Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tante Dimity und der Kreis des Teufels

Tante Dimity und der Kreis des Teufels

Titel: Tante Dimity und der Kreis des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Atherton
Vom Netzwerk:
Bande blutrünstiger Fanatiker gerettet hat. Die Geschichte hat aber vermutlich ein Happyend, denn sie scheint schwer verliebt zu sein.«
    »Das beruht auf Gegenseitigkeit. Er ist überglücklich.« Ich ging auf die andere Seite des Bettes, wo Mrs Hatch einen Stuhl für Besucher hingestellt hatte, aber ehe ich mich setzen konnte, klopfte Adam auf die Bettdecke.
    »Setz dich hier hin«, sagte er, »ich kriege einen steifen Hals, wenn ich den Kopf dauernd in diese Richtung drehen muss.«
    Ich streifte die Schuhe ab, kletterte vorsichtig auf das riesige Bett und setzte mich, den Rücken gegen das Fußende gelehnt, ihm gegenüber. Ich überlegte, wo ich anfangen sollte.
    »Wir scheinen immer zusammen im Bett zu landen«, sagte ich mit einem traurigen Lächeln.
    »Ja.« Adam seufzte wehmütig. »Schade, dass wir beide so ehrbare Menschen sind.«
    Ich lachte und blickte zum Fenster. »Jedenfalls habe ich mich gründlich geirrt. Zuerst dachte ich, dass es Jared war, der versuchte, Nicole einen Schrecken einzujagen. Dann dachte ich, es seien die Putzfrauen, die er beleidigt hatte, oder andere Dorfbewohner. Eine meiner Theorien war sogar, dass es sich um Einbrecher handeln könnte.« Ich schüttelte den Kopf. »Aber auf Terroristen wäre ich natürlich nie gekommen.«
    »Es wäre ja auch merkwürdig gewesen, wenn du darauf gekommen wärst«, meinte Adam.
    »Schließlich ist es Guys Aufgabe, an solche Sachen zu denken, nicht deine.«
    »Stimmt. Es ist nur …« Ich biss mir auf die Unterlippe. »Ich bin mir gar nicht sicher, dass seine Arbeit schon beendet ist. Es gibt da noch ein paar Ungereimtheiten, die mich fast verrückt machen.«
    »Was für Ungereimtheiten?«
    »Zunächst bin ich nicht sehr überzeugt von Bart Littles Geständnis.« Ich zog die Beine an und schlang die Arme um die Knie. »Er gibt die großen Verbrechen zu, wie zum Beispiel, dass sie das schottische Parlament in die Luft jagen wollten, aber alle möglichen Lappalien streitet er ab.«
    »Kannst du etwas genauer beschreiben, was du darunter verstehst?«, bat Adam.
    Eindringlich betrachtete ich das Muster der Bettdecke. »Er sagt, seine Leute waren nur einmal oben im dritten Stock, aber Nicole hat mindestens dreimal jemanden dort oben gehört. Er behauptet, seine Leute hätten dort oben nichts angerührt, aber jemand muss es doch getan haben. Und dann ist da noch etwas …«
    Adam wartete schweigend, dass ich fortfuhr.
    »Bart streitet ab, im Mausoleum gewesen zu sein«, fuhr ich fort, noch immer den Blick auf die Decke gerichtet. »Er schwört, dass er mit dir zusammenstieß, als du von dort herauskamst.«
    »Das sagt er also?«, fragte Adam leise.
    Seine Stimme klang leicht resigniert, und ich ahnte, dass ich auf der richtigen Fährte war. Ich wäre jetzt lieber ganz woanders gewesen, aber es gab kein Zurück. Ich musste die Wahrheit wissen, um Claires und meiner selbst willen.
    »Und dann … dann ist da auch noch das Gesicht, das Nicole an ihrem Schlafzimmerfenster gesehen hat«, stotterte ich, »und das fliegende Gespenst vor der Bibliothek. Dann der Flaschenzug am Ostturm … und derjenige, der Reginald gerettet hat, muss auch ein guter Kletterer sein und … und …«
    »Was soll das denn heißen, Lori?«, fragte Adam.
    Seine Stimme klang so zaghaft, dass ich mich schämte, ihm so zuzusetzen. Ich senkte den Kopf und versuchte, ruhiger zu sprechen. »Ich habe dich im Mausoleum in der Nähe der Krypta gefunden. Dort ist eine Inschrift. Ich hatte erst keine Zeit, darüber nachzudenken, aber später fiel sie mir wieder ein.«
    »Komisch, woran man sich erinnert, wenn man es nur will«, murmelte Adam.
    Ich brachte es nicht fertig, ihn anzusehen.
    »Kannst du dich an die Inschrift erinnern, Adam?«
    »›Claire Eleonora Byrd‹«, zitierte er. »›Zum ewigen Gedenken an eine geliebte Tochter von ihrem trauernden Vater‹.«
    »Und die Daten«, bohrte ich weiter, obwohl ich mich schämte. »Ich kann mir Zahlen meist nicht gut merken, aber an diese Daten erinnere ich mich. Du auch?«
    »Geboren am 31. Oktober 1898«, sagte Adam. »Heimgegangen am 15. März 1918. Sie war noch keine zwanzig Jahre alt.«
    Ich zwang mich, weiterzusprechen. »Sie starb nicht an gebrochenem Herzen und auch nicht an Grippe. Ich bat Dr. MacEwan, in den alten Unterlagen nachzuschauen, aber das brauchte er gar nicht. Er hatte sie sich erst kürzlich angesehen, musst du wissen. Denn noch jemand hatte sich dafür interessiert, wie Claire Byrd gestorben war.« Ich sah Adam bittend an,

Weitere Kostenlose Bücher