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Tanz der Aranaea (German Edition)

Tanz der Aranaea (German Edition)

Titel: Tanz der Aranaea (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roman Lukitsch
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wir beide, oder Zouzou und Sabi die ja mit einem Hochqualifizierten Fahrzeug unterwegs sind, das zudem mit einer völlig neue, unbekannte Funktechnik ausgestattet ist.«
    »Kann dieser Treffpunkt in einem dieser Orte um El Oued sein?«
    »Kaum, das wäre zu auffällig verehrtes Zöpfchen Magouba. Frage, kann dieses Etablissement an einer Straße zwischen solchen Orten sein?«
    »Denke ich nicht Said, die Fluchtmöglichkeiten sind zu kompliziert für zweifelhafte Personen wie wir.«
    »Dann muss es an der Hauptverbindung zwischen El Oued und der nahe gelegenen tunesischen Grenze sein, Zöpfchen. Wir sind gut!«
    »Ja, wir sind gut Said. Wie weit ist es bis zur tunesischen Grenze?«
    »Etwa sechzig Kilometer. Selims Bar muss sich aber mehr in der Gegend um El Oued befinden denn Zouzou und Sabi Loulou sagten, das sie in erwähnter Bar bei El Oued seien. Lass uns auf die Suche gehen, Zöpferl.«
    »Alors Said. Mir geht es schon ein wenig besser. Die Salbe des Arabers scheint gut zu wirken. Gehen wird mir wahrscheinlich noch etwas schwer fallen, und ich brauche noch ein wenig Ruhe und nachher einen neuen Verband. Haben wir noch von dieser Salbe?«
    »Ja, wir haben noch genug Eulenscheiße an Bord, Verbandsmaterial ebenso, und jetzt fahre ich dann mal los. Die Leute hier werden langsam neugierig wenn wir noch länger hier stehen.«
     
    Etwa zehn Kilometer hinter Debila, in Richtung El Oued, sah ich zur linken Seite einen fünfzig Zentimeter hohen Naturstein, auf dem mit weißer Farbe der Name „Selims “ geschrieben stand. Dazu einen Pfeil, der in südliche Richtung zeigte. Eine ausgefahrene Pistenspur die im Abstand von einhundert Meter mit hohen Stangen markiert war, führte uns nach etwa zwei Kilometer Fahrt auf festeren Untergrund zu Selims Bar. Z`Goum hieß die kleine Ansiedlung in der sich Selims Bar befand. Ein zwei Stockwerk hoher Bau mit Flachdach und vergitterten Rundbogenfenster, sowie einer kleinen Markise über der Eingangstür, ließen nicht unbedingt den Schluss zu, das es sich hier um eine Bar oder ein ähnlich gelagertes Etablissement handelt. Einfach im Äußeren, mit Ausnahme der Markise über dem Eingang, konnte man den Zweck dieses Hauses nicht bestimmen.
    Eine Beschriftung „Selims Bar „ war nicht vorhanden. Eben nur ein aufeinander gesetzter, geordneter Steinhaufen ohne Verputz, nicht mehr und nicht weniger. Lediglich dieser groß angelegte Parkplatz auf dem acht Geländetaugliche Fahrzeuge standen gaben uns den Hinweis, dass es sich um Selims Bar handeln könnte, den letzten vereinbarten Treffpunkt bevor es in die schier unendlichen Weiten der Sahara gehen sollte.
    Ein alter Araber mit schmutzig weißer Kopfbedeckung, eigentlich mehr ein langer Stofffetzen den er sich um das Haupt geschlungen hatte, wies uns mit großer Gestik zu einen Parkplatz neben einem geparkten englischen Land Rover. Sein Tun wäre eigentlich nicht vonnöten gewesen, diesen Platz hätten wir auch noch selbst ausfindig machen können, aber scheinbar möchte er sich damit einige Münzen verdienen, die ich ihm dann auch gab. Zöpfchen, die sich tapfer aber doch mit einiger Mühe aus dem Fahrzeug bewegte, bat mich ihr beim Gehen, behilflich zu sein. Sie hakte sich in meinen Arm ein und langsam gingen wir zum Eingang. Beim Öffnen der Tür empfing uns eine Wolke aus Alkoholdunst, sowie aus Schweiß und Lärm aus vielen rauen Männerkehlen. Zöpfchen erschrak bei dem Anblick der Männer, die zusammen unzählige Zuchthausjahre Wert sein konnten. Eine Söldnervisage nach der anderen glotzte uns an und einige pfiffen anerkennend beim Anblick meiner braunhäutigen Sandrose. Aus dem Wurlitzer in der Ecke ertönte lautstark die Musik einer englischen Beatgruppe. Niemand schien der einfachen Liebesbotschaft die der Sänger verbreiten wollte, Gehör zu schenken. Hier war Liebe nicht gefragt, hier wurden Informationen ausgetauscht und Einsatzgruppen gebildet oder man war einfach nur auf der Durchreise von oder zu einem Einsatzort. Dieses lautstarke Palaver der Männer ließ für mich den Schluss zu, das hier nur die untere Garnitur an Söldner verkehrte. Abenteurer und Maulhelden. Söldner der obersten Kategorie verhielten sich anders, und sie verkehrten nicht unbedingt in solch stark frequentierten Etablissements. Sie tauchten unvermutet an ihrem Einsatzort in Afrika auf, erledigten ihre Arbeit, und ebenso schnell waren sie wieder von diesem Kontinent verschwunden, befanden sich wieder in London, Paris oder in Brüssel. Was sich hier

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