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Tante Dimity und der unbekannte Moerder

Tante Dimity und der unbekannte Moerder

Titel: Tante Dimity und der unbekannte Moerder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Atherton
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Schatz.«
    »Danke. Das werde ich brauchen. Bis Samstag.«
    Nachdem ich aufgelegt hatte, blieb ich lange sitzen und betrachtete Reginald. Er erwiderte meinen Blick mit einem eigenartig zufriedenen Schimmern in seinen schwarzen Knopfaugen.
    »Na, so was«, sagte ich schließlich. »Mein lammfrommer Gatte ist also auch nur ein Mensch. Er kann einen Koller kriegen, die Geduld verlieren und gestehen, dass er über gute, alte außereheliche Lustgefühle nicht erhaben ist.«
    Ich piekste Reginald in den pinkfarbenen Stoffbauch und brach in lautes Lachen aus. »Du kannst mich von mir aus verrückt nennen, Reg, aber ich glaube, ich habe Bill noch nie so sehr geliebt wie gerade jetzt.«

    Der unvorhergesehene Verlauf meines Gesprächs mit Bill hatte mir neue Energien verliehen, sodass die Radtour nach Hause nicht zu der befürchteten Quälerei ausartete. Der Regen ließ nach, der Wind legte sich, und während ich in die Pedale trat, freute ich mich über die Schönheit all der blühenden Bäume an den Wegesrändern. Apfel-, Birnen-und Kirschblüten hatten sich über Nacht entfaltet und verliehen dem trüben Tag mit ihrem Wirbelsturm aus Weiß und Rosa einen besonderen Glanz.
    Will und Rob waren über unser Wiedersehen genauso glücklich wie ich, und ich erlöste Annelise eilig von der Verantwortung fürs Mittagessen. Nach einem neuerlichen Kleiderwechsel machte ich einen ganzen Stapel Crêpes mit Pilzfüllung, dazu einen großen Spinatsalat mit Schinken und bestrich die übrig gebliebenen Crêpes für den Nachtisch mit Himbeermarmelade. Die Zwillinge hatten ursprünglich Sandwich mit Rührei verlangt – darauf standen sie neuerdings –, aber auch so verputzten sie alles bis auf den letzten Bissen.
    Nachdem ich sie für ihren Mittagsschlaf ins Bett gebracht hatte, gönnte ich mir endlich ein Bad und legte mich danach selber eine Stunde lang aufs Ohr. Ich erwachte frisch ausgeruht und bereit, den Rest des Nachmittags mit meinen quirligen Jungs zu verbringen. Noch schliefen sie allerdings, und die Zeit wollte ich nutzen, um mich im Arbeitszimmer einzuschließen und Tante Dimity Bericht zu erstatten.
    »Das Ganze läuft kurz gesagt darauf hinaus, dass praktisch alle, mit denen wir gesprochen haben, einen Grund hatten, sich Prunella Hoopers Tod zu wünschen«, schloss ich.
    Gemütlich in den großen Ledersessel gekuschelt, wartete ich auf Dimitys Antwort. Ich hatte den Kamin eingeheizt und verfolgte jetzt im Licht der tanzenden Flammen, wie Buchstaben und Worte langsam vor mir auftauchten.
    Mrs Hooper hat Sally Pynes Stolz verletzt , Billy Barlows Hund getreten , abwegige Gerüchte über Kit verbreitet , Dick Peacocks verdächtiges Verhalten beobachtet , George Wetherhead eingeschüchtert und Miranda Morrow gedroht . Und Peggy Taxman hat sie vielleicht erpresst .
    »Sie hatte ganz schön zu tun«, bestätigte ich.
    »Jeder von ihnen hätte es getan haben können, Dimity. Die meisten waren zur fraglichen Zeit auf den Beinen, und es hätte keine außergewöhnliche Kraft erfordert, um Mrs Hooper den Schä del einzuschlagen.«
    Lass uns ihre jeweiligen Unternehmungen noch einmal unter die Lupe nehmen , einverstanden? Am fraglichen Morgen führte Mr Barlow seinen Kampfterrier auf dem Dorfplatz spazieren ; Mr Peacock wartete vor seinem Pub , möglicherweise um Schmuggelware in Empfang zu nehmen ; und Miss Morrow war auf dem Heimweg von einer segensreichen Hilfsmission hei Mr Wetherhead . Was Kit betrifft , wollen wir fürs Erste annehmen , dass er , wie er angab , tatsächlich im Stall von Anscombe Manor war und die Pferde versorgte . Wo war Sally Pyne?
    »Ich nehme an, sie hat Dick Peacock vom Tearoom aus beobachtet«, meinte ich achselzuckend. »Sie scheint zu wissen, was er jeden Donnerstagmorgen macht.«
    Und Peggy Taxman?
    »Im Bett, denke ich.« Mir fiel wieder das Gespräch ein, das Nicholas und ich mit Peggy an Pruneface Hoopers Grab geführt hatten. »Sie hat uns erzählt, sie hätte gehört, dass Mr Barlow früh unterwegs gewesen sei, ihn aber selber nicht gesehen.«
    Da findet nun also ein regelrechter Volksauflauf vor dem Crabtree Cottage statt , und doch will keiner gesehen haben , wer in das Häuschen eindrang , Mrs Hooper angriff und ihr den Kopf einschlug . Das ist äußerst ärgerlich .
    »Vielleicht liegt der Schlüssel bei Peggy Taxman«, schlug ich vor. »Und dann kann auch Mr Barlow nicht außer Acht gelassen werden, sollte er jemals wieder von seiner Reise zurückkehren.
    Aber in Miranda Morrows Fall teile ich

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