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Tante Inge haut ab

Tante Inge haut ab

Titel: Tante Inge haut ab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dora Heldt
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Drogen zu kaufen. Eltern, die sich ankeifen und nie Rück sieht nehmen, und zum Dank kannst du dann dauernd auf die fremden Gören aufpassen, natürlich umsonst. Mein Leben stelle ich mir wirklich anders vor. Und jetzt wechseln wir bitte das Thema, allein von der Vorstellung kriege ich schon Aggressionen.«
    Inge musterte sie nachdenklich. Vielleicht hatte sie es nur schlecht erklärt, Renate hatte überhaupt nicht verstanden, worauf sie eigentlich hinauswollte. Es hatte keinen Sinn, es ihr jetzt noch einmal zu erläutern. Sie schob ihre Gedanken beiseite und hakte Renate unter.
    »Dann komm. Wir gehen gleich einen heißen Kakao trinken, dann kaufst du dir Socken und vernünftige Schuhe, und anschließend kannst du mich in ein Wäschegeschäft begleiten. Ich habe nämlich vorhin darüber nachgedacht, dass ich gerne schöne Wäsche kaufen möchte. Etwas in der Art, was du immer trägst, Spitze und so.«
    Sofort guckte Renate erfreut. »Na also. Das ist sehr gut. Bis auf die Schnapsidee mit den vernünftigen Schuhen und natürlich dem Kakao. Ich bin doch keine zwölf mehr. Nein, wir trinken gleich Schampus. Zum Wäschekaufen geht man nämlich am besten ein bisschen angeschickert. Ja, das gefällt mir.«
    Diese Aussicht wärmte ihr anscheinend sogar die Füße. Lächelnd und mit langen Schritten lief Renate der Westerländer Promenade entgegen.
    Heinz legte das Telefon mit nachdenklichem Gesicht auf die Station zurück und setzte sich neben seine Tochter.
    »Es meldet sich niemand.«
    Christine tauschte mit Johann die Zeitung, fragte zerstreut: »Wo?«, und überflog den regionalen Teil der >Sylter Rundschaue »Hast du gesehen? In der >Alten Backstube< gibt es heute Jazz. Da könnten wir doch eigentlich hin.«
    Johann nickte. »Bremen hat unentschieden gespielt. 3:3.«
    »Schade.« »Es meldet sich niemand.« Heinz schlug mit der flachen Hand auf den Tisch. »Hört ihr mir überhaupt zu? Niemand.«
    »Wo denn ?« Johann ließ die Zeitung sinken und sah ihn fragend an.
    »Bei Petra. Und ihr Handy ist auch aus.«
    »Was willst du denn von Petra?« Christine las weiter, guckte aber zwischendurch hoch. »Die Veranstaltung fängt um zwanzig Uhr an.«
    "Herrgott, leg doch mal die Zeitung weg, wenn ich mit dir rede!« Jetzt hatte Heinz richtig schlechte Laune. »Das ist doch wohl nicht zu viel verlangt.«
    Seine Tochter legte den Kopf schief. »Woher hast du überhaupt Petras Handynummer?«
    »Nicht Petras. Ich rede von deiner Tante Inge. Sie geht nicht an ihr Handy, und bei Petra ist auch keiner zu erreichen. Nicht dass da schon wieder etwas passiert ist.«
    Sorgfältig glättete Johann seinen Teil der Zeitung und legte ihn auf den Tisch. »Ich glaube nicht, dass diese Kleinkriminellen zweimal nacheinander ins selbe Haus einsteigen. Inge ist bestimmt spazieren gegangen. Und wenn sie am Wasser ist, hat sie keinen Empfang.«
    »Von wegen Kleinkriminelle.« Ungläubig schüttelte Heinz den Kopf. »Du bist vielleicht naiv.«
    »Papa!« Christine legte ihre Hand auf Johanns Oberschenkel. »Jetzt fang nicht wieder mit irgendwelchen Verschwörungstheorien an. Was wolltest du denn von Inge?«
    »Ich wollte Walter ankündigen.«
    »Ach.« Johann nickte zufrieden. »Das ist doch mal ein richtiger Ansatz.«
    Heinz sah ihn fragend an. Christine war schneller. »Sie muss ja auch Petra Bescheid sagen, wegen der Bettwäsche und so.«
    »Was meint er mit Ansatz?«
    »Nichts, Papa, gar nichts. Hat Onkel Walter sie denn nicht selbst angerufen?« »Wieso ?«
    »Na, weil er heute kommt. Das wird er ihr doch gesagt haben.«
    »Nö, das glaube ich nicht. Er ist doch ihr Mann. Da braucht er sich doch nicht anzukündigen.«
    Christine und Johann blickten verwirrt. Heinz stand auf. »Es wird wirklich Zeit, dass Walter kommt. Schließlich hat er sie geheiratet. Ich bin nur ihr Bruder und kann mich nicht ein Leben lang um meine kleine Schwester kümmern, das ist wirklich zu viel verlangt. Und sie macht es mir wirklich nicht leicht. Und Walter auch nicht. Da ist sie so alt geworden und wird plötzlich drollig. Das verstehe mal. Bin ich Psychologe oder was? Also, ich gehe jetzt zum Hafen und kaufe die neue Fernsehzeitschrift. Ihr könnt ja machen, was ihr wollt, ihr habt ja Urlaub. Also, bis später.«
    Johann hob kurz die Hand und wartete, bis Heinz die Küche verlassen hatte. »Er hat ein richtig schlechtes Gewissen. Vielleicht hat er durch das Durcheinander, das er mit seinen Nachforschungen auf Norderney angerichtet hat, ja doch was gelernt und hält

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