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Tanz der Sinne

Tanz der Sinne

Titel: Tanz der Sinne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Jo Putney
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nicht mit ihm gehen.«
    Kit war so gerührt, daß sie nicht gleich antworten konnte. »Mir wäre es so gegangen«, sagte sie leise, »aber ich wußte nicht, daß du genauso fühlst.« Sie zögerte und fragte sich, ob sie ihr die Frage stellen sollte, die sie quälte, seit sie Jason kennengelernt hatte.
    Natürlich merkte Kira es. »Du verschweigst mir doch etwas?«

    »Warum hast du ihm nichts von mir erzählt?«
    fragte Kit, bemüht, sich nicht anmerken zu lassen, wie verletzt sie war. »Er wußte nur, daß es mich gibt, aber nicht, daß wir Zwillinge sind, und noch viel weniger, was das bedeutet. Hast du dich meinetwegen geschämt?«
    »Nein, Kit! Wie kommst du nur auf so etwas?«
    »Warum hast du dann nichts gesagt?«
    Nach langem Schweigen sagte Kira stockend:
    »Ich gebe es nur ungern zu – es kling so schrecklich albern. Aber… ich hatte Angst, daß du ihm besser gefallen könntest als ich.«
    Kit setzte sich bolzengerade auf. »Bist du verrückt geworden? Kein Mann hat mich je dir vorgezogen!«
    »Das ist nicht komisch«, sagte Kira ungeduldig.
    »Ich kann deine falsche Bescheidenheit nicht ausstehen. Es ist schlimm genug, daß du mir im Denken und im Reden überlegen bist – du mußt mich nicht auch noch beim Bescheidensein ausstechen.«
    Kit keuchte über die Ungerechtigkeit dieser Bemerkung. »Wenn ich bescheiden bin, dann deswegen, weil ich allen Grund dazu habe.« Ihre Stimme zitterte bei dem Gedanken an Lucien.
    »Ich hab’ mein ganzes Leben in deinem Schatten gestanden. Die ruhige Schwester. Die langweilige.
    Die, die nicht Kristine ist. Sie sieht genauso aus, aber aus irgendeinem Grund ist sie nicht so hübsch. Es hat mir nichts ausgemacht, aber du hast kein Recht, mir Heuchelei vorzuwerfen!«
    Kira biß sich auf die Lippen. »0 Kit, es tut mir schrecklich leid. Meine Nerven sind am Ende, aber ich sollte es nicht ausgerechnet an dir auslassen.«

    Wieder fielen sie einander in die Arme, beide den Tränen nahe. Kit dachte an ihre Kindheit, als sie ins selbe Bett schlüpften und verknäult wie junge Katzen einschliefen. Ein Leben ohne ihre Zwillingsschwester war undenkbar.
    Schließlich machte Kit sich los. »Hast du schon einmal gemerkt, daß wir uns nach einer Trennung immer streiten, und immer wegen irgendeiner Kleinigkeit?«
    Kira setzte sich auf und nahm wieder die Hand ihrer Schwester. »Du hast recht, es passiert jedesmal. Was meinst du, woran es liegt?«
    »Weil wir einander so vermissen.« Nach einer friedlichen Pause setzte Kit hinzu: »Ich kann immer noch nicht glauben, daß du mich je für eine Rivalin bei Jason gehalten hast. Zu allererst würde ich dir das nie antun, und außerdem vergöttert der Mann den Boden, den du betrittst.«
    »Ich weiß, daß du nie absichtlich versucht hättest, ihn für dich zu gewinnen, aber Männer sind immer so fasziniert von dir«, sagte Kira reumütig. »Ich bin so ein leichtlebiges Geschöpf. Du bist klüger, und stärker, und du hast etwas Geheimnisvolles an dir, das Männer verrückt macht. Ich habe eigentlich weder an Jason noch an dir wirklich gezweifelt – aber weil ihr mir beide so wichtig seid, habe ich einfach ein bißchen Angst gehabt.«
    »Sprechen wir über dieselbe Person?« sagte Kit ungläubig. »Ich als geheimnisvolle Circe? Du bist nicht ganz bei Trost, große Schwester. Damals in Kendal warst du diejenige, die ständig von Verehrern belagert wurde.«
    Kira zuckte die Achseln. »Das waren dumme Jungen, kerne Männer, und für die war es leichter, mit einer Plaudertasche wie mir zu reden als mit dir. Oh, ein paar von ihnen waren in mich verschossen, aber die Hälfte wollte über mich an dich herankommen. Deine Intelligenz hat sie alle furchtbar eingeschüchtert, weißt du. Ich habe immer gewußt, daß du dich selbst finden wirst, wenn du älter bist und erwachsene Männer mit gesundem Selbstvertrauen triffst.«
    »Und was ist mit Philip Burke?« fragte Kit, und der Gedanke versetzte ihr selbst jetzt noch einen leisen Stich. »Ich habe mir so gewünscht, daß er mich bemerkt, aber für ihn habe ich gar nicht existiert.«
    »Der? Ach, der war nur einer von diesen Leuten, die mit eineiigen Zwillingen Schwierigkeiten haben«, sagte Kira abschätzig. »Er brauchte etwas zu tun, während er in Kendal war, deswegen hat er beschlossen, mir
    hinterherzulaufen. Das hat er getan, und prompt bist du für ihn unsichtbar geworden. Tut mir leid, daß dir das soviel ausgemacht hat, aber ehrlich, er war es nicht wert.«
    »Wenn man bedenkt, daß ich ihn

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