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Tanz auf Glas

Tanz auf Glas

Titel: Tanz auf Glas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ka Hancock
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noch besser, trinken
wir
auf Celia.«
    Dann brachten wir das Geschirr in die Küche und spielten Poker um Pennys. Ich sahnte richtig ab. Lily erhöhte den allgemeinen Siegeswillen, indem sie den Verlierer zum Abwaschen verdonnerte. Und nachdem ich Mickey und Nathan mit meinen genialen Bluffs ausgeschaltet hatte, wurden sie mit hängenden Köpfen in die Küche beordert. Als das Spiel beendet war, waren sie immer noch dort, also ging ich nachsehen.
    Ich ertappte meinen Mann und Nathan dabei, wie sie sich leise und mit ernsten Mienen unterhielten, und wusste sofort, dass sie über mich sprachen. Ich blieb außer Sicht stehen und hörte Mickey sagen: »Ich verstehe nur nicht, was da passiert ist, Nathan. Ich meine, ich verstehe nicht, dass sie kaum krank wirkt, aber dann kommt so ein Anfall wie aus dem Nichts und bringt sie beinahe um. Wie kann das sein?«
    »Ich bin kein Onkologe, Mic. Ich behandele Knochen, keinen Krebs«, sagte Nathan. »Aber offenbar wachsen die Tumore recht schnell und beeinträchtigen ihre Lungenfunktion.«
    »Und die Ärzte können wirklich nichts tun, um das aufzuhalten?«
    Nathan Nash seufzte. »Oh, Mann, ich weiß es nicht genau. Lungenkrebs in einem so fortgeschrittenen Stadium ist eine schwierige Sache. Eigentlich kann man es dann nur mit aggressiver Chemo- und Strahlentherapie versuchen, und dazu ist Lucy zum jetzigen Zeitpunkt nicht bereit. Nach der Geburt …«
    »Aber wird sie überhaupt noch so lange leben, Nathan?«
    Ich hörte die Verzweiflung in Mickeys Stimme, aber auch den Mut eines vernünftigen Mannes, der sich zwingt, eine schwierige Frage zu stellen.
    »Wenn ich das nur wüsste, Mic. Hast du schon mit ihren Ärzten gesprochen?«
    Mickey seufzte. »Ja, habe ich. Mir gefallen nur ihre Antworten nicht.«
    »Das tut mir wirklich leid.«
    »Ich begreife einfach nicht, wie sie so normal wirken kann. Ich meine, sie ist müde, aber – sieh sie dir nur an.«
    »Das liegt daran, dass sie keine Chemo bekommt. So eine Chemotherapie ist die Hölle. Aber ohne Chemo … na ja, es ist kaum zu glauben, wie lange man mit Krebs herumlaufen kann. Aber dann, ganz plötzlich …«
    »Ja. Ganz plötzlich«, echote Mickey.
    Auf dem Heimweg fragte ich Mickey, worüber er und Nathan so lange in der Küche geredet hatten. Er schnaubte: »Über Priscilla.«
    »Ach, tatsächlich?«
    »Er behauptet, sie seien nur gute Freunde. Ich hoffe, das stimmt, denn ich mag Nathan wirklich gern.«
    Ich rempelte Mickey mit der Schulter an. »Sei lieb.«
    Er legte einen Arm um mich und küsste mich auf die Stirn. Nach ein paar stillen Augenblicken fragte er: »Wie fühlst du dich?«
    »Ganz gut, das war ein schöner Abend. Ich bin froh, dass wir das gemacht haben.« Daphne hatte mich ja gewarnt, dass dies nur eine kurze Gnadenfrist war, und ich hatte nicht vor, sie zu vergeuden. »Mic?«
    »Ja?«
    »Was hältst du davon, wenn wir morgen das Kinderzimmer streichen?«
    »Oh …«
    »Ich finde nur, dass wir uns mal darum kümmern sollten. Mir geht es gut, und uns läuft die Zeit davon.« Als mir bewusst wurde, wie unbedacht und fatalistisch das klang, obwohl ich es überhaupt nicht so gemeint hatte, fügte ich hinzu: »Das Baby wird kommen, ehe wir uns versehen.«
    »Ja, richtig«, stimmte Mickey zu, ohne mich anzusehen.
    »Mickey?«
    »Wir schauen mal, Lucy. Ich will jetzt nicht über das Kinderzimmer reden.«
    »Ist gut«, sagte ich, denn ich wollte ihn nicht drängen. Er wusste genauso gut wie ich, dass all unsere Vorbereitungen zu einem traurigen Stillstand gekommen waren, seit Charlotte uns im August diesen schicksalhaften Besuch abgestattet hatte. Noch an demselben Abend, an dem wir von Dr. Matthews’ Entdeckung erfahren hatten, hatte ich die Tür zum Kinderzimmer geschlossen, und seither waren weder Mickey noch ich in dem Raum gewesen. Die Farbeimer, die in der Mitte auf dem Boden standen, war noch ungeöffnet. Der Dielenboden war abgeschliffen, aber nicht geölt worden. Wir gingen jeden Tag an einem unfertigen Zimmer vorbei. Wie lange konnten wir noch warten? In sieben Wochen würde sie zur Welt kommen.
    Mickey blickte mit undurchdringlicher Miene auf mich herab, ernst und ein wenig hart. »Es gibt etwas, worüber wir reden müssen, Lu.«
    »Okay.«
    »Ich denke schon seit einer ganzen Weile darüber nach, und wir dürfen es nicht mehr hinausschieben.«
    »Was denn?«
    »Es geht um das Baby, Lu.«
    Seit wir diese Unterhaltung im Krankenhaus begonnen hatten, war kein Tag vergangen, an dem ich mir nicht

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