Tanz der Aranaea (German Edition)
geträumt hast oder auch nicht? Also wirklich, Francesco! Bei aller Liebe!«
»Sabi Loulou, warst du damals, nachts in meinem Zimmer und hast mich geküsst?«
»Mach die Augen zu und küss mich Francesco!«
»Hey, Tonton, Sabi Loulou! Hört endlich auf mit die knutschen. Die Zoll ist an die Bord und wir müssen in den Hafen schiffen.« Zouzou drängte sich sanft zwischen uns und legt ihre Arme um unsere Schultern.
»Gib mir auch so einen Kuss, Tonton. So wie du es mit Loulou gemacht hast. Kein Bisous nach links und nach rechts. Ich will einen in die Mitte haben!«
»Zouzou! Unsere Tante, Eh..unsere Janine hat Recht. Tonton und Francesco und Frantschiee, die drei küssen wie der Erzengel Cheliff.«
»Wer issen das?«, fragte ich sanft.
»Später Francesco. Jetzt schwören wir uns erst mal was.«
»Ich will erst die Kuss von die Tonton. Erst die Vergnügen dann die Arbeit! Nach dem Vergnügen halten wir uns fest die Hände und schwören uns, dass uns nichts und niemand auf dem Weg nach dem Kongo trennen werden!«
»Ich, Sabea Bergerac, genannt Sabi Loulou, schwöre, dass wir für immer zusammenbleiben und uns gegenseitig niemals verlassen, wie eine Horde Fußpilze.«
»Ich, Solange Bergerac, genannt Zouzou Zizanie, schwöre, dass die Sabi Loulou und die Zouzou Zizanie, also ich, immer auf die Tonton aufpassen und er sich nie fürchten muss in die
wilde Wüste, weil wir bei ihm sind.«
»Ich, Francesco Vancelli, schwöre, dass ich euch in der wüsten Wüste nur erlesene Speisen aus der Dose zubereiten werde, und das ich kein Katzenfutter beimische und das ich euch abknutsche zu jeder Tageszeit, und natürlich auch zur Nachtzeit und wann immer ich will - Aua. Hört auf - ich nehme alles zurück. Und außerdem gehen wir nach Mali und nicht in den Kongo!«
Die Angel of Paradise, lag eine halbe Seemeile vor dem Hafen von Algier und sollte bald weiter nach Bougie fahren, oder Bejaia, wie die Araber zu dieser Stadt sagen.
Die Passkontrolle hatten wir hinter uns und ein kleines Motorboot von Ramos, schipperte uns zum Hafen von Algier. Der Abschied von Ramos y Alcartrez Valie und Eamon de Galiano seinem Maat, sowie dem Maschinist Jose de Valle de los Caidos und nicht zu vergessen dem einzähnigen Smutje Avarez de Molinas y Guevaras, war nach spanischer Art laut, herzlich und mit allen Schutzheiligen versehen.
Der Schiffsjunge mit dem gewöhnlichen Name Velez Duenas bekam die ehrenvolle Aufgabe, die wertvollste Fracht die Ramos je an Bord hatte, zum Hafen zu schippern. Ramos erklärte es jedenfalls mit großzügiger Gestik.
Das kleine Boot von Ramos näherte sich dem Hafen von Algier, einem der größten Häfen des Mittelmeeres. Ich sah die Dichtgedrängten Dächer der Altstadt, der Casbah, die einer unregelmäßigen riesigen Sitzreihen eines mächtigen Amphitheaters glichen.
Ein besonders erhebender eindrucksvoller Anblick war diese etwa 1500 Meter lange Arkaden Konstruktion die bis zu 15 Meter Höhe anstieg.
***
15. Dezember 1963. Sonntag .
An der Mole de Peche, unserem Anlegeplatz, befanden sich Menschen aller Rassen. Orientale, Schwarze, Inder, Gelbe, wenige Weiße und Mischlinge aller Rassen, Fische und Gestank, und Dreck. Nicht gerade die feinste Adresse hier an der Fischereimole. Und dann gab es natürlich noch uns, Solange Zouzou Bergerac, Sabi Loulou Bergerac, und mich, Francesco Maria "Tonton" Vancelli.
In den echten, falschen Reisepässen, war Zouzou als Chiara Vancelli eingetragen; als meine Ehefrau! Und Sabi Loulou als Bijou Vancelli, dem Namen nach eine Schwester von mir, und was für eine! Die eine hatte als Mikro-Biologin zu fungieren, und die andere als Ärztin für Tropenkrankheiten, und beide in humanitärer Angelegenheit auf dem Weg nach Mali.
Es bliebe nur zu hoffen, das niemand ihre beruflichen Qualitäten in Anspruch nehmen würde. Ich war unverändert der allseits nicht unbekannte Reiseautor Vancelli von der Ullrich Wegener-Agentur, in Zürich.
Bettler hinkten in fleckigen, schmutzigen Djellabahs auf uns zu, und alte zahnlose Weiber boten uns Ziegenkäse an. Ziegenkäse, der sich in vor Dreck starrende Säcke befand. Die Brühe quoll aus den porösen Säcken und bildete kleine Pfützen auf dem Asphalt. Kleine Stände an denen es gebackene Mehlfladen gab, allerlei Gemüsesorten und Obst, vielfältige Gewürze und gekochte
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