Tanz der Aranaea (German Edition)
Sandreifen runter, Geländereifen drauf, und Geländereifen runter, und Sandreifen wieder drauf. Schläuche flicken, Sandbleche unter die Reifen, wenn wir stecken bleiben, und alles noch einmal von vorne. Ich bin eine starke Mademoiselle, aber jetzt bin ich schon müde. Wir haben noch viele Schläuche dabei, du musst die Reifen nicht gleich flicken, erst später!«
»Klar, Zouzou, das du müde bist, und ganz klar, das ich die Reifen zu flicken habe, davon habe ich mein halbes Leben lang geträumt. Du musst bedenken, Zouzou, das ihr einen ganzen Tag und zwei Nächte auf dem Fußboden, gefesselt, verbracht hattet. Das schlaucht ganz schön!«
»Je ne pas comprie, schlaucht, Tonton. Was ist, schlaucht?«
»Man fühlt sich wie ein Schlauch, der ständig aufgepumpt wird, und danach wieder entleert wird, und dies ständig in der Wiederholung, bis der Schlauch platzt, Zouzou.«
»Ah, Tonton, das ist gut! Ich bin ein Schlauch, so müde wie ein Schlauch, Tonton.«
»Cello, was muss ich hören? Was bringst du meiner Schwester für einen Unsinn bei? Was macht ihr beide auf dem Fußboden der Sahara? Cello, nehmen wir deinen Jeep, mit?«
»Sabi, ich würde sagen, dass wir den Jeep, mitnehmen, zumindest solange der Sprit reicht. Der Tank ist noch gut gefüllt, und die Reservetanks sind auch noch voll. Wir können ihn unterwegs stehen lassen, ist vielleicht nicht gut wenn man ihn hier findet.«
»Recht hast du, Celcnollo! Den Geländewagen der Russen, nimmt Tim mit, und lässt ihn unterwegs verschwinden. Übrigens Francescello, Zouzou und ich haben ein Empfehlungsschreiben an Oberst Trinkquier und seinen Stab, für Tim, Greg und Benny, ausgestellt. Du hast mal wieder auf der ganzen Linie gesiegt. Wie du es immer wieder schaffst, mich und Zouzou, herum zu kriegen?«
»Es ist mein Charme, Sabea Bergerac, meine Vernunft, meine Intelligenz und meine Überzeugungskraft. Und das Wissen, dass ihr beide mir hörig seid!«
»Eingebildet bist du ja überhaupt nicht, Cnollo. Es ist nur Mitleid, welches wir für dich empfinden. Wir haben Mitleid mit deiner verbeulten Nase, und deinem blauen Veilchen am Auge, dass sie dir verpasst haben. Wir erwarten zum Ausgleich, während der ganzen Einsatzdauer, dass du die Konservenbüchsen öffnest, das Menü servierst, den Abwasch machst, unsere Socken und Dessous waschen wirst, und jede Nacht die Wache hältst.«
»Sonst nichts, du Teufelchen? Ich meine in Richtung Spaß und Vergnügen?«
»Klar doch, mein Sohn. Du musst uns immer und für alle Zeiten die Sandreifen gegen Geländereifen, und umgekehrt, wechseln. Für die Plattfüße bist du selbstverständlich auch zuständig!«
»Das ist der Grund warum ihr meinen Wünschen entsprochen habt?«
»Ja, mein herzallerliebster Geliebter! Die Gründe heißen Mitleid, und Eigennutz.«
»Und wo bleibt die Menschlichkeit, Sabi?«
»Wir werden für immer und ewig bei dir bleiben, mon Amour. Wir werden dir treu folgen, und dich niemals verlassen, Francescnöllchen.«
»Wie eine Horde Fußpilze! Ich liebe dich und deine unwiderstehliche Art, Sabea Bergerac! Und schön bist du noch dazu!«
»Und ich liebe deinen göttlichen Charme, Francesco Maria Vancelli! Du bist ein richtiger Mann und Grandseigneur. Ich weiß genau, dass ich nicht schön bin, du Schmeichler.«
»Für mich bist du schön, und eine bewundernswerte Frau!«
»Du Gauner, aber ich liebe es, wenn du so bist, wie du bist.«
»Es fällt mir leicht dir zu schmeicheln, Sabi, ich sage es einfach so wie es ist, und wie du bist. Du bist wunderbar und begehrenswert.«
»Ich liebe dich, Cnollo, aus tiefsten Herzen.«
»He, Tonton und Sabi, habt ihr sie nicht mehr alle? seid ihr verrückt geworden? Habt ihr nicht mehr alle Tassen im Schrank?«
Die Fahrzeuge standen alle beisammen fahrbereit an den Mauern des Forts. Unsere Kampfspuren wurden von uns beseitigt, und keinen noch so kleinen Ausrüstungsgegenstand ließen wir zurück. Den Friedhof hatten wir zusammen mit noch mehr Lagen an Sand, möglichst unauffindbar hinterlassen. Auf den ersten Blick schien das Fort so verlassen und einsam zu sein, wie es zuvor war. Wir waren so verblieben, das Sabi, Zouzou, Zöpferl und ich, diesen Ort zuerst zu verlassen hatten. Tim, Greg, Benny und Brigitte Drewel, die wir alle mittlerweile akzeptierten, sollten unsere Fahrspuren die in die Wüste hinein führen würden, verwischen. Ihre eigenen Spuren würden sie leicht bearbeitet zurück lassen, so dass doch noch ersichtlich war, dass hier
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