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Tante Dimity und der unbekannte Moerder

Tante Dimity und der unbekannte Moerder

Titel: Tante Dimity und der unbekannte Moerder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Atherton
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hatte, ihn zu vernehmen. »Guten Tag«, sagte er nur und nickte Nicholas zu.
    »Wie geht es Ihnen?«

    Nicholas lächelte ihn an. »Sehr gut, Sir, danke. Und Ihnen?«
    Mr Taxman trat näher an die Theke heran.
    »Ich mache mir große Sorgen um meine Frau.«
    Jetzt staunte ich auf einmal Bauklötze. Mr Taxman gab so gut wie nie Informationen über andere preis. Dass nun ausgerechnet er sich vor einem völlig Fremden zu etwas so Persönlichem äußerte, war meines Wissens eine sensationelle Neuheit.
    »Sally Pyne hat mir gesagt, dass Sie eine inoffizielle Untersuchung in Sachen Prunella Hoopers Tod anstellen«, fuhr er fort. »Ich möchte Sie inständig bitten, mit meiner Frau zu sprechen.«
    »Warum?«
    Mr Taxman senkte schweigend den Blick auf die Theke. Als er wieder aufsah, durchfurchten tiefe Runzeln seine Stirn, und seine Augen waren von Angst überschattet. »Peggys Verhalten ist zurzeit nicht … normal, Mr Fox. Schon als Mrs Hooper hierher nach Finch zog, wurde Peggy auf einmal so komisch, und auch jetzt, nach Mrs Hoopers Tod, benimmt sie sich immer noch …
    abnormal.«
    Nicholas legte seinen Trenchcoat auf die Theke. »Was meinen Sie mit abnormal?«
    Mr Taxman blinzelte verstohlen zur Vordertür hinüber. Als er sich davon überzeugt hatte, dass niemand durch das Fenster spähte, wandte er sich wieder Nicholas zu.
    »Meine Frau führt das Emporium seit zwölf Jahren mit großem Erfolg«, begann er. »Das ist nicht leicht. Die Konkurrenz durch andere Geschäfte in den umliegenden Städten wird immer größer und lockt die Stammkunden weg.«
    »Aber ihre Geschäfte scheinen trotzdem ganz gut zu laufen«, meinte Nicholas mit einem Blick auf die überquellenden Regale.
    »Das schon«, gab Mr Taxman zu, »aber nur, weil Peggy ihre Kosten eisern im Griff hat. Wissen Sie, ich war vor meiner Pensionierung Buchhalter, und dennoch gibt es nichts, was ich meiner Frau in puncto Gelddingen hätte beibringen können.«
    »Hat denn das abnormale Verhalten Ihrer Frau irgendwie mit Geld zu tun?«, half Nicholas.
    »Es hat ausschließlich damit zu tun.« Mr Taxman rieb sich die immer noch sorgenvoll gerunzelte Stirn. »Peggy hatte Prunella Hooper gestattet, mietfrei im Crabtree Cottage zu wohnen.
    Dazu hat sie wiederholt Geldbeträge aus der Kasse entnommen, ohne sie ordentlich zu verbuchen. Sie wirft jede Menge Geld für Blumen zum Fenster hinaus, die sie auf Prunella Hoopers Grab legt … Ein derart leichtfertiges Verhalten ist sonst überhaupt nicht ihre Art – im Gegenteil.«
    »Haben Sie das der Polizei gegenüber erwähnt?«
    Jasper senkte den Blick. »Das geht die nichts an. Meine Frau hatte mit Mrs Hoopers Tod nicht das Geringste zu tun.«
    »War Ihre Frau am fraglichen Morgen mit Ihnen zusammen?«
    »Sie war im Lager und machte Inventur. Sie war die ganze Nacht auf den Beinen gewesen.«
    Diese Antwort war eindeutig ausweichend, aber Nicholas setzte nicht nach. Stattdessen wechselte er das Thema und sprach etwas an, das auch mir viel interessanter erschien.
    »Was wissen Sie über Mrs Hooper?«
    Mr Taxman zuckte die Schultern. »Sie und Peggy sind zusammen in Birmingham aufgewachsen. Sie haben in derselben Straße gelebt, sind in dieselben Schulen gegangen und haben im selben Geschäft gearbeitet. Nach Peggys Hochzeit mit Mr Kitchen, ihrem ersten Mann, haben sie einander aus den Augen verloren, aber als Mrs Hoopers Mann letztes Jahr gestorben ist, hat sie den Kontakt mit Peggy erneuert.«
    »Ich verstehe.« Nicholas schürzte die Lippen.

    »Hat Ihre Frau Mrs Hooper eingeladen, ins Crabtree Cottage zu ziehen?«
    Mr Taxman hob die Augenbrauen. »Ich weiß nicht, wer die Idee hatte, dass Mrs Hooper nach Finch ziehen sollte, aber ich wünschte bei Gott, sie wäre nie hergekommen.«
    Nicholas räusperte sich. »Mr Taxman, ich möchte Ihnen nicht zu nahe treten, aber das Verhaltensmuster Ihrer Frau weckt in mir den Verdacht, dass sie unter Umständen irgendeiner Form der Erpressung seitens Mrs Hooper ausgesetzt war. Haben Sie sich auch schon mit einer solchen Möglichkeit befasst?«
    »Allerdings«, gestand Mr Taxman. »Aber mir ist ein Rätsel, welche Art von Macht Mrs Hooper über meine Frau ausgeübt haben könnte.
    Peggy ist eine starke Persönlichkeit und hat immer ein unbescholtenes Leben geführt. Sie hält sich an strenge Wertvorstellungen und hat ein ausgeprägtes Empfinden für ihre gesellschaftliche Verantwortung. Seit jeher ist sie ein Stützpfeiler unserer Gemeinschaft hier, die sie als ihre Heimat

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