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Tante Dimity und der Kreis des Teufels

Tante Dimity und der Kreis des Teufels

Titel: Tante Dimity und der Kreis des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Atherton
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Briefe dem Archiv, wo sie praktisch niemand anrührte, bis ich bei meinen Recherchen darauf stieß.«
    »Aber damit konntest du dich nicht zufriedengeben«, sagte ich.

    »Nein«, sagte Adam, »das konnte ich nicht.«
    Adam besuchte Peter Mitchells Tochter, die ihm ein mit Brillanten besetztes Diadem und eine Smaragdbrosche zeigte, die Mitchell nach Hause geschickt hatte. Adam sprach mit Edwards Nichten und Neffen, aber diese zeigten nur geringes Interesse an der Familiengeschichte. Seinen Nachlass und die Briefe aus dem Feld hatte niemand aufgehoben.
    Schließlich setzte Adam sich mit
    Dr. MacEwan in Verbindung, der den Bericht einer Hebamme entdeckte, in dem sie Claire Byrds Tod beschreibt, der durch eine Komplikation verursacht wurde, die man heute als hä morrhagischen Schock bezeichnen würde, also Schock durch Blutverlust. Die Behauptung, Claire sei an Grippe gestorben, war ein Gerücht, um einen Skandal zu vermeiden.
    »Claire starb neun Monate nach Edwards letztem Urlaub.« Adam sprach mit ruhiger Stimme, aber ich sah die starke innere Bewegung in seinen Augen, wie ein Wetterleuchten, das ein Gewitter ankündigt. »Sie muss wohl den größten Teil dieser neun Monate im Westturm eingeschlossen gewesen sein. Und ich glaube, dass sie deshalb bei der Geburt gestorben ist. Auch bin ich überzeugt davon, dass, wenn die Hebamme nicht die Initiative ergriffen hätte, Josiah meine Mutter getötet hätte.«
    Vor meinen Augen stand das Bild Claires, wie sie vor dem Kamin kauerte, während der kalte Regen den Turm peitschte. Wie sie sich und das Kind, das sie in sich trug, wärmte, und wie sie Trost suchte in Edwards Briefen und in dem einzigen Zugeständnis, das Josiah ihr gemacht hatte
    – einem Schrank voll harmloser Kinderbücher.
    Ich sah Adam an. »Denkst du, dass Edward von Claires Schwangerschaft wusste?«
    »Nein«, sagte Adam leise. »Ich bezweifle, dass Claire selbst es wusste, ehe Edward fiel. Als sie es merkte, hatte Josiah Clive Aynsworth schon umgebracht, und es gab niemanden, der sie beschützt hätte.«
    Der Wind heulte um die Fenster, es klang wie ein Klagelied für das junge Mädchen und ihr Baby. Ein Gefühl wütender, hilfloser Trauer erfasste mich, aber ich schob es zunächst noch von mir. Noch ein paar Fragen lagen mir auf der Zunge.
    »Du kamst nach Wyrdhurst, um dich zu rä chen«, sagte ich. Das sollte keine Beschuldigung sein, sondern lediglich eine Feststellung. »Die Fischerhütte war der Standort, um deine Pläne auszuführen. Den Flaschenzug hast du dazu benutzt, um hier in die oberen Stockwerke zu gelangen. Und es waren deine Schritte, die Nicole hörte, es war dein Gesicht, das sie am Schlafzimmerfenster erblickte, und du warst es auch, den sie über die Terrasse ›fliegen‹ sah. Du hast dich in die Bibliothek geschlichen und die Zettel mit Edwards Botschaften gelesen, während ich in Blackhope war. Du bist hierher gekommen, um ihren Schatz zu stehlen.«
    »Nein.« Adams Gesicht verzog sich, und eine Träne lief ihm über die Wange. »Ich wollte Edwards Briefe holen, für meine Mutter. Ich schwöre dir, mehr wollte ich nicht.«
    Ich streckte beruhigend die Hand aus, aber er winkte ab.
    »Du musst nicht nett zu mir sein, Lori, ich verdiene es nicht. Ich hatte zwar nicht vorgehabt, Nicole zu ängstigen, aber ich … ich wollte dich benutzen.«
    Überrascht lehnte ich mich zurück. »Mich benutzen? Wie denn?«
    »Erinnerst du dich noch an den ersten Abend, als ich mir das Hemd ausgezogen hatte?« Adam machte eine Pause, und ich rief mir in Erinnerung, wie sein gut gebauter, durchtrainierter Oberkörper im Feuerschein ausgesehen hatte. »Ich hatte es mit Absicht getan. Mir war nicht entgangen, wie du mich ansahst. Und ich wollte, dass du mich weiter so ansiehst. Du solltest mein Schlüssel zu den vielen Türen von Wyrdhurst sein.«
    Ich wurde rot.
    »Ich spielte den Helden, indem ich Reginald und dein Gepäck rettete«, fuhr er fort, seine Stimme heiser vor Scham über sein Verhalten.
    »Und ich spielte den Liebhaber, indem ich dir schmeichelte und dich berührte – nicht zu sehr und nicht zu oft, gerade genug, um deine Gefühle leise am Köcheln zu halten. Mehrmals war ich nahe daran, dich zu küssen, aber immer wurden wir gestört.«
    Ich konnte das Gefühl der Demütigung gerade lange genug ausblenden, um zu bemerken: »Auf dem Moor wurden wir nicht gestört.«
    »Richtig«, räumte er ein. »Aber als du zur Sache kommen wolltest, brachte ich es nicht über mich. Inzwischen kannte ich

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