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Tante Dimity und der Kreis des Teufels

Tante Dimity und der Kreis des Teufels

Titel: Tante Dimity und der Kreis des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Atherton
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findet selten eine Frau, die so schön ist wie du und doch so unberührt von der Welt. In dir hatte ich eine Perle von hohem Wert gefunden.«
    Zum ersten Mal ahnte ich ein Fünkchen von dem, was Nicole in ihrem Mann sah. Jareds Erklärung war von einem Zartgefühl und einer Ehrlichkeit, die ich ihm nie zugetraut hätte. Guy hatte nur Augen für Nicole. Er hatte das Kissen von seinen Knien geschoben und sah sie unverwandt an, als wäre er jeden Moment bereit, sie zu verteidigen.
    Jared starrte auf seine Hände. »Ich hoffte, dass ich dich eines Tages so lieben könnte, wie du es verdienst, aber es war zwecklos. Es war von Anfang an zwecklos.« Er holte tief Luft.
    »Tatsache ist, Nicole, dass ich jemand anderes liebe.«
    Nicoles Unterlippe zitterte. »Ich verstehe.«
    »Nein, Nickie, du verstehst gar nichts«, sagte Dickie. »Frag ihn, wen er liebt.«
    »Jared?« Nicole sah ihren Mann fragend an.
    Jared knetete nervös die Hände. »Er heißt Karl. Er ist Kunsttherapeut im Newcastle General Hospital. Ich lernte ihn kurz nach unserer Verlobung kennen. Ich wollte mich nicht in ihn verlieben, aber …« Mit resignierter Geste hob er leicht eine Schulter.
    »Karl …« Nicole neigte den Kopf zur Seite und sah vor sich hin. »Er heißt Karl. Er heißt Karl. Ach so. Jetzt verstehe ich. Deshalb haben wir nie … O ja, jetzt verstehe ich deine Lage.«
    Sie lächelte mitleidig. »Armer Jared.«
    »Armer Jared?«, sagte Dickie mit polternder Stimme.
    Jared setzte sich auf, und ein Teil seiner Würde kehrte zurück. »Ich danke dir für dein Verständnis, Nicole. Leider ist dein Onkel etwas männerfeindlich eingestellt.«
    »Mir ist’s egal, und wenn du’s mit Papageien treibst!«, gab Dickie zurück. »Aber ich werde dafür sorgen, dass dein Lügenspiel ein Ende hat, mein Junge. Du wirst hier nicht jemanden spielen, der du nicht bist. Und vor allem wirst du nicht länger mit meiner Nichte verheiratet sein!«
    Unter diesem Angriff sank Jared wieder zusammen. »Sie haben ganz recht, Mr Byrd. Ich habe mich Nicole gegenüber schändlich verhalten. Wenn ich es auf irgendeine Weise wieder gutmachen könnte, dann würde ich es tun.«
    Nicole war aufgestanden. Ihre Haltung war hoheitsvoll, während sie langsam auf ihren Mann zuging, ihn beim Kinn nahm und seinen Kopf hob, sodass sie ihm in die Augen sehen konnte.
    »Du wirst Wyrdhurst verlassen«, sagte sie ruhig. »Ich werde dafür sorgen, dass deine Sachen dir nachgeschickt werden, und Onkel Dickie wird sich um die Annullierung unserer Ehe kümmern.« Sie ließ ihre Hand fallen und trat einen Schritt zurück, als wollte sie ihm Platz machen. »Bitte grüß Karl von mir. Ich hoffe, ihr beide werdet glücklich miteinander.«
    Jared stand auf, zupfte an den gewachsten Spitzen seines Schnurrbarts und ging aus dem Zimmer. An der Tür wartete Hatch, zweifellos von Dickie angewiesen, ihn hinauszugeleiten.
    Sowie Hatch die Tür geschlossen hatte, schlug Nicole die Hände vors Gesicht und brach in lautes Schluchzen aus. Guy sprang auf und umfing sie mit seinem gesunden Arm, während sie das Gesicht an seiner Schulter barg.
    Dickie wollte zu ihnen gehen, aber ich nahm ihn beim Ellbogen und steuerte ihn zur Geheimtreppe.
    »Wissen Sie nicht, wann es Zeit ist, sich zurückzuziehen?«, sagte ich und griff nach meiner Taschenlampe. »Kommen Sie mit, ich möchte Ihnen ein paar Bücher zeigen.«

    Es passiert nicht alle Tage, dass man als Ehefrau, Mutter und Teilzeit-Bibliografin einem Großindustriellen noch etwas wirklich Fesselndes erzählen kann, andererseits können auch nicht viele Frauen in diesen Funktionen mit einem solch faszinierenden Stoff aufwarten.
    Als ich meine Geschichte von Terroristen, Gespenstern und der tragischen Liebe im Ersten Weltkrieg fertig erzählt hatte, war Dickie so sprachlos, wie ein Mann wie er überhaupt sein konnte.
    »Captain Manning hat diese Kugel also bei der Verteidigung meiner Nichte abgekriegt, sehe ich das richtig?«
    Dickie durchquerte das Turmzimmer und blickte durch den schmalen Fensterschlitz. »Das gefällt mir.«
    »Er ist wirklich ein hochanständiger Mensch«, sagte ich. »Nicole könnte kaum einen Besseren bekommen.«
    »Wird auch Zeit«, bekräftigte Dickie. Er drehte sich um und ließ den Blick langsam durch das Zimmer schweifen. »Um ehrlich zu sein, kann ich Josiah verstehen. Als Nickie mich verlassen hat, um diesen elenden Schwindler zu heiraten, hätte ich sie auch am liebsten eingesperrt. Aber ich wusste, es geht nicht. Man muss sie

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