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Tante Dimity und die unheilvolle Insel

Tante Dimity und die unheilvolle Insel

Titel: Tante Dimity und die unheilvolle Insel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Atherton
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zeugende Ledersitzgruppe aus einem Sofa und vier Sesseln mitsamt in Griffweite postierten Tischen aus poliertem Walnussholz, auf denen man ein Buch oder ein Waterford-Glas platzieren konnte. Eine Reihe von silbernen Kerzenständern war auch vorhanden – zweifellos als Versicherung gegen den nächsten Stromausfall.
    Da Kate und Elliot bereits die Sessel in Beschlag genommen hatten, die am nächsten beim Kamin standen, entschied ich mich für das Sofa gegenüber dem Feuer. Damian, der immer gern die Tür im Blick behielt, wählte den Sessel neben Kate. Percy postierte sich vor der Hausbar und schenkte uns beflissen Gin Tonic ein, wobei weitaus mehr Gin als Tonic im Glas landete. Sich selbst genehmigte er ein Glas Sherry, mit dem er sich ans andere Ende des Sofas setzte. Ich wartete, bis alle es sich bequem gemacht hatten, dann verkündete ich Bills spektakuläre Nachricht.
    »Bravo!«, dröhnte Percy und hob das Glas, um einen Toast auf meinen bewundernswerten Mann, den bewundernswerten Chief Superintendent und die bewundernswerte Arbeit von Scotland Yard auszusprechen. »Wusste doch, dass sie den Lump schnappen würden. Kann dir gar nicht sagen, wie ich mich für dich freue, meine Liebe.«
    Auch Kate und Elliot beglückwünschten mich, und danach unterhielt uns Percy mit einer ganzen Reihe witziger, wilder Spekulationen über Abaddons wahre Identität ( »Der Premierminister hatte in letzter Zeit immer so einen gehetzten Blick
    …« ). Einzig Damian beteiligte sich nicht an unseren Späßen. Auch wenn er pflichtschuldig über Percys Scherze lächelte, ging von ihm eine Nüchternheit aus, die uns deutlich zu verstehen gab, dass unsere Ausgelassenheit verfrüht war. Wir achteten einfach nicht auf ihn.
    »Ich beneide Peter und Cassie nicht um den Spaziergang zur Burg«, bemerkte Elliot, als Percy länger verstummt war. »Sie haben sich einen furchtbar feuchten und dunstigen Abend ausgesucht.«
    »Das Wetter wird noch um einiges schlimmer werden«, sagte Percy. »Ich hab das Satellitenbild gesehen. Im Westen braut sich ein Sturm zusammen. Er wird uns noch vor der Dämmerung erreichen.« Ein sonniges Lächeln erhellte sein Gesicht. »Aber ich persönlich mag diese heftigen Stürme für mein Leben gern. Donner, Blitz, tosende Brandung – du wirst die Landspitze wie einen ängstlichen Hundewelpen zittern spüren, Lori.« Er nippte an seinem Sherry und schickte fast im Flüsterton hinterher: »Kann allerdings nicht empfehlen, auf den Balkon zu gehen, wenn das Gewitter so richtig loslegt. Am Ende reißt einen der Wind noch mit.«
    Gerade wollte ich ihm sagen, dass ich fest vorhatte, den Sturm von meinem sicheren und bequemen Bett aus zu verfolgen, als Damians Handy klingelte. Ich streckte schon die Hand danach aus, hoffte ich doch, die Nachricht von Abaddons Verhaftung zu erhalten, aber Damian reichte mir das Handy nicht. Stattdessen presste er es an sein Ohr, und sein angespanntes Gesicht verriet mir, dass ihm überhaupt nicht gefiel, was er hörte.
    »Sie haben seine Identifikation bestätigt?«, fragte er. »Und der Leihvertrag? Was ist mit dem Boot? Haben Sie es durchsucht? Gut. Das ist natürlich höchst bedauerlich, aber wir können nicht viel machen. Halten Sie mich auf dem Laufenden.« Er beendete das Gespräch und steckte das Handy wieder in die Brusttasche seines Blazers.
    »Und?«, fragte Percy.
    »Das war Cal Maconinch, der Hafenmeister.
    So leid es mir tut, schlechte Nachrichten für Peter und Cassie. Ein Reporter vom Morning Mirror –
    ein gewisser Jack Nunen – ist in Stoneywell Harbor mit einem gemieteten Motorboot vor Anker gegangen. Die gute Nachricht ist, dass seine Papiere echt sind und er allein gekommen ist. Cal hat das Boot vom Heck bis zum Bug durchsucht und keinerlei Hinweise darauf gefunden, dass unser Stalker über Nunen eine Mitfahrgelegenheit nach Erinskil genutzt haben könnte.«
    Die gute Nachricht hätte mich freuen sollen, aber an mich dachte ich schon gar nicht mehr.
    Ich hatte nur noch Mitleid mit Peter und Cassie.

    »Dieser blöde Morning Mirror !«, grummelte Percy. »Wenn die die Fährte gewittert haben, hetzt der Rest des Rudels bald hinterher. Das könnt ihr mir ruhig glauben: Spätestens morgen Abend fällt eine Horde von Wölfen über die Insel her.«
    »Hat sich Mr Nunen denn widerspruchslos gefallen lassen, dass sein Boot durchsucht wurde?«, meldete sich Kate zu Wort. »Ich hätte gedacht, dass er Zeter und Mordio schreit.«
    »Das hätte er wohl auch getan, wenn er davon

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