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Tante Inge haut ab

Tante Inge haut ab

Titel: Tante Inge haut ab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dora Heldt
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Bremen zu kündigen und in Hamburg eine neue zu suchen. Jetzt kannst du entscheiden, ob ich eine große oder eine kleine Wohnung suche. Und? Was meinst du?«
    Er sah in diesem Moment unglaublich gut aus, hatte ganz sanfte Augen, dieses zärtliche Lächeln, und seine Nerven hielten ihre Familie aus. Christine nickte zuversichtlich. Am nächsten Morgen schlug Johann selbst vor,  kurz bei Heinz vorbeizufahren. »Am besten ist, du lässt mich zwischen Kämpen und List raus, und ich jogge in Ruhe zu euch. So hast du ungefähr eine Stunde Zeit, die Truppe zu ordnen, und bevor es gefährlich wird, bin ich bei dir. Und muss sofort zurück zum Duschen. Wegen Erkältungsgefahr.«
    Milde lächelnd sah Christine ihn an. »Wir haben zwei Duschen im Haus. Das ist also kein Grund, sofort abzuhauen.«
    Johann tippte sich mit dem Finger an die Schläfe. »Du glaubst doch nicht, dass Heinz mich duschen lässt, wenn Charlotte nicht da ist.«
    »Wieso nicht?«
    »Weil er vermutlich nicht weiß, wie er danach das Badezimmer putzen soll. Und dann die Suche nach den Handtüchern ...«
    »Also bitte, Johann. So schlimm ist er ja nun auch nicht.«
    Johann lächelte.
    Eine halbe Stunde später nahm Christine die Brötchentüte vom Beifahrersitz und stieg aus. Sie warf einen kurzen Blick in den verlassenen Garten und schloss die Hintertür auf. Erleichtert hörte sie das Gurgeln der Kaffeemaschine und schnupperte den Duft von Kaffee. Heinz konnte also doch, wenn er nur wollte. Als sie die Küchentür öffnete, sah sie als Erstes den fliederfarbenen Bademantel ihrer Mutter.
    »Mama? Du ...«
    »Häh ...?«, sagte der Bademantel und drehte sich um. »Ach ... Morgen, Kalli.«
    »Hast du mich erschreckt!« Kalli zog verlegen den Bademantel zusammen, er saß etwas eng. »Morgen, Christine. Möchtest du auch einen Kaffee?«
    Christine starrte ihn an. »Sehr sexy. Lila steht dir.«
    »Ist das lila?« Kichernd schaute Kalli an sich herunter. »Mach bloß keine Fotos. Er sitzt vielleicht ein wenig knapp, ist aber schön warm. Ich habe ja nichts mit.«
    »Hast du dir auch ein Nachthemd von Mama geliehen?«
    Kalli schnaubte. »Natürlich nicht.«
    Er lupfte den Bademantel ein paar Zentimeter. Darunter tauchte ein roter Pyjama von Heinz auf. Diese Farbkombination konnte blind machen. »Von deinem Vater. Noch nicht getragen, ist auch klar, der kratzt wie verrückt. Aber du weißt ja, geliehener Gaul und so.« Er drehte sich wieder zur Küchenzeile um und öffnete die nächste Schranktür. »Weißt du, ich mache mal Frühstück, habe ich gedacht. Ich finde hier nur nichts.«
    »Wo ist Heinz denn?«
    Kalli sah sie über die Schulter an. »Der schläft noch. Walter auch. Die sind lange aufgeblieben gestern Abend. Ich war ja schon früh im Bett.«
    Christine sah auf die Uhr, es war kurz vor zehn. So lange wurde hier sonst nie geschlafen. »Ich gehe mal gucken.«
    Sie stand auf und lief nach oben zum Schlafzimmer. An der Gästewohnung ging sie auf Zehenspitzen vorbei, Walter konnte ja noch liegen bleiben. Vorsichtig drückte sie die Tür auf und traute ihren Augen nicht. Ihr Vater lag auf dem Rücken, hatte seine Hände über dem Bauch gefaltet und starrte mit offenen Augen an die Decke. Walter lag neben ihm und hatte ein Bein um Heinz geschlungen.
    »Papa?«
    Er hob den Kopf und legte seinen Zeigefinger auf die Lippen. »Pst. Walter schläft.« »Komm mal raus.« Irritiert schloss Christine die Tür.
    Nach einem kurzen Moment kam er. Er rieb sich die Augen und versuchte ein Lächeln. »Morgen. Du bist aber früh hier.«
    »Es ist gleich zehn. Kalli steht in Mamas lila Bademantel in der Küche und kocht Kaffee. Er findet aber nichts. Was immer er auch sucht. Und was ist mit euch los ?«
    »Wieso?« Heinz kratzte sich am Kopf und gähnte. »Walter kam heute Nacht rüber, weil Kalli so schnarcht. Ich schlafe ja sehr ruhig.«
    Christine atmete tief ein und zwang sich, gelassen zu bleiben. »Aha. Ich gehe mal runter und helfe Kalli beim Frühstückmachen.«
    »Tu das.« Heinz tätschelte ihr den Arm. »Ich rasiere mich und wecke anschließend Walter.«
    Als Christine in die Küche kam, hing Kalli kopfüber in der Gefriertruhe.
    »Sag mal, habt ihr irgendwo Aufbackbrötchen?«
    »Ich habe Brötchen mitgebracht.«
    »Das ist gut«, mit hochrotem Kopf kam Kalli wieder hoch, »hier ist ja gar nichts. Und dann habe ich Zuckerrübensirup gesucht.«
    »Was?«
    »Zuckerrübensirup.« Er bemerkte Christines verständnislosen Blick. »Habt ihr nicht? Egal, ich muss sowieso

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