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Tanz auf dem Regenbogen

Tanz auf dem Regenbogen

Titel: Tanz auf dem Regenbogen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kinky Friedman
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spielte.
    Plötzlich wurde ich von einer riesigen krachenden Flutwelle weggespült. Ich erwachte und fand mich schweißgebadet im Bett sitzend wieder. Die Uhr zeigte die 4.44 Uhr. Das Krachen ging weiter, jetzt lauter als der Ozean. Ich stolperte zur Tür rüber.
    »Wer ist da?« sagte ich.
    »Mach die verfickte Tür auf!« schrie eine wohlbekannte Stimme mit deutlichem Brooklyn-Akzent. »Scheiße, es war leichter, dich dazu zu kriegen, den dämlichen Puppenkopf runterzuschmeißen.«
    Ich öffnete die Tür und da stand Rambam, frisch zurückgekehrt von seinen Abenteuern auf der anderen Seite der Erde. Er trug Jeans, Sandalen, ein farbenfrohes Hawaiihemd und ein erwartungsvolles Ran-an-die-Schweine-Lächeln.
    »Und«, sagte er, »hast du McGovern schon gefunden?«

 
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    »Nur damit ich es verstehe«, sagte Rambam, während wir zusahen, wie die Dämmerung über unseren beiden Mahimahi-Omelettes mit Maui Zwiebeln, Japanischem Seegras und mehreren anderen Artikeln, die ich nicht kannte, anbrach. »Wegen eines Traums, den du letzte Nacht hattest und einigen anderen ungewöhnlichen Zufällen, glaubst du, daß McGovern gar nicht auf Oahu ist, sondern auf der großen Insel.«
    »Großer Mann, große Insel«, sagte ich.
    »Das macht ungefähr genauso viel Sinn wie alles andere, was du mir erzählt hast. Eigentlich möchte man meinen, da McGoverns Leben auf dem Spiel steht, solltest du etwas rationaler an die Untersuchung rangehen.«
    »Die rationale Herangehensweise haben wir schon durch. Wir haben die Leichenhallen, psychiatrischen Kliniken, Hotels und Strände abgeklappert…«
    »Vielleicht solltest du die psychiatrischen Anstalten nochmal checken. Es geht hier schließlich um McGovern.«
    »Die Welt ist eine Scheißanstalt, Rambam. Irgendwo in ihren gewundenen Korridoren wird McGovern entweder gegen seinen Willen festgehalten oder er ist bereits Wurmfutter. Seit elf Tagen fehlt jede Spur von ihm.«
    »Sollte das nur ein schlechter Scherz von ihm sein, befördere ich ihn in ein echtes Krankenhaus.«
    »Das ist kein Scherz«, sagte ich. »Ich hab dir erzählt, was alles passiert ist. Der Man-in-Trouble-Lono-ist-zu-Hause-Anruf in meinem Loft in New York. Der MIT!-MIT!-MIT!-Teil war definitiv McGoverns Stimme, also war er noch am Leben, nachdem er in der Nacht vom Strand verschwunden war. Das vorgetäuschte Kidnapping hat mich ungefähr zehn Jahre meines Lebens gekostet…«
    »Eine vorgetäuschte Lösegeldforderung ist schlimmer als eine echte, denn wenn man damit durch ist, steht man wieder genau an dem Punkt, an dem man angefangen hat. Und, zumindest in meinen extrem professionellen Augen, bist du genau da. Ganz am Anfang.«
    »Nicht ganz, Sam Spade.«
    »Halt mal die Abstammung da raus.«
    »Halten wir mal die rationalen Herangehens weisen da raus. Wir sind auf Hawaii. Du weißt, was man auf Hawaii sagt.«
    »›Bitte nicht die Vögel füttern, Mahalo‹« las Rambam das kleine Schild auf dem Lanai vor.
    »Das ist das Schild für die Haoles. Die alten Kahunas sagen etwas, was ich mir für diesen Fall irgendwie zu Herzen genommen habe. ›Der ungezielte Pfeil trifft immer.‹«
    »Das ist das dämlichste, was ich je gehört habe.«
    »Sag das mal einem alten Kahuna, wenn du einen siehst. Er macht vermutlich einen Zackenbarsch aus dir.«
    »Nachdem er mir meinen Geldbeutel abgenommen hat. Was hast du vor? Willst du zum Ureinwohner mutieren, um diesen Fall zu lösen?«
    »Ich bin der festen Überzeugung, daß die Lösung zu McGoverns Verschwinden eng mit der alten Hawaiianischen Überlieferung verflochten ist, im besonderen mit den vermißten heiligen Relikten, von denen ich dir erzählt habe, den Ka ‘ai.«
    »Wenn du was in deinem Ka ‘ai hast, kann ich dir dabei behilflich sein, es rauszukriegen.«
    »Dieses Reportermädel, Hoovers Freundin, verfolgt seit über fünf Jahren die Spur dieser vermißten Relikte. Jetzt ist sie vermißt, nachdem sie mich einen Tag zuvor von der Big Island aus angerufen und ein Treffen im Bishop Museum vorgeschlagen hat, wo Hoover und ich keine Spur von ihr gefunden haben, außer einer Büste des Stammeshäuptlings Lono, der McGovern wie aus dem Gesicht geschnitten ist…«
    »Ich glaube, das ganze ist eine Pleite…«
    »… und wenn das alles nicht etwas bedeutet, dann weiß ich nicht, was etwas bedeutet.«
    »Es bedeutet, daß du zuviel Sonne abgekriegt hast, als du den Liegestuhl deiner Freundin Stephanie durch die Gegend getragen hast.«
    Wie Rambam von Stephanies

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