Tanz der Aranaea (German Edition)
inzwischen Seelenlos gefurzte Onkel gab endlich Ruhe oder sein Schließmuskel hatte die Nase voll und verweigerte den Durchlass, oder seine Darmbakterien hatten endlich den Fraß namens Hammel-Klöten gleichmäßig an alle Teile seines Körpers verteilt, die nur laut genug danach geschrieen hatten.
Nur wovor du Angst hast, dass beißt dich, sagen hier die Menschen der Wüste. Ich hatte keine Angst! Ich hatte nur Angst vor Schlangenbissen, Amöbenruhr und Skorpionen. Was wollte man mehr? Dafür fielen einen keine Dachziegel auf den Kopf, weil es hier keine gab.
Mit Zöpfchen hatten wir beim tränenreichen Abschied fest vereinbart, dass wir uns im nächsten Jahr, in Genf wieder sehen werden.
***
Fort Lamy, im Tschad, am 14. Januar 1964.
Am 14. Januar befanden wir uns in Sichtweite der Stadt Fort Lamy, am Fluss Chadi, gelegen. Zouzou hatte sich zuvor mit Cheryl Hawks per Funk in Verbindung gesetzt, und sie ließ uns wissen, dass wir ihre Unterkunft in der Rue du Colonel Moll, fänden. In unmittelbarer Nähe des Hotel du Chari, am Flussufer gelegen. Mit der Bezeichnung „Unterkunft“ hat Cheryl Hawks sehr stark untertrieben. Das CIA Domizil in Fort Lamy, war eine zwei Stockwerke hohe Villa, mit einer Flachdachkonstruktion, die von einer etwa Einmeterfünfzig hohen Mauerumrandung umschlossen war. Ein Mann war auf diesem begehbaren Dach zu sehen, der ein Funkgerät in einer Hand hielt, und dem Pförtner, einem Eingeborenen, Signal gab, um das große Eisengittertor für uns zu öffnen, damit wir die fünfzehn Meter lange Auffahrt zu dieser Villa, befahren konnten. Ein Garagentor öffnete sich automatisch und Sabi lenkte den Unimog in eine großzügig bemessene Garage. Hinter uns schloss sich auch sofort wieder das Tor, und wir wurden von Cheryl Hawks, die uns an dem Tor zur Garage empfang, herzlich begrüßt.
Die Frauen begrüßten sich zuerst mit den obligatorischen Küssen nach französischer Art. Sie kannten sich nicht persönlich, aber das war kein Grund der Zurückhaltung. Meine Begrüßung fiel von meiner Seite aus etwas reservierter ab. Nicht das es mich nicht freute sie wieder zu sehen, auch ihr war eine Freude anzusehen, aber zwischen uns beiden bestand so etwas wie eine kleine, nicht erklärbare Barriere. Ihre leicht errötete Gesichtsfarbe, die sie bei meiner Begrüßung bekam, die sie im übrigen auch schon während meiner Anwesenheit mit Zöpfchen zusammen, in Biskra, zeigte, bestätigte ihre Blockade mir gegenüber und ich tat schon in Biskra nichts, um diese Barriere für sie überwindbar zu machen. Ich tat es auch nicht jetzt bei diesen Begrüßungszeremonien, in Fort Lamy. Ich erklärte ihr, dass ich den Jeep, den sie mir freundlicherweise in Biskra überlassen hatte, in Gardamis, in Libyen verkauft hatte. Für 300 US Dollar. Mehr sei nicht drin gewesen, da die Reifen verschlissen waren, und der Sandsturm die Lackierung und auch das Verdeck, in arge Mitleidenschaft gezogen hatte. Ich überreichte ihr in einem Umschlag den erhaltenen Geldbetrag für den Jeep, mit der Bemerkung, dass dieses Fahrzeug ja Eigentum der US Amerikanischen Regierung sei.
Sabi und Zouzou lockerten mit ihrer französischen Art, die ganze Unterhaltung auf. Cheryl Hawks führte uns durch das Haus, und zeigte uns die Räume die uns zu Verfügung standen. Das Haus war groß genug, so dass für jeden von uns ein Zimmer belegt werden konnte. Auch an Badezimmer mangelte es nicht, und wir beschlossen erst einmal, uns ausgiebig mit der Körperpflege zu beschäftigen.
Es war noch früher Nachmittag, und da laut Aussage von Cheryl Hawks für abends ein gesellschaftliches Treffen, in nicht allzu großen Rahmen stattfinden sollte, beschlossen Sabi, Zouzou und ich, einen kleinen Bummel durch die Geschäfte zu machen. Wir wollten uns neu einkleiden, eine Bank aufsuchen um einige Checks einzutauschen, und unterwegs eine kleine Mahlzeit einzunehmen. In der Rue Robert-Levy fanden wir die Bank Credit Lyonnais, und tauschten einige Checks in Landeswährung ein. In der Rue Gabriel-Lisette, fanden wir zwei Bekleidungsgeschäfte, die Häuser Abtour und Seduction. Hier trennten wir uns, so dass jeder nach seinem Geschmack einkaufen konnte. Wir verabredeten uns gegen sechzehn Uhr nachmittags, im Restaurant des Hotel du Chari, in der Rue du Colonel Moll. In den Geschäften Abtour und Seduction, fand ich nicht das passende für mich, und so schlenderte
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