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Tanz der Liebenden

Tanz der Liebenden

Titel: Tanz der Liebenden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sonja Sajlo-Lucich Nora Roberts
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Einschränkungen. Brody rutschte mit seinem Stuhl näher heran, um mit ihr gemeinsam die Zeichnungen durchzugehen.
    Sie roch besser als die Kekse und die Schokolade, und das sollte was heißen.
    „Das gefällt mir.“ Sie wandte ihm ihr Gesicht zu. Hielt seine Augen mit ihrem Blick fest. „Es gefällt mir sogar ausgesprochen gut.“
    „Ich habe auch ein paar Linien gemalt“, ließ sich Jack vernehmen.
    „Du hast gute Arbeit geleistet“, sagte sie lächelnd zu ihm, dann studierte sie wieder die Zeichnungen, während Brody versuchte, die Knoten in seinem Magen zu lösen.
    Sie sah alles genau durch, machte Anmerkungen, teilte die Blätter auf in „abgelehnt“, „gut“ und „möglich“.
    Sie war beeindruckt. Beeindruckt von seinen Ideen, von seiner Gründlichkeit, seinem Können. Bessere Pläne hätte sie von einem Architekten nicht bekommen können.
    Schließlich legte sie die Zeichnungen beiseite und nahm den Kostenvoranschlag auf. Ging mit dem Finger die Zahlenreihen durch. Und schluckte.
    „Nun, hübscher Jack.“ Sie legte das Blatt auf den Tisch zurück. „Du und dein Dad, ihr habt den Auftrag.“
    Jack stieß ein Triumphgeheul aus, und da niemand es ihm verboten hatte, nahm er sich noch einen Keks.
    Brody war sich nicht bewusst gewesen, dass er die Luft angehalten hatte. Bis seine Lungen die überschüssige Luft unbedingt ausstoßen wollten. Er riss sich zusammen und ließ den Atem langsam weichen, achtete darauf, dass er nicht nach Luft schnappte. Das hier war sein größter Auftrag, seit er nach Virginia zurückgekommen war.
    Das bedeutete, dass er und seine Männer über den Winter ihr Auskommen hatten. Er brauchte niemanden saisonbedingt zu entlassen oder Kurzarbeit einzuführen. Der Gewinn würde ihm endlich Raum zum Atmen geben.
    Und mal ganz abgesehen von den praktischen Erwägungen – es hatte ihn gepackt, er wollte dieses Gebäude in die Finger kriegen, es wieder herrichten und in altem Glanz erstrahlen lassen. Der einzige Haken an der Sache war, dass er dabei besagte Finger von Kate lassen musste.
    „Danke, dass Sie uns anheuern.“
    „Ich werde Sie daran erinnern, wenn ich Sie in den Wahnsinn treibe.“
    „Das haben Sie von Anfang an getan. Haben Sie einen Stift?“
    Sie lächelte, stand auf, um ihn zu holen. Dann stützte sie sich auf den Tisch und setzte ihre Unterschrift auf die Auftragsbestätigung. „Sie sind dran.“ Sie reichte ihm den Kugelschreiber, nahm ihn wieder zurück, sah zu Jack.
    „Jack?“
    „Hm?“ Er hatte Krümel am Kinn. Als er den strengen Blick seines Vater sah, verbesserte er sich sofort. „Ich meine, ja bitte, Ma’am?“
    „Kannst du deinen Namen schreiben?“
    „In Druckbuchstaben. Ich kenne das ganze Alphabet, und Dad und Jack und ein paar andere Wörter kann ich auch schon schreiben.“
    „Gut. Dann komm her und unterschreibe auch.“ Sie neigte leicht den Kopf. „Schließlich hast du mitgezeichnet. Du willst doch auch angeheuert werden, oder?“
    „Klar!“ Er sprang vom Stuhl, verteilte mehr Krümel. Die Zunge fest zwischen die Lippen gepresst, schrieb er mit äußerster Sorgfalt seinen Namen unter den seines Vaters.
    „Sieh nur, Dad, das bin ich!“
    „Ja, ich seh’s.“ Erschüttert und bewegt sah Brody zu Kate auf. Was, zum Teufel, sollte er jetzt tun? Sie hatte ihn an seinem schwächsten Punkt getroffen.
    „Jack, geh dir die Hände waschen.“
    „Aber die sind doch gar nicht dreckig.“
    „Wasch sie dir trotzdem.“
    „Du findest das Bad am Ende des Korridors, Jack“, sagte Kate sanft. „Zähl die Türen, auf der Seite, wo deine Hand ist, mit der du schreibst. Es ist die zweite.“
    Jack murrte vor sich hin, aber er hüpfte aus dem Raum.
    Brody stand auf. Sie wich nicht zurück. Nein, natürlich nicht, dachte er. Also stießen sie kurz zusammen, und sein Körper war sofort in höchster Alarmbereitschaft.
    „Das war sehr nett von Ihnen. Sie haben ihm das Gefühl gegeben, dass er dazugehört.“
    „Aber er gehört doch dazu, das ist so offensichtlich.“ Aber da war noch etwas, das sie loswerden musste. „Das war keine ausgeklügelte Taktik von mir, Brody.“
    „Ich sagte, es war nett.“
    „Schon, aber Sie haben sich auch gefragt, ob ich nicht eine Strategie verfolge. Brody, ich will mit Ihnen schlafen, und ich bin sehr zielorientiert, wenn ich etwas erreichen will. Aber ich würde nie Ihren Sohn benutzen, um das zu bekommen, was ich haben will.“
    Sie nahm seinen leeren Becher und wollte sich umdrehen. Brody legte eine Hand an

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