Tanz der Aranaea (German Edition)
Biskra!«, schrie Zouzou laut auf.
»Was sagt sie, Zouzou?«, fragte Sabi.
»Nichts besonderes, Sabi Loulou. Nur „OK “, und das wir unsere nächste Position angeben sollen.«
»Reicht die Sendezeit noch, Zouzou?«, fragte ich.
»Tonton, wir haben noch ein paar Takte Sendezeit!«
»Gut, Zouzou, sende ihr, dass unsere nächste Position 8° 25’ Ost und 32° 45’ Nord, sein wird.«
»D’accord Tonton, mache ich. Sabi Loulou, wann werden wir diese Position erreichen?«
»Hä? Weiß ich nicht Zouzou, um 17 Uhr heute Abend, denk ich.«
»Sabi, komm wir beiden holen uns einen Kaffee.«
»Ich komme, Cello. Sag mal Cello, was ist das für eine Position die du Zouzou gegeben hast? Ist es weit weg von hier?«
»Die Position 8° 25’ Ost und 32° 45’ Nord, liegt mitten im Staubmeer, Sabischnuckiputzi.«
»Das ist aber echt eine reichlich nutzlose Position, Cnolloschnuckiputzi. Dann ist das mit meiner erfundenen Uhrzeitangabe ja auch nicht so schlimm«, meinte Sabi.
»Was wollen die Gringos mit diesem Unsinn, Sabi? Eine Autobahn von El Oued nach dem Kongo, bauen?«
»Sie wollen es testen, Cnollo Walker. Ein Test im Wüsteneinsatz.«
»Glaub ich nicht Sabi, das Ding hat schon vorher funktioniert. Die haben ihre Schiffe kreuz und quer durch die Ozeane gejagt und die neue Technologie ausprobiert. Die brauchen keinen Unimog im Wüsteneinsatz mit Satellitenfunk und Navigation.«
»Wir werden es noch erfahren, Cello. Gehst du noch mal zu Zouzou? Sie ist im Fahrzeug. Ich lege mich jetzt auf die Ohren.«
»Auf beide Ohren gleichzeitig? Ich bewundere dich Sabea Sabi. Wo legst du dich denn hin zum Schlafen?«
»Sag ich dir nicht, Cello, du musst mich schon suchen wenn du mir an die Wäsche willst.«
Es war bereits Mittag und der Schlaf in einer Sandkuhle, auf dem Gipfel einer kleineren Düne hatte mir gut getan. Ein leises Summen und Schwirren, wie von einem Bienenschwarm hatte mich geweckt. Ich erschrak zutiefst als ich aufwachte und in einer Entfernung von etwa zehn Kilometer eine riesige mindestens zweihundert Meter hohe und viele Kilometer breite Sandnebelwand sah. Unbeweglich stand sie dort und nicht das geringste Lüftchen schien sie auseinander treiben zu wollen. Auch unser Biwakplatz lag in völliger Windstille und auch am Horizont war nicht die geringste Spur eines aufkommenden Sandsturmes zu entdecken.
»Tonton, siehst du die Sandnebelwand? Es ist von die Staubmeer. Tonton, hast du jemals so etwas gesehen? Ich bin schon einmal mit meiner Fieseler Storch daran vorbei geflogen. Wehe, du kommst mit einem Flugzeug da hinein. Wenn die Motorfilter verstopft werden, dann bist du eine vergessene Frau.«
»Oder Mann, Zouzou!«
»Wie? Klar, ein Mann ist dann genauso vergessen. Sei nicht so kompliziert, Tonton. Hast du gut geschlafen, mon Amour? Ich nicht, die Bank in die Unimog ist nicht gut für eine zarte Zouzou wie ich eine bin.«
»Hallo Zouzou, Hallo Cnollo! Ist das ein Ding da hinten, was? Dort möchte ich jetzt nicht sein, sage ich euch. Wecken wir das Tschöpfchen auf und schauen wie es ihr geht?«
»Ich prüfe noch den Jeep und den Unimog und dann fahren wir los«, sagte ich.
»Alles klar Tonton, ich prüfe noch die Messgeräte.«
»Und ich bringe noch das Tschöpfchen aufs Töpfchen, sehe mir ihre Wunden an und dann umfahren wir das Staubmeer. Zouzou, brauchst du noch meine Hilfe bei deiner Kompasstraverse? Du weißt, ich bin in Topform wenn es um Breiten- Längen- Tiefen- und Höhengrade geht.«
»Danke Schwesterlein Sabi, ich habe alles in die Griff auf dem sinkenden Schiff. So sagen sie es doch, oder Tonton?«
»Wer sagt so?«
»Na, die Deutschen! Eine Oma von dir ist doch aus Deutschland?«
»Kann sein, Zouzou, möglich ist es schon.«
»Stell dir vor, Schwesterlein Zouzou, die Deutschen Seeleute singen sogar wenn sie am absaufen sind. Das sind Männer, nicht so wie der Cnollo!«
»Stimmt ungefähr Sabi, bevor ich euch kennen lernte war ich noch ein Mann, jetzt weiß ich selbst nicht mehr was ich bin.«
»Tonton, wenn dein Schiff absauft, was würdest du als die halbe Italiener und was sonst noch in die Blut von dir herumschwimmt, tun?«
»Bestimmt nicht absaufen, und bestimmt nicht Singen. Ich würde mir ein Brett suchen, und mit selbigen das Weite suchen, liebste Zouzou.«
»Typisch der Cnollo.«
Dreitausend Quadratkilometer Staubmeer zu linker Hand und rechts von uns der Rest riesiger Dünenfelder des Östlichen Großen Erg, der so groß ist wie die Schweiz und
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