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Tanz auf Glas

Tanz auf Glas

Titel: Tanz auf Glas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ka Hancock
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schon dabei sehe wie Sachen sich bewegen die sich nicht bewegen sollen Ich binin einer Wolkeundsie lacht ich sehe Zeugfallen tropft aus Ritzen rotund dannblau undich weiß ist nichtwirklich versuchemich zu beeilen damitich Dir sagen kann tutmir leid Das ist so langenicht mehr passiert ich habe vergessen aufzupassen Du machstmich so glücklich undmir glücklich kann mannicht trauen Nein das meinichnicht Du bist Glück Du bist allesglücklich wunderschönes auf der Welt undich habsolche Angstdass Dumich hasst weilich wieder Mist gebaut und Dir gut vorgespielt hab obwohlich Dir versprochenhab dassich nichtspielen würdeich kann Dir nicht erklärenwas mitmir passiert Du willstes nichtwissen ich versuchja vom Rand wegzubleiben aber kann nicht schwebe schon übermloch undich werde fallen tutmir leid ich liebe Dich liebe Dich liebe Dich Meine Liebe ineinem besseren Paket würde Dich erdrücken sogroß ist sie Habkeine Angstvormir Bittebitte habkeine Angst vormir Egal wasich tu oder sage wenn wir uns das nächstemal sehen das meinichnicht so Außer ich sage Ichliebedich Denn dasist das Einzige festeganzsichere was ich hab Wenn sie dich anrufen vom Krankenhaus kommnicht Bitte kommnicht Ichwillnicht dassdu michsosiehst sollstmich niesosehen Rufgleason an erkanns erklären Ich meldmich wennmein Kopf wieder richtigrumist Ichliebedich IchliebedichMic
     
    Ich sank auf die Knie und las den Brief noch einmal. Ich konnte Mickeys Stimme darin hören, die zum Schluss aus dem Blatt herausschrie. Und ich sah ihn vor mir. Im Geiste sah ich Mickey vor mir, wie er mir das schrieb, wie er versuchte, seiner Krankheit davonzulaufen und jedes Wort einzufangen, ehe sie ihn doch überholte. Im Innersten von Mickeys Wahn, im Zentrum dieses entsetzlichen Wirbelsturms lag
hier
sein Herz vor mir, offen und in all seinem Schmerz. Für mich. Ich konnte mir nicht vorstellen, ihn nicht zu lieben. Nicht von ihm geliebt zu werden.
    In diesem Augenblick wurde mir klar, dass ein Leben ohne Mickey Chandler nicht lebenswert sein würde. Ich liebte ihn von ganzem Herzen. Und zwar so kaputt, wie er war.

[home]
    10
    12 . Juni 2011
    E in Baby. Dieser Gedanke trug mich an einen völlig unbekannten Ort. Einen Ort, wo ich mir beinahe das Gewicht eines Säuglings auf den Armen vorstellen konnte, auf irgendjemandes Armen, nicht meinen. Einen kleinen Kopf, winzige Hände und Füße, mir sämtlich so fremd. Ein Baby. Eine Familie. Unsere Chance auf Unsterblichkeit.
    Vor Lucys Krebserkrankung gehörten Kinder zu unserem Plan für »irgendwann einmal«, immer wieder verschoben, bis die Verhältnisse stabiler sein würden. Doch nachdem sie krank geworden war und der Krebs einen hohen Tribut von uns gefordert hatte, erschien uns die Zukunft zu ungewiss für Kinder. Deshalb hatten wir diese Möglichkeit für immer ausgeschlossen – dachten wir zumindest. Wir kletterten aus der Hölle empor, kamen allmählich auf die Füße, und das Leben wurde wieder überschaubar, auf sichere zwei Dimensionen begrenzt. Bis heute. Heute schienen sich Wunder zu ereignen.
    Ein Baby. Eine kleine Familie. Die Vorstellung fegte durch meine Brust und erfüllte mich mit Grauen. Würde ich ein guter Vater sein? Würde ich ein Kind lieben und beschützen und mich verhalten wie ein guter Vater? Ich dachte an meinen eigenen Vater – oft so distanziert, völlig von meiner Mutter in Anspruch genommen, erschöpft und niedergeschlagen. Ich weiß, dass er sein Bestes gegeben hat. Wer könnte von einem Mann mehr verlangen? Wie könnte ich es jemals besser machen als er? Ich zitterte bei der bloßen Vorstellung, auf wie vielerlei verschiedene Weise ich gewaltigen Mist bauen könnte. Welchen Schaden ich anrichten könnte. Was dachte ich mir eigentlich dabei?
    Lucy fand mich in diesem panischen Zustand und schob ihre Hand in meine. »Wir werden beide Fehler machen«, sagte sie, »aber wir werden einander ausgleichen.« Dann beruhigte sie mein rasendes Herz mit den Worten: »Du wirst ein wunderbarer Vater sein. Du wirst deiner Tochter jeden Tag sagen, wie sehr sie geliebt wird, ganz gleich, was geschieht. Und sie wird dir glauben, weil du die Wahrheit sagst. Und dass sie im tiefsten Herzen an diese eine Wahrheit glaubt, wird reichen, um alles andere zu mildern.«
     
    Als wir am Sonntagabend vom Segeln nach Hause kamen, lag eine Nachricht von Priscilla auf dem Küchentisch. Sie schrieb, dass sie auf unserem Sofa übernachtet hatte, da wir ja das Boot genommen hatten. Man konnte eine Art halbherzige

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