ihr, wie man im Abraum gräbt.«
    Katrina lachte leise. »Sehr wohl, Sir«, erwiderte sie. »Kommen Sie mit, Miss Dawson.« Sie nahm Rainey bei der Hand und ging mit ihr zum Arbeitsplatz unter dem Zeltdach.

    Adrian trat ans Auto. »Willkommen in Scrag End, Lori. Ich freue mich, dass Sie gekommen sind.«
    Ich sah ihn zweifelnd an, während ich Will aus seinem Autositz nahm. »Im Abraum?«
    »Das ist die Erde, die wir bei der Probegrabung entfernt haben«, erklärte Adrian. »Es ist wahrscheinlich die unbedenklichste Art, Raineys Talente zu nutzen.«
    »Ach so«, sagte ich. »Ich bin ein Neuling auf dem Gebiet der Archäologie.«
    »Sie werden ein alter Hase sein, ehe Sie heute hier weggehen. Bitte, Miss Sciaparelli, erlauben Sie.« Adrian beeilte sich, Francesca zu helfen, die gerade die Buggys aus dem Kofferraum hob.
    »Vielen Dank auch für die Blumen«, murmelte Francesca, indem sie sich bemühte, Robs Buggy aufzuklappen. »Es war nett von Ihnen, extra deshalb vorbeizukommen.«
    Adrian schwankte leicht, als hätten ihn Francescas freundliche Worte völlig überwältigt. »Ich bin … Sie sind … es ist …« Vielleicht hätte er noch lange so weitergestammelt, wenn ich ihn nicht erlöst hätte.
    »Adrian«, sagte ich, »dürfte ich Ihnen vielleicht Will einen Moment geben, während ich Rob aus dem Sitz hebe?«

    Adrian hörte auf zu stottern. »Mir?«, sagte er, indem er einen Schritt zurücktrat.
    »Nur einen Augenblick«, redete ich ihm zu.
    »Mein Sohn beißt nicht. Kann er gar nicht, er hat noch keine Zähne.«
    Adrian holte tief Luft und wischte sich die Hände am Hemd ab, dann stand er stramm, und ich legte ihm Will in die Arme. Aber mein Sohn wusste genau, wie man mit unerfahrenen Erwachsenen umzugehen hatte. Er strampelte und wand sich, bis Adrian sich entspannte, dann schmiegte er zufrieden den Kopf an Adrians Hals.
    Der Ausdruck von Panik war aus Adrians Gesicht gewichen. »Was für eine weiche Haut«, sagte er leise. »Diese Sonne ist aber gar nicht gut für dich, mein Kleiner. Gehen wir lieber in den Schatten.«
    Ich wollte mich gerade umdrehen, um ihm zu sagen, dass Wills Buggy über einen Sonnenschirm verfüge, aber er strebte, meinen Sohn an die Brust gedrückt, bereits mit großen Schritten dem Zeltdach zu.
    Francesca schien verwirrt. Sie befestigte den Sonnenschirm in seiner Halterung am Wagen und murmelte: »Man könnte fast meinen, er hat noch nie ein Baby

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