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Tanz der Liebenden

Tanz der Liebenden

Titel: Tanz der Liebenden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sonja Sajlo-Lucich Nora Roberts
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machte es offensichtlich gut. Sie respektierte das. Bewunderte es.
    Vielleicht war sie ein bisschen vorschnell vorgegangen, hatte zu hastig auf reine Chemie reagiert. Sie strich leicht mit einem Finger über ihren Mund und erinnerte sich an das Gefühl und den Geschmack seiner Lippen. Kein Wunder, dass sie so vorgeprescht war.
    Aber vielleicht war es angebracht, sich etwas mehr Zeit zu lassen. Es konnte nichts schaden, ihn erst besser kennen zu lernen.

4. KAPITEL
    „E rdbeben”, sagte Kate. „Schneestürme“, hielt Brandon dagegen. „Smog.“ „Schneeschaufeln.“ Sie warf ihr langes Haar zurück. „Das Schauspiel der wechselnden Jahreszeiten.“
    Er zog spielerisch an ihrem Haar. „Endloser Strand und Sonnenschein.“
    Seit Jahren schon stritten sie sich über die Vor- und Nachteile von Ost- und Westküste. Im Moment benutzte Kate diese Debatte, um sich vom Trennungsschmerz abzulenken. In einer Stunde würde Brandon abfahren.
    Das ist nur nachweihnachtliche Melancholie, versicherte sie sich selbst. Erst die ganze Aufregung, die Vorbereitungen, dann das friedliche Fest im Kreis der Familie. Danach waren die Kimballs zwei Tage in New York gewesen, um all die vielen Familienmitglieder zu besuchen.
    Jetzt war es kurz vor Silvester. Freddie, ihre Schwester, war in New York bei ihrem Mann Nick und den Kindern. Und Brandon auf dem Weg zurück nach Los Angeles.
    Sie überblickte die saubere, ruhige Straße, während sie weitergingen, und lächelte dünn. „Verkehrschaos.“
    „Blondinen mit Traumkörpern in offenen Cabrios.“
    „Du bist ja sooo leicht zu beeindrucken.“
    „Stimmt.“ Er schlang den Arm um ihren Nacken und nahm sie in den Schwitzkasten. „Aber genau das liebst du doch an mir. He, guck mal. Da stehen Männer und schwere Lkws vor deinem Haus.“
    Sie sah die Straße hinunter. Ein ganzer Konvoi von Baufahrzeugen und Männer, die Material abluden. Brody verschwendet wirklich keine Zeit, dachte sie.
    Sie gingen um das Haus herum, stiegen über Bauschutt und kleine Hügel gefrorenen Wintergrases zum Hintereingang, von wo der Lärm erklang. Hier schien das Zentrum der Aktivitäten zu liegen. Ein Radio plärrte – ein Country-Song – und es roch nach Schmutz, nach Schweiß und seltsamerweise nach Mayonnaise.
    Kate umrundete eine Schubkarre und lugte die Hintertreppe hinunter. Eine dicke Holzbohle diente als Rampe. Orangefarbene Verlängerungskabel schlängelten sich an der Wand in den Keller hinunter. Überall hingen Baulampen, an Nägeln oder Haken. Die nackten Glühbirnen warfen grelles Licht und ließen den Keller wie eine archäologische Ausgrabungsstätte wirken.
    Kate erblickte Brody. Er trug schmutzige Jeans und schwere Stiefel und nagelte gerade ein Brett an. Obwohl es so kalt war, dass der Atem in der Luft stand, hatte er seine Jacke ausgezogen. Kate konnte jeden einzelnen Muskel unter dem Hemd erkennen, während er sich bewegte.
    Sie hatte Recht gehabt. Er sah großartig aus in Arbeitskleidung.
    Einer der Arbeiter schaufelte Erde in eine Schubkarre. Jack war auch da. Mit einer kleinen Kinderschippe grub und schaufelte er und war ganz konzentriert bei der Sache.
    Jack war es, der sie zuerst bemerkte. Er hüpfte aufgeregt umher. „Ich grabe deinen Keller aus! Dafür kriege ich einen Dollar. Zu Weihnachten habe ich einen Betonmischer geschenkt bekommen. Soll ich ihn dir zeigen? Bitte, du musst ihn sehen!!“
    „Ja, gern.“
    Sie stand schon auf der Rampe, als Brody ihr entgegenkam und ihr den Weg versperrte. „Du bist nicht passend angezogen, um hier unten im Dreck zu wühlen.“
    Sie sah auf ihre Wildlederstiefel. „Wo du Recht hast, hast du Recht. Hast du eine Minute Zeit?“
    „Jack“, rief er seinem Sohn zu. „Lass uns eine kleine Pause machen.“
    Brody blinzelte gegen die helle Wintersonne, als er nach oben kam, Jack im Schlepptau.
    „Das ist mein Bruder Brandon. Brand, Brody O’Connell und Jack.“
    „Nett, Sie kennen zu lernen.“ Brody hob lieber nur die lehmverkrustete Hand zum Gruß. „Ich habe Sie spielen sehen. Ein wahres Vergnügen.“
    „Danke. Das Gleiche kann ich auch über Ihre Arbeit sagen.“
    „Bist du der Baseballspieler?“ Jack starrte ehrfurchtsvoll zu Brandon auf.
    „Der bin ich.“ Brandon ging in die Hocke. „Magst du Baseball?“
    „Und wie! Ich habe deinen Handschuh gesehen. Ich habe auch einen. Und einen Schläger und einen Ball und überhaupt alles.“
    Kate wusste, dass Brandon vorerst mit Jack beschäftigt war, sie konnte die beiden ruhig

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