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Tante Dimity und die unheilvolle Insel

Tante Dimity und die unheilvolle Insel

Titel: Tante Dimity und die unheilvolle Insel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Atherton
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gewusst hätte«, antwortete Damian. »Aber Cal hat es vorgezogen, ihn nicht damit zu behelligen.
    Er ist erst an Bord gegangen, als Mr Nunen im Pub verschwunden war, um sich nach einem Zimmer zu erkundigen.«
    »Sehr gut!«, donnerte Percy. »Die Schnüffler vom Mirror haben ja selbst keine Achtung vor der Privatsphäre der anderen. Warum sollten wir dann ihre respektieren?«
    »Du bist doch der Laird von Erinskil, Percy«, sagte ich. »Kannst du Reporter nicht einfach verbannen?«
    »Ich könnte, aber das tue ich nicht. Damit würde ich nur Öl ins Feuer gießen. Ich sehe schon die Schlagzeile: ›Feudaler Laird beschützt Liebesnest!‹ Nein, Lori, das kannst du mir ruhig glauben. Wenn ich mich da einmischen würde, würde ich die Sache für unsere jungen Berühmtheiten nur noch schlimmer machen. Sie hätten meiner Einladung folgen und auf Dundrillin bleiben sollen. Mrs Gammidge versteht es meisterhaft, Neugierige in Schach zu halten.«
    »Wir müssen sie wenigstens warnen«, stöhnte ich verzweifelt. »Sie haben doch Peters Handynummer, Damian. Rufen Sie ihn an. Sagen Sie ihm, dass seine Tarnung aufgeflogen ist.«
    »Ich nehme an, das weiß er bereits«, murmelte Percy.
    »Trotzdem …« Ich blickte Damian flehend in die Augen.
    Er zog sein Handy aus der Tasche und wählte die Nummer, doch niemand ging dran. »Peter muss sein Handy ausgeschaltet haben«, murmelte er und verstaute sein Gerät wieder. »Wir könnten jemand in den Pub schicken und es ihm ausrichten lassen, Sir Percy.«
    »Seien Sie nicht albern, Damian. Sie werden in weniger als einer Stunde hier sein. Es genügt, wenn wir ihnen die Hiobsbotschaft bei ihrer Ankunft mitteilen.« Percy stemmte sich hoch, lief zum Getränkeschrank und schenkte uns nach.
    »Wenn sie es sich anders überlegen und doch noch in die Burg umziehen, können ja Kate und Elliot ihre Sachen aus dem Pub holen.«

    Die Uhr auf dem Kaminsims tickte gravitä tisch, während wir über unsere Drinks gebeugt vor uns hinbrüteten. Percy drückte seine Gefühle durch ein wütendes Herumstochern im Feuer mit dem Schürhaken aus, doch nicht er brach schließlich das Schweigen, sondern Elliot.
    »Was ich Sie schon die ganze Zeit fragen wollte, Sir: Haben Sie schon mit der Postmeisterin über die verschollenen Briefe gesprochen?«
    »Ein Missverständnis«, dröhnte Percy. »Genau so, wie ich’s vorausgesagt habe. Mrs Gammidge hatte Elspeth MacAllen gebeten, an mich adressierte Werbung gleich auszusortieren. Und Elspeth hat sich gesagt, dass Post von einem Verein zum Schutz der Robben Werbung sein muss, und hat die Briefe weggeworfen.« Er legte mehr getrockneten Torf ins Feuer. »Das wird nicht mehr vorkommen. Ab sofort wird Elspeth alle an mich gerichteten Sendungen überstellen. Was dann weggeworfen wird, entscheiden Sie und Kate.«
    »Für alle Betroffenen ohne Zweifel das sicherere System«, meinte Elliot. »Und dann habe ich mich noch gefragt …«
    Doch was Elliot sich noch gefragt hatte, erfuhren wir nicht mehr, denn in diesem Moment erschien Mrs Gammidge in der Tür, im Schlepptau die völlig durchnässte und atemlose Cassie.
    »Miss Thorpe-Lynton möchte Sie sprechen, Sir«, meldete sie. »Sie wirkt sehr aufgeregt.«
    Hastig stellte ich mein Glas ab und stürzte zu Cassie hinüber. Sie trug weder Handschuhe noch Mütze, und ihr Anorak stand offen. Ihr Haar war völlig durcheinander, Hose und Pullover waren triefnass, und sie bibberte vor Kälte.
    »Ihre Jacke, Damian«, sagte ich. »Sie ist ja ganz durchgefroren.«
    »Bitte ein paar Decken, Mrs Gammidge!«, dröhnte Percy, der schon wieder auf dem Weg zur Hausbar war.
    Ich nahm Cassie den Anorak ab und hüllte sie in Damians Blazer. Kate und Elliot schoben einen Sessel näher zum Feuer, und kaum hatte sich Cassie hineinsinken lassen, drückte ihr Percy ein Glas in die zitternden Hände.
    »Brandy«, sagte er. »Trink das.«
    Cassie nahm einen Schluck, hustete und versuchte, etwas zu sagen, doch bevor sie ein Wort herausbrachte, kehrte Mrs Gammidge mit Decken beladen zurück und wickelte sie darin ein.
    »Soll ich Dr. Tighe holen, Sir?«, fragte die Haushälterin.
    Endlich fand Cassie ihre Stimme. »Nein! Ich brauche keinen Arzt!«

    »Fürs Erste nicht, danke, Mrs Gammidge«, entschied Percy. »Ich rufe Sie, wenn ich Sie noch mal brauche.«
    »Sehr wohl, Sir.« Damit zog sich Mrs Gammidge zurück.
    Ich setzte mich auf die Armlehne von Cassies Sessel. »Was ist passiert? Ist es der Reporter?
    Hat er dich schon

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