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Tanz auf dem Regenbogen

Tanz auf dem Regenbogen

Titel: Tanz auf dem Regenbogen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kinky Friedman
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sagte Hoover.
    John McCall war genauso enthusiastisch bezüglich der neuen Wendung, die die Dinge nun genommen hatten. Er zog ein fettes Bündel Beschleuniger und wedelte damit in der parfümierten Luft der Inseln herum.
    »Ich wollte schon immer einen Helikopter chartern, wie bei Magnum«, sagte er.
    »Vielleicht ist die Welt ein Irrenhaus«, sagte Rambam und betrachtete das Bündel Beschleuniger. »Steck das Geld ein, bevor du von einem herumstreunenden Anwalt ausgeraubt wirst.«
    Stephanie mußte man ein bißchen länger überzeugen. Sie kaufte einem die Überlegung, daß praktische Pläne auf Bildern basieren sollten, die einem im Traum erschienen, nicht ohne weiteres ab. Außerdem war sie nicht besonders scharf darauf, mit McCall, Hoover und Rambam irgendwo hin zu fahren.
    »Warum müssen wir die Three Stooges mitnehmen?« fragte sie nachmittags bockig aus der warmen Behaglichkeit ihres Liegestuhls heraus.
    »Wir brauchen McCall, weil er für den Hubschrauber aufkommt, von unserem Trip mal ganz abgesehen. Wir brauchen Hoover, weil er seit zehn Jahren hier lebt und man hoffen darf, daß er mittlerweile ein wenig Einblick in die Menschen, die hier leben, und ihre Kultur hat. Und wir brauchen Rambam, um uns dabei zu helfen, McGovern zu retten, oder für den Fall, daß wir einem derangierten Vietnamveteranen begegnen.«
    »Was für ein Scheißwitz«, sagte Stephanie verächtlich. »Was macht Rambam dann? Wirft er mit einer Ananas nach ihm?«
    »Wir gehen als eine glückliche Familie. Jeder leistet seinen Beitrag.«
    »Klar. McCalls Beitrag ist, daß er ein Leben mit seinem Beschleuniger kaufen kann. Rambams Beitrag ist eine Satellitenschüssel auf seinem Kopf. Hoovers Beitrag sind seine grauenhaften Limericks. Und Arschlochs Beitrag ist ein dämlicher Traum.«
    »Erzähl das mal Moses und Joseph und Patton und Dr. Martin Luther King. Träume tragen dazu bei, die Welt zu verändern. Die Bibel und die Geschichtsbücher sind voll von Träumen, die die Zukunft prophezeien und wahr wurden. Träume sind wertvolle Werkzeuge der Ermittlungsarbeit, denn sie helfen uns, das größte aller Mysterien zu entdecken, das Unterbewußtsein.«
    »Du hättest ein Scheiß Seelenklempner werden sollen«, sagte Stephanie. »Du bist in ausreichendem Maß verrückt und selbstverliebt, und du kleidest dich auch geschmacklos genug. Du fährst nur nicht das richtige Auto.«
    »Nur weil ich einen solar-betriebenen Datsun fahre, ist das kein Grund zu glauben, ich hätte nicht einen prima Seelenklempner abgegeben. Wenn ich ein erfolgreicher Seelenklempner wäre, würde ich auch öfter flachgelegt werden.«
    »Der Elefantenmensch wird öfter flachgelegt.«
    Ich steckte meine Zigarre am südlichen Ende in Brand und blickte über das sonnenverbrannte weibliche Fleisch, das wie menschliches Treibgut am Strand verstreut war. Es gab mehrere attraktive Frauen in der Sammlung, aber natürlich keine, die mit Stephanie DuPont vergleichbar war. Niemand auf der Welt war mit Stephanie DuPont vergleichbar. Hier lag auch das Problem.
    »Es gibt eine Reihe Dinge, die mir sagen, daß McGovern auf der Big Island ist.«
    »Und?«
    »Und der Traum, den ich hatte, war sozusagen der Zuckerguß auf dem Tarotkuchen. Die Bilder im Traum schienen unglaublich lebendig. Die Personen kamen mir bekannt vor. Und die Hintergrundmusik war diese ermüdende Kassette, die McGovern unaufhörlich laufen läßt.«
    »Und?«
    »Und der Traum nahm beinahe Verbindung zu mir auf, fast als ob er mir eine Geschichte erzählen wollte. Es war wie wenn ich in meiner eigenen persönlichen Seifenoper wäre.«
    »Wie hieß die?« sagte Stephanie. »Ein Arsch zum Kriechen?«
    Ich paffte einen Moment schweigend an meiner Zigarre und spähte auf das blaue Sandwich aus Meer und Himmel.
    »Wir brechen morgen früh um acht auf«, sagte ich.
    »Wenn McGovern wirklich da ist, Arschgesicht…«
    »Ist er.«
    »Dann mußt du ihn finden, Friedman.«
    »Ich mache alles Menschenmögliche.«
    »Das ist ein Befehl«, sagte sie und schloß die Augen.

 
    32
     
     
     
    Ich verbrachte den GRÖßTEN Teil des Nachmittags damit, mir eine glaubwürdige Geschichte für unseren Ausflug zurechtzuzimmern und einige Quellen und Kontakte hinsichtlich der Big Island zu konsultieren. Es würde zweifelsohne leichter sein, in Waipi’o zu operieren, wenn niemand um die wahre Natur unserer Mission wußte. Meine Begleiter hatten natürlich jede Menge fabelhafter Ideen bezüglich unserer Tarnung. Die meisten davon zogen

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