Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tante Dimity und die unheilvolle Insel

Tante Dimity und die unheilvolle Insel

Titel: Tante Dimity und die unheilvolle Insel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Atherton
Vom Netzwerk:
befürchtete aber, sie würden sich nicht allzu gut auf seine Geschäfte auswirken.
    »Kannst du dir vorstellen, was für einen Eindruck das hinterlässt?«, fragte er. »Wie würdest du reagieren, wenn ein Polizist bei dir anklopft und darum bittet, mit dem Psychopathen der Familie sprechen zu dürfen?«
    »Ich würde ihm sagen, dass ich das bin«, erwiderte ich fröhlich, doch mein Mann war nicht zu Scherzen aufgelegt.
    »Haha«, gab er düster zurück.
    Ich warf alle Versuche, die Sache humorvoll zu nehmen, über Bord. »Die Beamten sind doch sicher Profis in jeder Hinsicht. Und ich weiß, dass jeder Verständnis haben und sein Möglichstes tun wird, um dir zu helfen. Alle halten große Stücke auf dich.«
    »Bis auf einen«, murmelte Bill bedrückt.
    Jetzt ging ich mit dem Handy ins Kinderzimmer und reichte es an die Zwillinge weiter, in der Hoffnung, es würde ihn aufmuntern, wenn er mit seinen Söhnen plauderte. Zum Glück steigerten sich Will und Rob so sehr in die Beschreibung ihres langen Kampfes mit dem Polypen hinein, dass sie den Schrecklichen Bösewicht ganz vergaßen.

    Der Akku war so gut wie leer, als die Jungs mir das Handy wiedergaben und ich ins Foyer zurückkehrte. Aber die Medizin hatte gewirkt.
    Bill klang so fröhlich wie seit Tagen nicht mehr.
    »Du hast mir noch gar nichts von Peter erzählt«, beschwerte er sich. »Hast du mittlerweile in Erfahrung gebracht, warum er auf Erinskil ist?«
    Ich schilderte ihm die Höhepunkte von Peters Story, kürzte sie allerdings um die blutrünstige Geschichte vom Schlachtstein und Cassies verwegene Anschuldigungen hinsichtlich des illegalen Drogenhandels. Geschichten über Schmuggel und Menschenopfer sollten Bills neu aufgeflammte Zuversicht nicht trüben.
    »Armer kleiner Peter«, seufzte Bill, als ich meinen Bericht beendete. »Wird wie eine Ratte gejagt, bloß weil er sich anständig verhält. Er und seine Freundin haben genau den richtigen Ort ausgewählt, um auf Tauchstation zu gehen.
    Erinskil klingt großartig.«
    »Es ist verblüffend schön«, schwärmte ich.
    »Wir sollten unseren Urlaub hier verbringen, wenn … wenn Chief Inspector Yarboroughs Leute endlich an die richtige Tür klopfen.«
    »Sobald Abaddon gestellt und weggesperrt wird.« Ein düsterer Unterton schlich sich wieder in Bills Stimme, doch rasch schüttelte er ihn ab.
    »Genau. Wir werden nach Erinskil fahren. Die ganze Familie. Und wir werden den Küstenweg entlangwandern, die Tweedfabrik besichtigen und uns auf Percys Wehrgang eine Schlacht mit den Riesenpolypen liefern. Ich kann es gar nicht erwarten. Ich kann es wirklich nicht erwarten!«
    Er versprach mir noch, sich morgen wieder zu melden, ehe er sich erneut an die scheinbar hoffnungslose Arbeit machte, aus den Akten über seine seriösen und äußerst vornehmen Mandanten den einen Psychopathen herauszufiltern.
    Bald danach schaute Mrs Gammidge bei uns herein und meldete die Ankunft unserer Gäste.
    Damian bat sie, die beiden zu uns nach oben zu schicken, und ging mit mir zum Aufzug, damit wir sie in Empfang nehmen konnten. Auch wenn sie wahrscheinlich noch weniger Kleidung im Gepäck hatten als Damian, hatten sich Peter und Cassie so gut sie konnten hergerichtet. Ihre Ornithologenausstattung hatten sie gegen frische Jeans und Pullover getauscht, und anstelle der klobigen Wanderstiefel trugen sie recht ordentlich polierte Freizeitschuhe. Peters dunkles Haar war säuberlich gekämmt, und Cassie hatte das ihre zu einem raffinierten Knoten geschlungen.
    Sie brachten auch Geschenke mit: zwei hinrei ßende Stofftiere – Robbenjunge – für die Zwillinge.
    »Wir verkaufen sie, um Mittel für die Stiftung zu sammeln«, erklärte Peter. »Cassie und ich haben immer ein paar dabei.«
    »Die Jungs werden sie lieben«, sagte ich.
    »Tut mir leid wegen der Verspätung«, entschuldigte sich Cassie. »Mrs Muggoch hat sich bis ins Detail nach sämtlichen Vögeln erkundigt, die wir gesehen haben.«
    »Dreizehenmöwen und Eissturmvö gel!«,schwärmte ich. »Ferner bin ich mir ziemlich sicher, dass ich auch eine Taube gesehen habe, aber die würde Mrs Muggoch wohl nicht interessieren. Und lasst euch wegen der Verspätung keine grauen Haare wachsen. Euch zuliebe dürfen die Jungs heute länger aufbleiben als sonst.«
    Als Rob und Will sahen, wer der Besuch war, kriegten sie sich vor Begeisterung kaum noch ein.
    Peter war einer ihrer größten Helden. Ein Mann, der nicht nur den Amazonas hinuntergepaddelt war, sondern auch die rauchenden

Weitere Kostenlose Bücher