Tanz der Aranaea (German Edition)
Pseudonymen, Chiara und Bijou Vancelli reisen. Bitte folgen sie mir jetzt, wir wollen ja hier in der Diele keine Wurzeln schlagen, oder? Ich gehe schon mal voran!«
Miss Hawks führte uns in einen größeren Raum im Obergeschoss, welcher als Konferenzraum eingerichtet war. Ein Tisch mit acht Stühlen, und eine Wand von circa vier Meter breite, wurden vollständig von einem Vorhang bedeckt. Von dem gegenüberliegenden vergitterten Fenster war eine weiträumige Sicht auf die üppige Bepflanzung des großzügig angelegten Gartens möglich. Cheryl Hawks bat uns Platz zu nehmen und fragte Zöpfchen und mich, ob wir ein Kännchen Kaffee und Gebäck wollten. Zöpfchen reagierte auf diese Frage nicht, denn sie verstand nicht die englische Sprache, und zudem kam bei Cheryl Hawks noch der schwere schleppende amerikanische Dialekt wie er in den Südstaaten gesprochen wird, hinzu. Ich kannte diesen Texas Dialekt aus meiner Zeit in England, als ich noch Kriegsberichterstatter war und häufig mit den Cowboys aus den Südstaaten und vornehmlich aus Texas zu tun hatte. Viele Konsonanten wurden und werden einfach verschluckt und oft genug bekam ich Schwierigkeiten mit der Verständigung. Texaner stören sich einen Kehricht, ob man sie verstand oder auch nicht.
»Mademoiselle Magouba versteht ihre Sprache nicht Miss Hawks! Zöpfchen Magouba, Cheryl fragt ob du ein Kännchen Kaffee und Gebäck möchtest?«
Zöpfchen Magouba bestätigte dankend, und während Miss Hawks den Raum verließ um Kaffee zu kochen, wie sie sagte, ging ich zu dem Wandvorhang und bat Zöpfchen doch einen Blick in das angrenzende Zimmer zu werfen. Der Vorhang ließ sich leicht zur Seite ziehen und gab den Blick frei auf einen etwa drei Meter tiefen Raum, es war sozusagen die Fortsetzung des Konferenzraums, in dem wir uns befanden und war ebenso breit wie dieser. Zahlreiche elektronische Geräte und Monitore befanden sich in diesem Nebenraum, und schier unendliches Kabelgewirr lag auf dem Boden herum.
»Was hat das alles zu bedeuten Said?«
»Ich nehme an Zöpfchen, wir befinden uns auf einer falschen Baustelle. Ist schon seltsam das alles. Wie sieht es in dem Zimmer nebenan aus, hast du etwas Spezielles entdeckt?«
»Dort ist alles sehr Speziell, Said. Da sind viele Geräte drin die ich noch niemals vorher gesehen habe! Ein Brummen und Summen geht von diesen aus, man könnte richtige Angst bekommen. Und fünf Bildschirme sind auch dort. Sie nehmen mit verschiedenen Kameras die Umgebung dieses Haus auf. Man kann schön das Eisengittertor sehen, an dem wir vorhin standen. Miss Hawks wird gleich mit dem Kaffee kommen, Said. Mach den Vorhang besser wieder zu.«
»Mach ich Zöpfchen. Du würdest eine gute Agentin abgeben.«
»Wieso, Said?«
»Du bist so herrlich unbedarft. Wenn du die Hosen voll hast, dann reißt du einfach die Augen weit auf, und selbst in
den eigenartigsten Situationen guckst du so herrlich harmlos und unbeeindruckt, als würdest du kein Wässerchen trüben können.«
»Kann ich auch nicht!«
»Du bist ja auch noch keine Agentin!«
»Will ich auch nicht werden Said. Ich möchte nur hinter Kuhschwänzen her rennen. Sonst nichts!«
»Und du bist unübertroffen leise. Ich habe diese Anlage begafft, und nicht bemerkt, dass du hinter mir stehst.«
»Das habe ich alles von dir gelernt. Du spielst den herrlich Harmlosen, während alle Weiber hinter dir her sind. Die Männer halten dich für einen, von dem keine Gefahr ausgeht und dabei bist du tödlich wie Afrika.«
Zöpfchen und ich standen an dem vergitterten Fenster und sahen in den schön angelegten Garten, als sich die Tür öffnete und Miss Cheryl Hawks erschien. In einer Hand hielt sie ein Tablett auf welcher sich eine Kanne Kaffee, Tassen und Gebäck befanden. Cheryl Hawks entschuldigte das längere fernbleiben und begründete es mit einem Telefonat, welches sie noch entgegennehmen musste. Treu und brav übersetzte ich Zöpfchen das von Cheryl gesagte.
»Cheryl, die Doughnuts schmecken nicht schlecht.«
»Das freut mich Francesco, leider kann ich sonst nichts für euch tun. Vor wenigen Minuten hatte ich ein Telefonat mit Fitzgerald. Er ist mit den Bergerac Schwestern oder besser, mit Chiara und Bijou Vancelli, bereits seit Freitagabend auf dem Weg nach Fort Lamy, im Tschad, dem nächsten Treffpunkt. Ich werde auch dort sein. Fitzgerald möchte die Anlage selbst betreuen und testen. Er ist da
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