Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tante Dimity und die unheilvolle Insel

Tante Dimity und die unheilvolle Insel

Titel: Tante Dimity und die unheilvolle Insel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Atherton
Vom Netzwerk:
her, dass ich Will und Rob zuletzt gesehen habe«, sagte er. »Glaubst du wirklich, dass wir die Einladung auf die Burg annehmen können? Oder wäre das Risiko zu groß? Die Zwillinge werden mich bestimmt wiedererkennen, und jemand vom Personal könnte es auf der Insel rumerzählen.«
    »Wegen der Leute hier würde ich mir keine Sorgen machen«, sagte Damian. »Ich bezweifle, dass sie die Presse alarmieren, wenn sie erfahren, wer ihr seid. Falls euer Verdacht zutrifft, werden sie noch weniger Lust haben als ihr, sich einer Meute Reporter zu stellen. Sie werden eure Privatsphäre schützen, wenn auch nur, um die eigene zu wahren.«
    »Und Sir Percy?«, fragte Cassie.
    »Bei ihm wird euer Geheimnis sicher sein«, versprach ich ihr. »Wie jeder anständige Mensch verachtet er die Regenbogenpresse.
    Kommt heute Abend gegen sechs zur Burg rauf.
    Dann könnt ihr noch ein bisschen mit Rob und Will spielen und mit uns das Dinner genießen.
    Aber bitte behaltet euren Verdacht für euch.
    Percy liebt diese Insel. Er wird euch entweder für verrückt oder grob unhöflich halten, wenn ihr ihm ins Gesicht sagt, er sei der Laird eines Drogenkartells.«
    »Wir werden kein Wort davon erwähnen«, versprach Peter.
    »Wenn das so ist, wird Percy entzückt sein, euch kennenzulernen.«
    »Sehr schön«, sagte Cassie mit einem entschiedenen Nicken. »Denn ich möchte Sir Percy unbedingt kennenlernen.«
    »Warum?«, fragte ich.
    Cassie schnürte ihren Rucksack zu und erhob sich. »Mein Vater besitzt ein ziemlich großes Landgut mit etlichen Bauernhöfen, die er verpachtet hat. Die Pächter tun nichts als jammern und schimpfen – ersetz dies, reparier das, und zwar sofort. Verständlich ist das ja – Spannungen zwischen Pächtern und Gutsbesitzern hat es schon immer gegeben –, aber seit ich auf Erinskil bin, hab ich tatsächlich noch niemanden ein böses Wort über den Laird sagen hören.
    Sir Percy muss wirklich ein bemerkenswerter Mann sein.«
    »Er ist einzigartig«, sagte ich. »Dann sehen wir uns heute Abend?«
    »O ja!« Peters Sorgenfalten glätteten sich wieder. Grinsend tätschelte er das seiner Schätze beraubte Proviantpaket. »Wenn das Cooks Vorstellung von einem Picknick ist, kann ich es kaum erwarten, ihre Definition von einem Dinner zu erleben.«

14
    BEVOR WIR DEN Rückweg zur Burg antraten, rief Damian Mrs Gammidge an, um ihr mitzuteilen, dass noch zwei weitere Gäste zum Dinner kommen würden. Dann ließ ich mir das Handy geben und machte die Haushälterin darauf aufmerksam, dass unsere Gäste jung waren und einen Mordshunger mitbringen würden, worauf sie von oben herab erwiderte, Cook sei ganz andere Banketts gewöhnt und man könne sich darauf verlassen, dass bei ihr auch zwei junge Leute satt würden, und sei ihr Appetit noch so gesegnet.
    Nach unserer Ankunft zogen Damian und ich uns gerade so lange in die Kornblumensuite zurück, um den Staub von unseren Gesichtern zu waschen und uns umzuziehen, dann liefen wir gleich weiter ins Kinderzimmer, wo es bereits Tee und Kuchen gab. Andrew forderte aus der Küche zwei zusätzliche Tassen und weiteren Kuchen an. Die Zwillinge sorgten inzwischen dafür, dass wir uns beim Warten nicht langweilten.
    Sir William und Lord Robert hatten mit ihrem tapferen Ritter, Andrew dem Roten, einen geschäftigen Tag auf dem Wehrgang verbracht und jeden Angriff auf die Burg zurückgeschlagen, ob von Piraten oder Seeungeheuern. Besonders beeindruckt war ich von ihrem Duell mit dem Riesenpolypen, doch danach drehte sich mir der Magen fast um, als sie ihren größten Triumph schilderten: die Gefangennahme des Schrecklichen Bösewichts. Bis zu diesem Augenblick war mir nicht klar gewesen, wie tief Abaddon schon in die Fantasie meiner Söhne eingedrungen war.
    »Lord Robert und ich haben ihn gefangen«, verkündete Will, »und Andrew der Rote hat ihn ins Verlies geworfen!«
    »In Ketten!«, fügte Rob mit fester Stimme hinzu.
    Bevor ich darauf etwas erwidern konnte, klingelte Damians Handy. Es war Bill. Sogleich verzog ich mich mit dem Apparat ins Foyer, damit die kleinen Ohren nichts mitbekamen, was ihrer Vorstellungskraft noch dunklere Bilder bescheren konnte.
    Bill war zutiefst deprimiert. Während er seine Mandantenakten weiter nach jemandem durchstöberte, der Abaddons Profil entsprechen konnte, hatten Chief Superintendent Yarborough und sein Team damit begonnen, sowohl gegenwärtige als auch ehemalige Mandanten zu verhören. Bill glaubte zwar durchaus, dass die Befragungen nötig waren,

Weitere Kostenlose Bücher