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Tanz der Sinne

Tanz der Sinne

Titel: Tanz der Sinne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Jo Putney
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Anziehungskraft, und sagte: »Wenn Sie hoffen, mich mit Überredung in Ihr Bett zu locken, haben Sie sich geirrt.«
    Er schenkte ihr ein träges Lächeln. »Ich verfüge über unendliche Geduld, solange ich am Ende bekomme, was ich will.« Er ergriff ihre Hand und verschränkte seine Finger mit den ihren. »Sie weigern sich, mich Lucien zu nennen.«
    Sie schluckte und versuchte, dem vernichtenden Effekt seiner warmen Umklammerung zu widerstehen. »Das würde einen Grad der Vertrautheit zwischen uns voraussetzen, den ich mir nicht wünsche.«
    »Nein?« Er zog sie an sich, legte ihre Hand an die Lippen und küßte die Innenseite ihres Handgelenkes. Seine Zunge verfolgte den blauen Schatten einer Ader.
    Der Effekt war erschreckend – jede Zelle ihres Körpers begann zu pulsieren vor Lust. Sie versuchte, ihm auszuweichen, doch sein leichter Griff war unerbittlich. Er begann, mit dem Daumen über ihre weiche Handfläche zu streichen, und sie brachte nicht die Willenskraft auf, sich zu befreien. Leicht verzweifelt sagte sie:
    »Eine Schauspielerin ist nicht notwendigerweise auch eine Hure, Mylord.«
    »Nein, aber vermutlich… unkonventioneller als andere.« Er lächelte träge. »Und eins weiß ich.
    Unkonventionell sind Sie.«
    Er verstärkte den Druck seiner Hand, aber es war das goldene Leuchten in seinen Augen, das sie zu ihm hinzog. IhrAtem ging schneller, und das nicht nur vor Angst, sondern auch vor Spannung.
    Er hatte eine unheimliche Fähigkeit, ihre Stimmung zu erahnen, denn statt sie zu küssen, zog er sie auf seinen Schoß. »Sie müssen erschöpft sein.« Sanft legte er seine Arme um sie.
    »Soll ich Sie Cassie nennen oder Jane?«
    »Cassie ist ein Künstlername. In Wirklichkeit heiße ich Jane.«
    Er begann, ihr geschickt den Nacken zu massieren. »Jane. So ein gewöhnlicher Name für eine ungewöhnliche Frau.«
    »Ich bin nicht ungewöhnlich – höchstens erfinderisch, was das Erzeugen von Illusionen betrifft«, sagte sie, und fragte sich dann, warum sie soviel verraten hatte. Er war sogar noch gefährlicher als sie geahnt hatte, denn er erweckte den Wunsch in ihr, sich ihm anzuvertrauen. Es schien das Natürlichste von der Welt, ihm ihre Ängste zu beichten und sich seiner Stärke zu überlassen, denn sie war ihres einsamen Kampfes müde – unendlich, quälend müde.
    Auch wenn sie nicht so töricht war, ihrer Sehnsucht nach Vereinigung nachzugeben, ließ ihre anfängliche Steifheit bald nach. Sie ließ sich treiben, zufrieden, in seinen Armen zu sein, undeutlich den üppigen Duft von Essen und Blumen wahrnehmend. Weit entfernt ertönte Gelächter. Aber das war lediglich der Hintergrund für Luciens faszinierende Nähe. Er erfüllte all ihre Sinne, sein ruhiger Atem fuhr sanft durch die Haare an ihrer Schläfe.
    Er war geduldig, wie er versprochen hatte. Lange Zeit hielt er sie einfach nur und massierte ihre verspannten Muskeln. Seine Wärme und seine Begierde hüllten sie ein, ein Schmelztiegel, in der ihre Glut sich der seinen anglich.
    Sie merkte kaum, wann seine Lippen zum erstenmal ihre Stirn berührten, wann sie begannen, zärtlich über ihr Gesicht zu streifen.
    Eine hauchzarte Liebkosung auf ihren geschlossenen Lidern, ein spielerischer, erotischer Atemhauch an ihrem Ohr. Endlich hob er mit sanftem Druck ihr Kinn und küßte sie auf die Lippen.
    Die samtige Berührung seiner Zunge heilte die Stelle, die sie sich in der Kutsche blutig gebissen hatte. Sie wußte kaum mehr, warum sie solche Angst vor ihm gehabt hatte. Ihre betäubende Lust steigerte sich zu wilder Begierde, als er ihre Brust umfaßte.
    Sein Kuß vertiefte sich, wurde forschend, suggestiv. Er zog ihr die Zigeunerbluse von der Schulter, und sie genoß den kühlen Lufthauch und die Wärme seiner Hand.
    Während er mit ihrer Brustwarze spielte, murmelte er: »Jane ist zu einfach. Ich werde dich Lady Jane nennen.«
    Woher wußte er das? Der Gedanke rüttelte sie aus ihrer Trance. Sie hob verwirrt den Kopf und erkannte ihre Dummheit. »Ich muß gehen.«
    »Diesmal nicht, Lady Jane«, sagte er heiser.
    Er neigte den Kopf und preßte den Mund auf ihre Brust. Seine Zunge paßte sich dem Rhythmus ihres Pulses an. Sie bäumte sich auf und wand sich in seinem Schoß, voller Schuldbewußtsein, weil sie nicht versuchte, ihm zu entfliehen, sondern sich ihm darbot.
    Eine ihrer achtlosen Bewegungen brachte sie aus dem Gleichgewicht, und sie wären beinahe zu Boden gestürzt. Seine blitzschnelle Reaktion bewahrte sie davor. Nach einer kurzen

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