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Tanz auf Glas

Tanz auf Glas

Titel: Tanz auf Glas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ka Hancock
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gehalten haben.« Gleich darauf nickte Daphne zufrieden. »Gut.«
    Sie zog sich einen Stuhl heran und trug etwas in ein Diagramm ein. Währenddessen erklärte sie mir den Umgang mit dem grünen Sauerstofftank. Ihre Anweisungen standen auch wortwörtlich auf dem Merkblatt, das sie mir reichte. Daphne notierte die Notfallnummer ihrer Abteilung darauf.
    »Rufen Sie uns jederzeit an – auch mitten in der Nacht –, falls Sie irgendwelche Schwierigkeiten damit haben.«
    Ich nickte.
    »Haben Sie noch Fragen?« Jetzt endlich sah sie mir in die Augen.
    Ich räusperte mich. »Wissen Sie über mich Bescheid? Dass meine Lunge abgesaugt wurde?«
    »Ja.«
    »Wie lange hält das normalerweise? Ich meine, wie lange dauert es Ihrer Erfahrung nach, bis …«
    Daphne stand auf und beugte sich über das Seitengitter meines Bettes. »Nicht lange. Könnten ein paar Tage sein oder eine Woche. Ich an Ihrer Stelle würde diese kleine Schonfrist richtig genießen. Von jetzt an wird es wirklich hart. Sie wissen, dass Ihre Tumore schnell wachsen?«
    »Ja.«
    »Dann verschwenden Sie keine Zeit.« Sie lächelte traurig.
    »Danke, dass Sie so ehrlich waren.«
    Daphne legte die Hand auf mein Handgelenk. »Sie können mich jederzeit anrufen, wenn Sie mich brauchen.«
    »Mache ich«, sagte ich und hoffte, dass ich wieder an sie geraten würde, wenn ich das nächste Mal hier landete. Erst als sich Daphne abwandte, bemerkte ich, dass Lily mein Zimmer betreten hatte. Ihre Augen schimmerten feucht, und sie hatte uns offensichtlich gehört. Dennoch lächelte sie und trat beiseite, um Daphne hinauszulassen.
    »Hallo«, sagte ich.
    »Hallo. Wie fühlst du dich heute Morgen?« Lilys Tonfall klang zu höflich und gezwungen.
    »Gut. Wirklich gut. Dr. Gladstone hat gesagt, ich dürfe nach Hause gehen.«
    »Was?« Lily blickte skeptisch drein, und ich musste zugeben, dass ich auch nicht damit gerechnet hatte, so bald entlassen zu werden. Aber ich würde mich ganz sicher nicht darüber beschweren.
    Lily rückte den Stuhl nahe an mein Bett und setzte sich. »Ich habe einiges davon mitbekommen«, sagte sie und wies mit einem Nicken zur Tür. »War das wieder eine neue Ärztin?«
    »Nein. Sie hat mir gezeigt, wie das mit dem Sauerstoffgerät geht.«
    »Sie hat gesagt, dass deine Tumore schnell wachsen. Was wird man dagegen unternehmen?«
    »Sie werden tun, was sie können, Lil.«
    Sie sah mich an, und Liebe und Traurigkeit strömten aus ihren Augen. Dann nahm sie meine Hand und küsste sie. Als sie sicher war, dass ich nicht in Tränen ausbrechen würde, fragte sie: »Und, wann genau kannst du gehen?«
    »Die Schwester hat gesagt, ich dürfte vorher noch duschen. Ich wollte Mic anrufen und ihn bitten, mich in einer Stunde abzuholen.«
    »Ich kann dich auch nach Hause fahren. Ich rufe ihn an. Unter die Dusche mit dir.« Lily klappte mein Seitengitter herunter, und ich hüpfte mit überraschender Leichtigkeit aus dem Bett.
    Ich fühlte mich so unglaublich viel besser, dass ich laut auflachte. »Frag ihn doch, ob wir uns irgendwo zum Mittagessen treffen können.«
    »Das soll ein Witz sein, oder?«, fragte meine Schwester.
    »Nein. Ich bin am Verhungern.«
     
    Am Wochenende luden Ron und Lily Mickey und mich auf eine Schüssel Spaghetti zu sich nach Hause ein. Priscilla war zum dritten Mal in dieser Woche von Hartford hergekommen – sie war ebenfalls eingeladen. Mickey wollte mit dem Auto fahren, weil es etwas kühl war, aber ich bestand darauf, dass wir uns dicker anzogen und zu Fuß gingen. Das war ein etwas ehrgeiziger Plan, aber Lily wohnte nur zwei Querstraßen weiter, und ich wusste nicht, wie lange mir noch blieb, bis ich nie wieder zu Fuß zu meiner Schwester gehen konnte. Also drängte ich darauf, und Mickey gab nach.
    Es war der vierte November, und in Brinley war der Winter noch nicht eingekehrt. Ein paar von Halloween übrig gebliebene Heuballen, Maiskolben und verschrumpelte Kürbislaternen schmückten noch manchen Hauseingang. Ich hatte das alles versäumt – das Laubsammeln und das große Feuer im Garten der Dunleavys, das Chili und den heißen Apfelwein. Mickey muss meine traurige Miene gesehen haben, denn er fragte mich, was los sei.
    »Ach, nichts«, murrte ich. »Ich habe nur das Laubfeuer verpasst. Das ist alles.«
    »Ich auch.«
    »Das tut mir leid.«
    Mickey nahm meinen Arm und tätschelte meine Hand, und ich schmiegte mich an ihn. Er war so wunderbar gewesen, seit ich aus dem Krankenhaus entlassen worden war.
    »Wie wäre es, wenn ich

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