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Tante Dimity und die unheilvolle Insel

Tante Dimity und die unheilvolle Insel

Titel: Tante Dimity und die unheilvolle Insel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Atherton
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Krater aktiver Vulkane erforscht hatte, und sie kannten ihn persönlich ! Die plüschigen Robbenjungen nahmen sie voll ungekünstelter Freude an. Und nachdem sie Peter ihren kleinen Rittern vorgestellt hatten, veranstalteten sie eine ausgedehnte Führung durchs Kinderzimmer, um ihn schließlich zum Sessel zu zerren und sich links und rechts auf die Armlehnen zu hocken, während er sie mit echten Geschichten aus seinem Leben verwöhnte. Es dauerte einige Zeit, bis sie auch Cassies Anwesenheit zur Kenntnis nahmen.
    »Ist Cassie deine Freundin?«, fragte Rob wie aus heiterem Himmel.
    Prompt lief Peter rot an. »Sie ist ein Kumpel.«
    Das kaufte ihm Will nicht ab. Er musterte Cassie einen Moment lang und sagte dann: »Ihr könnt auf der Burg heiraten, wenn ihr wollt. Sir Percy hat bestimmt nichts dagegen.«
    Cassie errötete bis zu den Haarwurzeln.
    »Danke, Will. Aber Peter hat mir noch keinen Heiratsantrag gemacht.«
    »Das musst du aber.« Robs Blick bohrte sich gnadenlos in Peters mittlerweile dunkelrotes Gesicht. »Cassie mag dich nämlich.«
    Beizeiten traf das Essen ein und ersparte meinen Freunden weitere Folterrunden durch meine klugen Söhne. Danach lenkten wir sie mit Spielen ab, doch als wir sie gebadet hatten und Peter mir half, sie – samt ihren Robbenjungen – ins Bett zu bringen, kamen sie wieder auf das Thema zu sprechen.
    »Wenn du mit Cassie Babys hast«, sagte Will in einem Ton, als hätte er die Sache gründlich durchdacht, »könnt ihr sie auf Anscombe Manor bei mir und Rob lassen.«
    »Wir bringen ihnen bei zu reiten«, sagte Rob gähnend.
    Will schmiegte den Kopf schläfrig an sein Kissen. »Und wenn sie größer sind, dürfen sie auf unseren Ponys reiten.«
    »Ich werd’s Cassie ausrichten«, versprach Peter.
    »Gut’ Nacht, Peter«, murmelten die Zwillinge im Chor und schliefen ein, ohne eine Gutenachtgeschichte zu verlangen.
    Peter blieb noch auf der Bettkante sitzen und blickte auf Wills verwuschelten Kopf hinab. »Die zwei haben ja alles schon genau geplant«, sagte er leise.
    »Du nicht?«, fragte ich.
    Peter sah mir mit einem spitzbübischen Lä cheln in die Augen. »Eigentlich schon. Sie ist ein wunderbares Mädchen, Lori – furchtlos und unglaublich lieb und klug. Ich schätze, sie würde Ja sagen, wenn ich sie frage.«
    Er zog schüchtern den Kopf ein. »Wahrscheinlich warte ich nur noch auf den richtigen Moment.«
    »Der wird schon kommen«, sagte ich und beugte mich tief über meine aufgeweckten Jungs, um ihnen einen Gutenachtkuss zu geben.

    Dann trat Andrew seine Schicht an, während wir nach unten zum Speisesaal gingen, wo ein Dinner auf uns wartete, das versprach, ein wahrhaft unvergessliches Ereignis zu werden.
    Percy begrüßte Peter und Cassie mit gewohnter Überschwänglichkeit und lauschte gebannt, als Cassie von der Plage mit der Presse erzählte.
    Diesmal war Cassie gezwungen, das Gespräch allein zu bestreiten, weil der geräucherte Schellfisch und die mit Krabbenfleisch gefüllten Ravioli Peters ganze Aufmerksamkeit in Anspruch nahmen und nicht die geringste Ablenkung duldeten. Als dann der Wildbraten auf gebackenen Kartoffeln, Möhren und Zwiebeln serviert wurde, rechnete ich schon halb damit, dass er seine wahre Liebe sitzen ließ, in die Küche rannte und stattdessen um Cooks Hand anhielt.
    Wie sich herausstellte, war Percy mit Cassies Vater und Peters Großvater gut bekannt.
    »Festhubert und ich sind zusammen zur Schule gegangen«, erzählte er Cassie, während Mrs Gammidge das Wild auftrug. »Als Junge war er ein fürchterlicher Wichtigtuer, und so leid es mir tut, das zu sagen, seitdem hat er sich nicht sehr verändert, auch wenn er bestimmt ein guter Vater ist.«
    »Das ist er«, bestätigte Cassie, die über Percys Offenheit verblüfft, vor allem aber belustigt wirkte.
    »Und du …«, Percy wandte sich an Peter, »…
    bist also Elstyns Enkel, hm? Ich kenne deinen Großvater natürlich, diesen sturen alten Bock, und ich hab auch seinen Brief in der Times gelesen. Nur schade, dass er deine Tugenden an die große Glocke gehängt und dir damit diesen Schlamassel beschert hat. Aber gewundert hat mich das nicht. Hochmut kommt vor dem Fall, und mit seinem Stolz ist er schon oft in der Patsche gelandet.«
    Peter war nur zu gut mit den Schwächen seines Großvaters vertraut, um sich durch Percys wenig schmeichelhafte Bemerkungen verletzt zu fühlen. »Großvater hat sich nie so recht mit dem neuen Jahrtausend anfreunden können«, erwiderte er mit einem verlegenen

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