Tanz der Liebenden
Finger zerrten an der feinen Spitze, die das letzte Hindernis bildete, zerrissen sie.
Ihre Fingernägel in seinem Rücken stachelten ihn nur mehr an, die blinde Fassungslosigkeit in ihren Augen, als er mit einem einzigen kräftigen Stoß von ihr Besitz nahm, ließ ihn einen unbarmherzigen Triumph verspüren.
Sie bog ihm ihre Hüften entgegen, ihr beweglicher Körper wurde von Schauern geschüttelt. Sie klammerte sich an ihn und schrie lustvoll auf, als der Höhepunkt sie überwältigte. Lehnte sich zurück, damit er sich nehmen konnte, was er brauchte.
Als er sie freigab, lag sie einfach da, fühlte sich wie geschmolzenes Wachs, schwach, gesättigt.
Sie war wild und rücksichtslos von einem Mann genommen worden. Sie hatte es zugelassen.
Sie fühlte sich großartig.
Auch wenn seine Sicht noch nicht ganz klar war, betrachtete Brody ihr Gesicht, dann das, was von ihren Kleidern übrig geblieben war.
„Ich habe deine Bluse zerrissen.“ Als sie ihre Augen öffnete, erkannte er die träge Zufriedenheit einer gesättigten Frau. „Und das hier auch.“ Er hielt die zerfetzten Reste ihres Spitzenslips hoch. „Aber ich werde mich nicht entschuldigen.“
„Ich habe auch keine Entschuldigung verlangt.“
„Gut. Denn wenn du es getan hättest, wäre ich gezwungen gewesen, dich wieder nach draußen zu schleppen – diesmal nackt – und noch einen Nachbarn zu finden. Aber so leihe ich dir ein Hemd von mir. Ich habe noch eins im Wagen.“
Sie setzte sich auf und nahm sein Hemd entgegen. Die Euphorie, die sie fühlte, wurde langsam schwächer. „Streiten wir uns noch?“
„Ich für meinen Teil habe zu Ende gestritten. Es liegt also ganz bei dir.“
Sie sah auf. Seine Augen blickten jetzt klar und sehr durchdringend. Diesmal war es an ihr, unsicher zu sein und nach Worten zu suchen. Sie öffnete den Mund, schloss ihn wieder und schüttelte den Kopf.
„Sag schon. Lass uns die Sache ein für alle Mal bereinigen – hier und jetzt.“
„Du hast meine Gefühle verletzt.“ Es war so erniedrigend, es zuzugeben. Mit Wut konnte sie viel einfacher umgehen als mit Schmerz.
„Das habe ich schon kapiert.“ Er nahm ihr das Hemd aus den Fingern und legte es ihr über die Schultern. „Dafür entschuldige ich mich. Falls es dir hilft – du hast meine auch verletzt.“
„Was machen wir nur, Brody?“
„Ich vermute, wir versuchen einander kennen zu lernen. Das, was zwischen uns ist, ist mir nicht peinlich, Kate. Ich will nicht, dass du das denkst. Aber ich wüsste nicht, wie ich es beschreiben sollte. Ich kann nicht damit umgehen – noch nicht.“
Sie zog sich das geliehene Hemd über. „Immerhin ist das ehrlich. Mehr kann man wohl nicht verlangen.“ Aber es tat weh. Sehr. Weil sie sich in ihn verliebt hatte und er sich nicht in sie. Was natürlich nicht zwingend hieß, dass er sich nie in sie verlieben würde. Sie rang sich ein kleines Lächeln ab und küsste ihn leicht. „Du bist kein Idiot. Ich entschuldige mich dafür, dass ich dich so genannt habe.“
„Du hast mir noch etwas viel Schlimmeres gesagt, nicht wahr?“
Ihr Lächeln wurde breiter. „Vielleicht.“
„Ich werde mir ein Ukrainisch-Lexikon zulegen.“
„Viel Glück. Da stehen längst nicht alle Schimpfwörter drin.“
„Ich werde mir trotzdem eines beschaffen.“ Er stand auf und zog sie auf die Füße. „Jetzt muss ich meinen Jungen abholen.“
Seine Haare standen wirr in alle Richtungen ab, seine Augen funkelten vor Zufriedenheit, und sein Oberkörper war nackt. Er sah so unglaublich sexy aus. Und er war ein Vater, der seinen kleinen Sohn vom Schulbus abholen musste.
„Das ist ein großer Teil davon, nicht wahr?“ fragte sie. „Von deinem Problem, das du mit unserer Beziehung hast, oder? Den Mann und den Vater unter einen Hut zu bringen.“
„Vielleicht. Ja“, gab er schließlich zu. „Kate, es hat niemanden gegeben, seit ewig langer Zeit …“ Er strich sich das Haar zurück, versuchte es zu ordnen. „Connie war sehr lange Zeit krank.“ Er konnte jetzt nicht darüber reden, konnte nicht dorthin zurückgehen. „Jack hatte keinen sehr glücklichen Start. Wir beide wahrscheinlich nicht. Ich muss versuchen, es wieder gutzumachen.“
„Das hast du schon. Und du machst es immer noch. Ich weiß, es ist ein Balanceakt, aber ich bin sehr gut im Balancieren. Solange wir beide es wollen.“
„Ich will es.“
Ruhe kam über sie und ihr schmerzendes Herz. „Gut, so weit sind wir uns dann wohl einig. Und jetzt geh und hole Jack
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