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Tante Dimity und die unheilvolle Insel

Tante Dimity und die unheilvolle Insel

Titel: Tante Dimity und die unheilvolle Insel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Atherton
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aufgespürt?«
    »Reporter?«, fragte Cassie verständnislos und schüttelte den Kopf. »Nein, mit dem hat das nichts zu tun. Mrs Muggoch hat ihm gesagt, dass ihre Zimmer belegt sind. Er verbringt die Nacht auf dem Boot.«
    »Bravo, Mrs Muggoch!«, dröhnte Percy. »Sie hat den Braten gerochen. Da steht ihm ja eine turbulente Nacht bevor. Ha!« Mit einem schadenfrohen Grinsen hob er sein Glas. »Geschieht ihm nur recht.«
    Ich beugte mich über Cassie. »Aber irgendwas stimmt doch nicht. Was ist los?«
    »Ich mache mir Sorgen um Peter!«, rief die junge Frau mit brechender Stimme. »Er ist nicht zurückgekommen. Ich habe keine Ahnung, wo er ist. Wenn ihm was zugestoßen ist …«
    Mein Magen krampfte sich zusammen. Hatte Peter am Ende eine Frage zu viel gestellt?, schoss es mir in den Sinn. Hatten die Einheimischen etwa beschlossen, sich des penetranten Gastes zu entledigen? Ich warf Damian einen besorgten Blick zu.
    Dieser schüttelte fast unmerklich den Kopf, dann kniete er sich neben das verzweifelte Mädchen und ergriff ihre freie Hand mit beiden Händen.
    »Wohin ist Peter gegangen, Cassie?«, fragte er mit einer Stimme so tief und freundlich wie ein Priester.
    »Ins Kloster«, antwortete sie zittrig und hob den Kopf ruckartig zu mir auf. »Er wollte die Mönche hören, von denen Sie erzählt haben, Lori, die, die von den Wikingern umgebracht worden sind.«
    »Wann ist er aufgebrochen?«, wollte Damian wissen.
    »Gegen vier. Er wollte, dass ich mitkomme, aber ich hatte keine Lust, durch den Nebel zu marschieren. Drum bin ich lieber im Pub geblieben. Er hat gesagt, dass er bald wieder da ist, aber jetzt ist er schon seit fast vier Stunden weg.«
    Damian tätschelte ihr sanft die Hand. »Hat Peter gesagt, welchen Weg er nehmen will?«
    »Den Küstenweg. Das ist der einzige Zugang, den wir bisher benutzt haben.« Jetzt verzog sich Cassies hübsches Gesicht, und Tränen flossen über ihre Wangen. »Wäre ich doch nur mitgegangen!«
    »Dann würden wir jetzt euch beide suchen.«

    Damian zog ein weißes Taschentuch aus der Hosentasche und drückte es ihr in die Hand.
    Cassie wischte sich die Wangen und schnäuzte sich. Von Percy dazu bedrängt, trank sie noch einen Schluck Brandy. »Ich habe zigmal versucht, ihn auf dem Handy zu erreichen«, berichtete sie, um Fassung bemüht. »Keine Antwort.
    Ich habe schon überlegt, ob ich allein auf die Suche gehen soll, aber …«
    »Du hast das Richtige getan«, unterbrach sie Damian. »Wir werden Peter finden. Bis dahin möchte ich aber, dass du in den Pub zurückkehrst.«
    »Ich will aber auch nach ihm suchen!«
    »Das weiß ich«, sagte Damian sanft. »Aber jemand muss im Pub sein, falls Peter dort aufkreuzt.
    Sonst könnten wir am Ende die ganze Nacht im Kreis hintereinander herlaufen. Kate und Elliot werden dich begleiten. Du kannst zusammen mit ihnen in eurem Zimmer warten.« Er drückte ihre Hand. »Bitte, Cassie, Peter zuliebe …«
    »Na gut«, fügte sie sich widerstrebend. »Dann gehe ich eben.« Sie wischte sich die Augen, reichte Percy das Glas zurück und machte Anstalten, sich aus den Decken zu wickeln.
    »Nimm die Decken ruhig mit«, sagte Percy.
    »Und Sie werden fahren, Elliot.«

    Sein Assistent lief sofort los, um das Elektroauto vor den Eingang zu fahren. Kate legte unterdessen einen Arm um Cassies Schultern und führte das immer noch in Decken gehüllte Mädchen behutsam aus der Bibliothek.
    Sobald die Tür hinter ihnen zugefallen war, drehte sich Percy zu Damian um. »Jede Wette, dass der Bengel sich den Knöchel verstaucht hat.
    Oder er ist vom Weg abgekommen. Soll ich Alarm auslösen? Einen Suchtrupp organisieren?
    Ich kann im Handumdrehen zwanzig Einheimische zusammentrommeln.«
    Mit einem Schlag begriff ich, dass Damian in einer Zwickmühle steckte. Percy vermutete, dass Peter sich verletzt oder im Nebel verirrt hatte. Er hatte keinen Anlass, irgendwelche bösen Machenschaften zu vermuten. Schließlich hatte ihn niemand darauf aufmerksam gemacht, dass auf der Insel ein Menschenschlag lebte, im Vergleich zu dem die Paparazzi geradezu wie Schoßhunde wirkten. Würde Damian die richtigen Worte finden, um ihm klarzumachen, dass ein aus Einheimischen bestehender Suchtrupp uns eher von Peter weg als zu ihm hin führen würde? Selbst wenn er die Absicht hatte, Percy einzuweihen, würde er wertvolle Zeit verlieren.
    Doch Damian fand eine elegante Lösung. »Ich möchte die Sache nicht noch komplizierter machen, Sir. Die Sicht ist heute Nacht sehr

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