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Tante Dimity und das verborgene Grab

Tante Dimity und das verborgene Grab

Titel: Tante Dimity und das verborgene Grab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Atherton
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das wir feiern, um dem Herrn für die reichen Gaben zu danken, die er uns geschenkt hat, wird definitiv , pünktlich und wie geplant stattfinden . Und ich lege Ihnen allen nahe, im Geiste der Liebe und Besonnenheit daran teilzunehmen. Im Namen des Vaters …«
    Während des Segens hielt der Pfarrer den Blick auf das Fresko von St. Georg gerichtet, als hielte er stille Zwiesprache mit dem Kollegen, der ebenfalls einen Drachen bezwungen hatte.
    Bill beugte sich mit dem Kopf dicht zu mir.
    »Lass uns hinterher noch etwas hier bleiben, falls er unsere Unterstützung braucht.«
    Ich nickte, war jedoch überzeugt, dass der Pfarrer auch ohne uns bestens klarkommen würde. Noch nie hatte ich ihn so unbeschwert und selbstsicher gesehen. Auch den Rest des Gottesdienstes hielt er mit einem Schwung, den ich an ihm gar nicht kannte, und sah schließlich strahlend zu, wie seine Gemeinde wie ein schnatternder, aufgeregter Schwarm die Kirche verließ.
    Peggy Kitchen und Jasper Taxman waren die Letzten. Eine Hand voll Kirchenbesucher stand noch auf dem Kirchhof, aber die kluge Mehrheit hatte sich schnell aus dem Staub gemacht. Bill und ich schoben die Buggys in die Nähe des Westportals und warteten dort ab, wie die Herrscherin auf die Rüge des Pfarrers reagieren würde.
    »Gott segne Sie, Mrs Kitchen«, sagte der Pfarrer, ehe sie eine Chance hatte, etwas zu sagen.
    »Herzlichen Dank dafür, dass Sie heute gekommen sind.«
    Peggy verschränkte die Hände überm Bauch und nahm die Schultern zurück. »Ich nehme an, Sie wissen, wovon Sie da gesprochen haben.«
    »Ja, ja, das versichere ich Ihnen, Mrs Kitchen«, sagte der Pfarrer mit fröhlichem Lachen.
    »Daran gibt es nichts zu rütteln. Sie sind bestimmt so froh wie ich, dass die Wahrheit hinter diesem verleumderischen Klatsch endlich aufgedeckt ist, der unserem Dorf so zugesetzt hat.«
    »Ja.« Peggy nickte. »Darüber freue ich mich sehr.« Ihre Augen hinter den Brillengläsern verengten sich, als sie sich zum Pfarrer vorbeugte.
    »Aber was höre ich da über einen Einbruch im Pfarrhaus? Auch nur verleumderischer Klatsch?«
    »Ah.« Das Lächeln des Pfarrers wirkte etwas angestrengt, als er versuchte, eine ehrliche Antwort zu geben, ohne die Gemüter erneut aufzuheizen.
    Lilian kam ihm schnell zu Hilfe. »Wir vermissen etwas«, sagte sie entschieden, »aber wir können nicht mit Sicherheit sagen, dass es gestohlen wurde. Es ist immer noch möglich, dass wir den Gegenstand nur verlegt haben. Teddy ist so schrecklich zerstreut.«
    Der Pfarrer zuckte leicht zusammen bei dieser unerwarteten Interpretation der Tatsachen und wechselte schnell das Thema. »Werden wir Sie bei Raineys Geburtstagsfeier sehen?«
    Peggy stand hoch aufgerichtet da. »Das werden Sie«, sagte sie. »Und ich hoffe nur, dass es sich auch lohnt, sonst muss sich Sally Pyne die Frage gefallen lassen, warum sie an einem Sonntag nicht zur Kirche gekommen ist. Aber das überlassen Sie ruhig mir, Herr Pfarrer. Ich werde mich schon darum kümmern. Komm jetzt, Jasper.«
    Während Peggy das Sträßchen entlangsegelte, den gehorsamen Jasper im Kielwasser, schoben Bill und ich die Buggys zur Kirchentür. Lilian beugte sich herunter, um die Zwillinge zu begrü
    ßen, aber der Pfarrer sah traurig gen Himmel.
    »Herr«, murmelte er, »ich bitte dich, sorge dafür, dass Mrs Kitchen sich zusammennimmt, bis Raineys Geburtstagsfeier und die große Eröffnung von Mrs Pynes Tearoom erfolgreich über die Bühne ist.«
    Und ein paar Dorfbewohner, die noch bei den Gräbern verweilten, sprachen im Chor: »Amen.«

    Ehe wir nach Hause fuhren, blieben Bill und ich noch kurz am Briar Cottage stehen, um uns mit Miranda Morrow zu unterhalten. Miranda brüllte vor Lachen, als sie hörte, was Sally und Katrina auf der Wiese getrieben hatten, aber ihrer Beschreibung der mysteriösen Gestalt in der Kapuze, die sie Bruder Florin getauft hatte, konnte sie nichts Neues hinzufügen.
    »Ich kann nur sagen, dass er nicht mehr gesehen worden ist«, sagte sie. »Mr Wetherhead wä
    re sofort hier, wenn er das Gespenst ein zweites Mal erblickt hätte.« Sie zwinkerte spitzbübisch und fügte hinzu: »Muss ich davon ausgehen, dass Bruder Florin im Nebenberuf Einbrecher ist?«
    »Dann haben Sie von dem Einbruch gehört?«, sagte ich überrascht.
    »Ich wette, inzwischen hat die ganze Grafschaft davon gehört«, sagte sie. »Die Besitzerin des Tearooms hat die Nachricht heute früh von Tür zu Tür getragen – als Dienst an der Öffentlichkeit und um uns vor

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