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Tanz der Aranaea (German Edition)

Tanz der Aranaea (German Edition)

Titel: Tanz der Aranaea (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roman Lukitsch
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saß, fühlte ich mich so ausgebrannt, wie Weiland, mein italienischer Opa nach dem Viehtrieb auf der Alm. Der Kleiderschrank  sah mich mitleidig an, und schüttelte ständig seinen massigen Schädel. Wenn der wüsste! Die Eier mit Speck und  Weißbrot ließ ich stehen. Ich konnte das fette Zeug nicht riechen. Ich trank meine Kanne Tee, ohne Rum, und war bedingt der vielen Escorials, die ich mir letzte Nacht  einflößte, von meinem Tee fast wieder besoffen.
    »Herr Vancicello, ich fürchte  Marseille  bekommt ihnen nicht gut«, sagte lächelnd Sabi Loulou. 
    »Und ich fürchte, dass man den Herrn Tonton nicht alleine auf die Südfranzosen loslassen darf. Mein Herr, sie sehen ja aus, wie frisch aus der Gruft geklettert«, meinte grinsend Zouzou.
    »Ohne eueren Senf, wäre das Leben nicht zu ertragen, dass sage ich euch, darf ich  noch ein heißes Bad nehmen  und für eine Stunde in die Gruft steigen, oh ihr Grausligen Geschwistern? Ich weiß seit Wochen nicht mehr, wie das Wort  Bett  buchstabiert wird.«
    »Nein,  Francello, wir müssen nach Toulon zum Hafen. Zouzou will in die Schiff«, sagte Sabi Loulou.
    »Ich will auf das Schiff , Sabi«, protestierte Zouzou, »es heißt nicht „in die Schiff!“«
    »Wir fahren doch erst übermorgen nach Algerien«, antwortete ich schlaff.
    »Egal, Tonton, ich will in  die Schiff. Ich muss sehen wie die Schiff ist. Das Schiff heißt "Angel of Paradise"   und hat bestimmt viele schöne und lustige Rostflecke in die Schiffbauch und obendrauf auf die Dampfrohr. Und überall.«
    »Hauptsache, der Käpten hat keine Rostflecken im Seier«, sagte die unwiderstehliche Sabi Loulou.
    »Also fahren wir in die Hafen und gehen in die Schiff. Ich mache nur noch schnell die Bart ab!« 
    Die Satzstellung zu verdrehen, wie es von Zouzou mangels deutscher Grammatikkenntnisse praktiziert wurde, und die Sabi Loulou gelegentlich aus Spaß übernahm, machte auch mir zunehmend Spaß.
     
    Der wandelnde Kleiderschrank bestellte für uns  telefonisch einen Mietwagen, damit wir nach Toulon fahren konnten, um das Schiff zu inspizieren, das uns nach Algerien bringen sollte. Wir saßen noch am Frühstückstisch, und ich wollte mich nach oben begeben, als Mimi auftauchte. Mir fuhr ein Schrecken durch die Glieder, und ich konnte mich noch in letzter Sekunde in die Herrentoilette retten. Sie registrierten meine Gedanken zu einer Flucht. Eigentlich gab es keinen Grund die Flucht zu ergreifen. Wir haben zusammen nur fürchterlich gebechert. Mimi, ich, und die restliche Blase. Ich habe Mimi meine Adresse gegeben und verabschiedete  mich bereits  um drei Uhr früh. Die restlichen fünf Stunden, bis zu meinem Eintreffen im Hotel "Maison le Joyneuse" um acht Uhr morgens, benötigte ich zur Orientierung und zur  Wegfindung. Mimi ging zur Rezeption und fragte nach einen gewissen "Jean Marie Schreiver “. Das war ich, letzte Nacht! Der Kleiderschrank verdrehte die Augen und verneinte das Anliegen der schönen gewaltigen einsachtzig großen Mimi. Ein stolzes Gestell. Zouzou hörte ich sagen: »Jean Marie Schreiver?  Kenne ich nicht!«
    »Wie sieht den ihr Jean Marie aus?«, fragte Sabi Loulou. 
    »Er ist etwa einsfünfundsiebzig groß und dunkelblond mit einem Schnauzbart und sehr gepflegten Manieren. Ein schöner Mann und so kultiviert!« 
    Mimi beschrieb mich treffend und sehr geschmackvoll. Eine leichte Röte überzog ihren Alabaster-Teint. In Gedanken sagte ich mir: „Mimi, wenn alles vorbei ist, dann komme ich wieder nach Marseille und wir beide machen einen gewaltig drauf, versprochen!“
    »Jesus und alle Päpschte«, sagte die grausame Sabi Loulou,  »wo gibt es denn noch solche Männer? Was heute so herumstreunt, ist keinen sündigen Gedanken mehr Wert.«
    »Nur noch komische Tonton-Toutous streunen herum. Die guten Toutous müssen am Genfer See bei  Janine  eklige fette Schweinswürste  essen und die schlechten Toutous streunen herum und kommen spät  nach Hause.«  
    Zouzou setzte den Reigen unbarmherzig fort. Ich wusste es. Die Sache mit Willy würde sie mir nie verzeihen. Dabei meinte ich es nur gut mit Willy.
    »Ja, und die schlechten Franciscnollo-Toutous streunen auch im Park der Tante Janine herum und nuckeln an ihren Zehen. Diese Fußnuckler!« Typisch Sabi Loulou, dachte ich, und weiter, na warte, dass hast  du nicht umsonst gesagt. Und dann doch auch noch laut und betont, dass ich nie an den Füßen von Janine genuckelt habe!
    »Wir haben vielleicht einen Lolli dabei,

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