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Tanz der Liebenden

Tanz der Liebenden

Titel: Tanz der Liebenden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sonja Sajlo-Lucich Nora Roberts
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baufälligen Gebäudes?
    Er fühlte den schneidenden Dezemberwind im Gesicht und die Hitze, die durch seine Adern schoss. „Sehen Sie …“ Er packte sie bei den Armen. Der Mantel rutschte von ihren Schultern, Brody spürte die durchtrainierten Muskeln ihrer Arme durch den Stoff ihres Jacketts.
    „Das tue ich doch die ganze Zeit.“ Ihr Blick hielt ihn gefangen. So männlich, dachte sie. Und so frustriert. „Mir gefällt, was ich sehe.“
    Ihre Augen waren grau, geheimnisvoll und undurchdringlich wie dichter Rauch. Er brauchte jetzt nur seinen Kopf zu beugen, oder besser, er würde sie hochheben, bis ihre sinnlichen weichen Lippen mit diesem selbstzufriedenen Lächeln mit seinem Mund auf einer Höhe waren …
    Er hatte die ungute Ahnung, dass er genauso gut eine Hochspannungsleitung berühren könnte. Der Effekt wäre der gleiche – tödlich.
    „Ich sagte Ihnen bereits, dass ich nicht interessiert bin.“ Er wollte sich abwenden, hatte jedoch nicht mit der Hartnäckigkeit einer Kate Kimball gerechnet.
    „Stimmt. Aber Sie haben gelogen.“ Um es ihm zu beweisen, stellte sie sich auf die Zehenspitzen und biss ihn leicht in die Unterlippe. Der Griff seiner Hände an ihren Armen wurde schraubstockartig. „Sehen Sie?“ flüsterte sie. „Sie sind interessiert. Sie wollen es nur nicht sein.“
    „Das kommt aufs Gleiche heraus.“ Er ließ sie los und nahm seinen Werkzeugkasten. Verdammt, seine Hände zitterten!
    „Der Meinung bin ich nicht, aber ich will auch nicht drängen. Ich würde mich gern mit Ihnen treffen, wenn es Ihnen irgendwann passt. Da wir ähnliche Ansichten über das Haus haben und mir viele Ihrer Ideen gefallen, hoffe ich, dass wir in der Zwischenzeit gut zusammenarbeiten werden.“
    Er stieß zischend den Atem aus. Kalt und klar wie ein Januartag, dachte er. Während er gereizt, völlig überhitzt und durcheinander war.
    „Sie sind ein harter Brocken, Kate.“
    „Ich weiß. Aber ich werde mich nicht dafür entschuldigen, dass ich so bin, wie ich bin. Ich erwarte Ihren Kostenvoranschlag und die Unterlagen, über die wir gesprochen haben. Sollten Sie noch mehr ausmessen müssen, wissen Sie ja, wo Sie mich erreichen können.“
    „Ja, das weiß ich.“
    Sie rührte sich nicht, blieb auf der Veranda und sah ihm nach, als er zu seinem Wagen ging und davonfuhr. Er wäre erstaunt gewesen, hätte er gehört, wie heftig sie den Atem ausstieß. Überrascht, wenn er gesehen hätte, wie sie sich langsam auf die Stufen setzte.
    Sie war keineswegs so kalt und klar wie ein Januartag. Im Gegenteil, sie brauchte den Wind, um abzukühlen. Und um die Frösche in ihrem Bauch zur Ruhe zu bringen.
    Brody O’Connell, dachte sie. War es nicht seltsam und faszinierend, dass ein Mann, den sie nur zwei Mal getroffen hatte, eine solche Wirkung auf sie ausübte? Sie war Männern gegenüber nicht schüchtern, aber sie war wählerisch. Der Freund, den sie Brody so offen ins Gesicht geschleudert hatte, war einer jener drei Männer, die sie in ihr Leben – und in ihr Bett – gelassen hatte. Männer, für die sie tiefe Gefühle gehegt hatte.
    Und doch … Schon nach dem zweiten Treffen – eigentlich war es ja erst ein richtiges Treffen gewesen, gestand sie sich ein – wollte sie Brody in ihrem Bett haben.
    Also würde sie jetzt ganz logisch und sachlich vorgehen. Erst einmal musste sie sich beruhigen, wieder einen klaren Kopf bekommen. Dann würde sie sich überlegen, wie sie Brody am besten dorthin bekam, wo sie ihn haben wollte.

3. KAPITEL
    J ack saß an dem Doppelschreibtisch, den er und sein Dad „ihr Büro“ nannten, und schrieb eifrig in Druckbuchstaben das Alphabet auf. Das war sein Job, genau wie sein Dad auf der anderen Seite seine Arbeit erledigte.
    Allerdings sahen das Millimeterpapier, die Lineale und Zirkel viel interessanter aus als dieses Alphabet. Aber Dad hatte ihm versprochen, wenn er erst alle Buchstaben aufgeschrieben hatte, würde er auch ein Blatt von dem Millimeterpapier bekommen.
    Dann würde er ein riesengroßes Haus darauf malen, so wie ihr Haus, und die alte Scheune auch, die Dads Werkstatt war. Und natürlich mit viel Schnee drumherum. Zwei Meter Schnee und Millionen und Trillionen von Schneemännern.
    Und einen Hund.
    Grandpa und Grandma hatten einen Hund, Buddy. Buddy war schon alt, aber es machte Spaß, mit ihm zu spielen. Eines Tages, wenn Jack groß sein würde, dann würde er einen eigenen Hund bekommen. Er würde ihn Mike nennen und Ball mit ihm spielen, und abends würde Mike dann

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