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Tanz der Liebenden

Tanz der Liebenden

Titel: Tanz der Liebenden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sonja Sajlo-Lucich Nora Roberts
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Richtung Küche. „Ja, die bin ich.“ Über die Schulter schenkte sie Brody ein viel sagendes Lächeln. Erwischt, dachte sie. „Die Küche ist da hinten.“
    „Ich weiß, wo die verdammte Küche ist“, knurrte er.
    „Dad hat ‘verdammt’ gesagt“, verkündete Jack keck.
    „Ich hab’s auch gehört. Vielleicht sollte er deshalb keine Kekse bekommen.“
    „Erwachsene dürfen ruhig ‘verdammt’ sagen, Aber sie dürfen nicht Sch…“
    „Jack!“
    „Trotzdem sagt er das manchmal. Und einmal“, fuhr Jack verschwörerisch flüsternd fort, „da hat er sich mit dem Hammer auf die Hand gehauen, und dann hat er ganz viele Schimpfwörter gesagt, alle auf einmal.“
    „Wirklich?“ Kate war hingerissen von dem Jungen. „Hintereinander oder durcheinander?“ Sie zog einen Stuhl für ihn hervor.
    „Alle ganz durcheinander. Und ganz oft.“ Jack grinste strahlend. „Kann ich drei Marshmallows haben?“
    „Aber sicher. Hängen Sie die Jacke doch da drüben an den Haken, Brody.“ Sie schenkte ihm ein strahlendes Lächeln, dann machte sie sich daran, heiße Schokolade zuzubereiten.
    Und zwar richtige, nicht dieses Fertigzeug aus der Tüte, wie Brody auffiel. Viel echte Schokolade, frische Milch. „Wir wollen Sie nicht aufhalten“, sagte er.
    „Das tun Sie nicht, ich habe Zeit. Ich habe meiner Mutter heute Morgen im Laden geholfen, im Moment ist unheimlich viel los. Brandon übernimmt die Nachmittagsschicht. Das ist der Baseballhandschuh meines Bruders“, sagte sie zu Jack, der sofort hastig seine Hand zurückzog.
    „Ich wollte nur mal sehen.“
    „Ist schon in Ordnung. Du kannst ihn ruhig mal nehmen, Brandon hat bestimmt nichts dagegen. Magst du Baseball?“
    „Ich spiele T-Ball, und nächstes Jahr, wenn ich alt genug bin, darf ich in die Bambini-Liga.“
    „Brand hat auch schon als kleiner Junge mit T-Ball angefangen, und dann war er bei den Bambini. Jetzt spielt er in der Nationalliga, für die L.A. Kings.“ Kate lächelte dem Jungen zu.
    Jacks grüne Augen wurden rund und groß. „So richtig echt?“
    „So ganz richtig echt.“ Zu Jacks Entzücken stülpte sie ihm den Handschuh über. „Wenn deine Hand groß genug ist, spielst du ja vielleicht auch.“
    „Mannomann, ein echter Baseballhandschuh von einem richtigen Baseballspieler, Dad!“
    „Wow, das ist echt cool.“ Brody gab auf. Er konnte niemanden auf Distanz halten, der seinem Sohn ein solches Erlebnis verschaffte. Er wuschelte Jack durchs Haar und lächelte Kate an. „Darf ich auch drei Marshmallows haben?“
    „Aber sicher.“
    Der Junge ist ein Goldstück, dachte Kate, während sie heiße Schokolade zubereitete und Kekse auf einen Teller legte. Sie hatte eine Schwäche für Kinder.
    Das Band zwischen Vater und Sohn war nicht zu übersehen. Unverbrüchlich, absolut reißfest und voller Liebe. Am liebsten hätte sie beide dafür umarmt.
    „Lady?“
    „Sag Kate zu mir.“ Sie stellte einen Becher dampfender Schokolade vor Jack hin. „Vorsicht, es ist heiß.“
    „Kate, warum tragt ihr eigentlich so komische Sachen, wenn ihr tanzt? Dad hat gesagt, er hat keine Ahnung.“
    Innerlich stöhnte Brody auf. Die verschiedenen Kekse auf dem Teller beanspruchten plötzlich seine ganze Aufmerksamkeit.
    Kate stellte die anderen Becher auf den Tisch und setzte sich dann. „Das sind Kostüme. Sie helfen uns dabei, die Geschichte zu erzählen, die wir tanzen.“
    „Wie kann man denn eine Geschichte mit Tanzen erzählen? Ich kenne nur Geschichten mit Wörtern.“
    „Es ist genauso wie das Erzählen, nur eben mit Musik und Bewegungen. Wenn du ‘Jingle Bells’ hörst, nur die Musik, woran denkst du dann?“
    „An Weihnachten. Bis dahin sind es nur noch fünf Tage.“
    „Richtig. Und wenn du zu dem Lied tanzen würdest, dann wären die Bewegungen schnell und fröhlich. Du denkst dabei an Schlittenfahrten und Schneeballschlachten. Aber wenn du ‘Stille Nacht, Heilige Nacht’ hörst, dann würdest du dich langsam und feierlich bewegen, nicht wahr?“
    „Ja, wie in der Kirche.“
    Der Junge ist clever, dachte sie. „Genau. Irgendwann kommst du einmal bei meiner Schule vorbei, dann zeige ich dir, wie man eine Geschichte mit Tanz erzählen kann.“
    „Dad wird vielleicht deine Schule bauen.“
    „Ja, vielleicht.“
    Sie öffnete den Ordner, den er mitgebracht hatte. Interessant, dass sie den Kostenvoranschlag achtlos beiseite legt und direkt zu den Planzeichnungen übergeht, dachte Brody. Offene Möglichkeiten sind wichtiger als

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